13.04.2014

Wichtig: DAV + Naturschutz klagen gegen den Ausbau der Beschneiung am Sudelfeld

Der Deutsche Alpenverein (DAV) und der Bund Naturschutz gehen gegen den Ausbau der Beschneiung am Sudelfeld beim bayerischen Miesbach gerichtlich vor. Fristgerecht werden die beiden großen Naturschutzverbände in dieser Woche entsprechende Klagen beim Verwaltungsgericht München einreichen. Unterstützt werden sie dabei von fünf weiteren im bayerischen Alpenraum aktiven Naturschutzorganisationen, darunter Mountain Wilderness. Im April hatte das Landratsamt Miesbach die Genehmigung für den Bau eines großen Speicherbeckens und für die Installation von zahlreichen Schneekanonen und Beschneiungslanzen erteilt.  

 

Die geplanten Maßnahmen am Sudelfeld übertreffen alle Ausbauten von Beschneiungsanlagen, die es bislang im bayerischen Alpenraum gegeben hat: 

250 neue Schneekanonen, 

17 Kilometer neue Leitungen im Erdreich, 

155.000 Kubikmeter Fassungsvermögen des neuen 

Speicherbeckens mit einem Aushubvolumen von 90.000 samt 

Aufschüttungen von 54.000 Kubikmetern. 

 

Nach Ansicht der Naturschutzverbände ist mit dem Vorhaben am Sudelfeld eine rote Linie überschritten. Mit ihren Klagen wollen der BN und der DAV nicht nur einen sofortigen Baustopp erwirken, sondern gemeinsam mit den anderen Verbänden auch ein deutliches Zeichen setzen, dass der Weg falsch ist, den die Touristiker am Sudelfeld gehen wollen. 

 

Keine Steuergeldverschwendung mehr für eine touristische Sackgasse !!

 

 




Blog zum Pedelec-Projekt - was ich mit meinem Pedelec erlebe...


An alle Pedelec-Blog-Interessierten

Mein Pedelec-Projekt dauerte vom 15. April 2012 bis zum 14. April 2013. Er ist daher eigentlich beendet und beginnt ganz unten. Bei Interesse bitte zurückscrollen.

 

Ich stelle ihn - auf Wunsch einiger Leser - noch fertig bezüglich der benutzten Ausrüstung und eines Résumées. 

 

 


Dazwischen gezwitschert ...

Hallo Frau Funk, 

ich möchte es nicht versäumen, mich für Ihren tollen blog zu bedanken. Seit 6 Wochen habe ich nun auch ein Pedelec und bin damit nahezu täglich die 2x 14km zur Arbeit und zurück gefahren. Zusammen mit einigen schönen Wochenend-Genusstouren kamen da schon in den ersten 4 Wochen 1000 km zusammen. 
Aber ich gestehe: Bei Dauerregen nehme ich dann doch lieber das Auto, vor allem, weil die richtige Ausrüstung für jedes Wetter noch nicht vorhanden ist. Und bei der Wahl der Outdoor-Bekleidung ist mir Ihr blog eine große Hilfe; als nächstes wird erstmal die dünne Regenhose angeschafft.
Ich würde mich freuen über noch mehr Ausrüstungstipps!
Herzlichst  

I.H.

 

 

 

Hallo Frau H.,

 

vielen Dank für Ihre nette mail. Es freut mich, dass Sie meinen Blog gelesen haben und nun selbst begeisterte Pedelec-Fahrerin geworden sind. Täglich 14 km zur Arbeit und zurück - ich gratuliere Ihnen! Da ist man doch auch morgens gleich viel frischer und energiegeladen bei Arbeitsbeginn. Dass Sie nicht bei jedem Wetter radeln, kann ich gut verstehen. Man muss das so machen, dass es einem richtig Spaß macht. Jeder Kilometer, bei dem man das Auto durch Nutzungg des Pedelecs einsetzt, ist ein Gewinn. Dass es mich reizte, rund ums Jahr zu fahren und dies auch im Allgäuer Winter, war eine Herausforderung, die ich meiner - anhaltenden - Abenteuerlust verdanke - ich war früher eine sehr aktive Berg- und Outdoorsportlerin - und fand schlechtes Wetter zwischendurch früher schon richtig klasse. Wir haben er öfter mal Bergtouren oder Klettersteige bei schlechtesten Wetterbedingungen gemacht, als Training, um gewappnet zu sein im Notfall. Orientierung, Trittsicherheit unter widrigsten Bedingungen, (Winterbegehungen ... (leichte Routen). Aus diesen längst vergangenen Zeiten stammt noch meine Begeisterung für gruselig schlechtes Wetter. 

 

Ob ich allerdings  bei Schneetreiben und vereisten Straßen täglich zur Arbeit fahren würde ohne Projekt? Sicher nicht - das wäre mir auch zu gefährlich. Und man bräuchte morgens dann auch noch Zeit zum "Styling" fürs Büro bei der Ankunft - wegen des in der Wärme glühenden Gesichts und der gereizten Bindehaut im Augapfel... Ganz abgesehen vom Haar unter Mütze und Helm. Das muss im Alltag alles nicht sein. Das war das Abenteuerlichste daran ... Ich wusste wirklich nicht, ob das überhaupt geht. 

 

Ich hoffe, Sie haben in letzter Zeit nicht allzu oft vergebens auf meinen Blog geschaut nach den angekündigten - noch fehlenden - Ausrüstungsinfos. Ich musste einfach sehr viel erledigen in letzter Zeit, aber die Produkte, die mich völlig begeisert haben im einjährigen Selbstversuch, möchte und werde ich demnächst noch auf jeden Fall vorstellen.Es gibt sooo tolle Sachen heutzutage ...

 

In der nächsten Ausgabe der Zeitschrift ElektroRad (BVA-Bike-Medien) kommt übrigens ein Résumée meines Pedelec-Jahres - Erscheinungstermin Ende September oder so. Auch im nächsten Jahrbuch des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins kommt ein Résumée speziell für Bergsteiger ... erscheint Ende November/Anfang Dezember.

 

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß und Freude beim fröhlichen "Pedalieren" ...

Herzlichst

Gaby Funk


11. bis 13. Juli Outdoor-Messe

Die Outdoor-Messe war beruflich und privat wieder einmal sehr interessant - und gleichzeitig schön, da unsereins da immer sympathische Leute aus alten Bergsteiger-Zeiten trifft, die ich seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen habe. Es gibt diesmal auch wieder tolle Neuheiten, richtig spannende Innovationen ...Aber am  dritten Tag bin ich auch immer total ko, wenn ich ein schwieriges Therma recherchieren muss! 

 

Im nächsten Jahrbuch Berg des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins erscheint übrigens ein Artikel über mein Pedelec-Projekt ... Erfahrungen, Erlebnisse, Résumée ... Ich habe meinen Pedelec-Blog noch immer nicht fertiggestellt bezüglich anderer supertoller Produkte, die ich noch vorstellen muss: Robuste, sehr starke, variabel einsetzbare Stirnlampe (per Solarenergie aufladbar - geniales Teil), Solarladegeräte zum Aufladen eines Netbooks unterwegs - vielseitig einsetzbar und andere technische Neuheiten, die für Mobilität outdoors sorgen, ferner Bekleidungs-Mittelschicht, nicht zerbrechbare Brille ... etc. 

 

 

 

Diesmal war ich wieder mit dem Auto auf der Messe. Ich hatte vom ersten bis zum letzten Tag wieder volles  Programm zum Recherchieren, und war nach dem ersten spannenden Messetag am Donnerstagabend noch im Lokschuppen in Meckenbeuren bei einer sehr empfehlenswerten, sehr engagierten Aufführung von Marat-Sade, einem Stück von Peter Weiß, das derzeit ja leider wieder hochaktuell ist. Ist eine richtig tolle Inszenierung gewesen, hat mir sehr gut gefallen!! 

 

Am Freitag war es tagsüber wieder sehr interessant und spannend. Dennoch ging ich mit meiner Freundin Sabine am Abend noch zur Vaude-Fete nach Obereisenbach ...mit toller Musik zum Mitfeiern und Abtanzen ...  natürlich blieb ich - kniebedingt - brav am Tisch sitzen. Die Fete ist seit vielen Jahren Kult, sehr beliebt und stark besucht. Es ist aber auch im Sitzen immer interessant, denn es ist ein sehr international besetztes Fest: Obereisenbacher sind eingeladen, Händler, Journalisten, Partner aus Tibet, China, Nepal, Rumänien, Slowenien etc. Dazu herumwuselnde Kids, tolle Kindertanzgruppe am Anfang, hat noch immer was. ... 

 

Entdeckte an den Tischen junge Leute, die mir zuvor am jeweiligen  Stand ihre neuen Produkte vorgestellt hatten. Besonders klasse fand ich darunter  den supernetten dunklen Wuschelkopf vom Ortovox-Stand, den Namen habe ich leider vergessen, der noch abends um 17 Uhr eine tolle und sehr engagierte Präsentation abgeliefert hatte - nach einem langen Tag. Ich glaube, er ist dort derzeit nur Praktikant. Wenn ich Firmenchef wäre, dann würde ich sofort schauen, dass ich den an die Firma binde mit nem guten Jobangebot. So ein toller gscheiter junger Typ, total engagiert und souverän. So einer passt super zur Branche ...!  

 

Am Samstag hatte ich bis 17 Uhr noch zu tun, traf wie immer kurz vor der Outdoor-Fete meinen Spezl Ginne aus alten Jungmannschaftstzeiten und seine Frau Elke am Red CHili Stand, die aber auch immer nur nen halben Tag zur Messe kommen.... Da bin ich meist total ko. Am Samstagabend war mein Mädelstag mit meiner Friedrichshafener Studienkollegin Sabine, die sonst während der Outdoor fast nie Zeit hat, da sie ein sehr engagierter Mensch ist und noch weniger Zeit hat als ich. Ich bin immer total begeistert, was diese Powerfrau alles macht und managt. Unglaublich! Oft sehen wir uns nur für ein paar Stunden - in diesem Jahr lagen alle Termine bei ihr anders als sonst. Wir fuhren also nach Tettnang, um gemeinsam in einem guten, vom Rummel verschonten Restaurant meinen diesjährigen Aufenthalt bei ihr zu beenden  ... Es ist immer so lustig, klasse und nett bei ihr ...! Das Restaurant war gut ausgewählt - wir waren nicht die Einzigen, die Ruhe suchten vom dreitägigen Dauer-Halligalli in Friedrichshafen - am Nebentisch speisten die Jungs und Mädels von Fjällräven! 

 

Schee und interessant war's wieder mal, aber au sakrisch anstrengend - für den Kopf!!! 

 


Entdeckt bei der letzten Fahrt mit der Münchner S-Bahn

Autsch - die Bahn macht immobil

Radeln zwischen kalten Regenfronten

Am Schwarzenberger Weiher bei Nieselregen
Blick über Unterschwarzenberg in die Berge

Stundenlanger Platschregen wie im Monsun, nur viel kälter. Ich stellte fest, dass ich wegen meines Autos bei diesem tagelangen monsunartigen Nonstop-Regen keine Lust habe und hatte, aufs Rad zu steigen, obwohl ich weiß, dass es mir nichts ausmacht und ich optimal dafür ausgestattet bin. Ich nehme dann lieber schnell das Auto, schon weil ich mich so nicht erst umziehen muss und schnell wieder daheim bin. 

 

Bei starkem Regen habe ich auf dem Rad auch ein Brillen-Problem: Erstens beschlägt sie, zweitens sehe ich nichts, wenn der Regen auch noch drauf eindrischt. Diesbezüglich habe ich noch keine Lösung gefunden. 

Wer da eine gute Lösung gefunden hat - außer Helm und Kapuze mit Schirm  und "Imprägnierung" der Brille - bitte melden!!!

 

Letztes Jahr überlegte ich an heftigen Regen- und Graupeltagen gar nicht erst, sondern stieg einfach aufs Rad und konnte es sogar meistens richtig genießen. Wenn nicht, war's auch egal, denn ich hatte ja eh keine Alternative.

 

Mir fiel auf den ersten - leichten !- Schotterpisten auch auf, dass ich nach dem Absprung mit schotterbedingter Knie-OP doch noch etwas übervorsichtig und zaghaft bin ... Das ist nicht gut - im Schotter braucht man das genau darauf abgestimmte Tempo. Nur darf eben kein schottergefülltes Loch kommen ... 


15. Juni: Mountain Wilderness - Demonstration an der Kanzelwand

Am 15. Juni demonstrierten Mitglieder von Mountain Wilderness an der Kanzelwand (Kleinwalsertal, Allgäuer Alpen) gegen die "Bauwut" von neuen Klettersteigen in den Alpen. 

 

Das schon von der Bergstation aus erkennbare Motto "Unsere Berge brauchen keine Geschmacksverstärker" gegen die extreme Zunahme von Klettersteigen in den Alpen weckte das Interesse zahlreicher Wanderer und Klettersteigbegeher. 

 

In der druckfrischen MW-Dokumentation „Gipfel der Verdrahtung“, die vor Ort an die Interessierten verteilt wurde, wird die extreme Zunahme von Klettersteigen in den Deutschen, Österreichischen und Schweizer Alpen aufgezeichnet, wo in den letzten 5 Jahren mehr als 100 neue Klettersteige gebaut wurden. 

 

An besonders aufschlussreichen Fallbeispielen wird dabei aufgezeigt, dass immer öfter ein gewisser Funpark-Charakter an den verdrahteten Bergen Einzug hält. 

 

Ein PDF der Broschüre steht gratis zum Download bereit unter:

 

www.mountainwilderness.de

 

Die gedruckte Broschüre kann man gratis anfordern unter:

info@mountainwilderness.de


13. + 14. Juni. 10 Jahre Haglöfs Deutschland

Zum 10-jährigen Jubiläum des Outdoorausrüsters Haglöfs Deutschland mit Sitz in Kempten veranstaltete Herbert Horelt, Geschäftsführer von Haglöfs Deutschland, ein zweitägiges Presse-Event am Hörnlepass im Kleinwalsertal mit Zeltlager und Produkttests bei sportlichen Aktivitäten aller Art. 

 

 


13. Juni: Broschüre vom Jakobsweg Tirol-Allgäu vorgestellt

Die Initiatoren und Wegpaten vorn: li: Paul Hartmann (Allgäuer Seite), Brigitte und Othmar Babl (Tiroler Seite, Initiatoren des Wegs). Hinten mit Broschüre und unten: Prodekan-Pfarrer Karl-Bert Matthias von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Hindelang vor und in der schönen Kapelle St. Jakob in Oberjoch.
Fotos: Wolfgang B. Kleiner

Am Donnerstag, den 13. Juni wurde an der St. Jakobs-Kapelle  in Oberjoch der neue 43-Seiten lange Führer des Jakobswegs Tirol-Allgäu der Presse vorgestellt. Auf Einladung des Bad Hindelanger Tourismusdirektors Max Hillmeier und seines Tannheimer Kollegen Michael Keller, trafen sich viele Beteiligte an diesem grenzüberschreitenden Projekt, um den Führer der Presse vorzustellen. Max Hillmeier ging dabei auf die Mitwirkung aller Beteiligten an diesem Projekt ein, was bezeichnend war bei diesem Projekt. 

 

Als Autorin dieses Führers (siehe Blog weiter unten im Sommer) kann ich diese wunderschöne Route von über 134 Kilometern (2.366 Höhenmeter im Aufstieg) auf uralten Römer-, Handels- und Pilgerwegen wärmstens empfehlen, zumal sie auf meist stillen Wegen durch landschaftlich sehr reizvolle, zudem recht  unterschiedliche Wander- und Urlaubsgebiete in Tirol und im südlichen Oberallgäu führt. Die Route ist nicht nur für wandernde Pilger ein attraktiver Weg, sondern - fast durchgehend - auch für konditionsstarke Pilger auf dem Mountainbike oder sehr robusten Tourenrad bestens geeignet. 

 

Abseits der großen Straßen werden dabei drei Alpenpässe überquert – der Fernpass, der alte Gaichtpass sowie der Jochpass bei Oberjoch. Die dabei durchwanderten, oft ländlich-beschaulichen Bergregionen, in denen die Menschen viele Jahrhunderte lang vom Glauben und der Furcht vor den Naturgewalten tief geprägt wurden, sind besonders reich an Kirchen und Kapellen mit zahlreichen kunsthistorischen Kleinoden, oft aus ganz verschiedenen Epochen.

 

Diese Jakobsweg-Route schließt in Stams an die beiden österreichischen Jakobswege an, die von Lofer/Salzburg und von Lienz über Innsbruck nach Stams führen, das auch Pilgerzentrum ist auf der Jakobswegroute zum Arlberg. In Oberstaufen-Zell, dem Ziel des Pilgerwegs Tirol-Allgäu, mündet die Route in die Pilgerwege, die, aus München oder Franken kommend, nach Bregenz zum Bodensee weiterführen, dem nächsten Abschnitt auf dem langen Weg nach Santiago de Compostela.

 

Die Broschüre wurde von der Europäischen Union (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) gefördert. Daher ist der neue Führer zum Jakobsweg Tirol-Allgäu bei allen beteiligten Tiroler und Allgäuer Touristinformationen gratis erhältllich, darunter also jenen von Bad Hindelang, Tannheimer Tal, Tiroler Zugspitzarena, Immenstadt, Sonthofen und Oberstaufen ... 

 

 

 


6.-10. Juni: Happy Birthday - Bergschuhspezialist Lowa wird 90 Jahre alt!

Ich bin nach der wunderschönen Wandertour auf dem Lykischen Weg nur hin und wieder geradelt und war aus Zeitdruck meist mit dem Auto unterwegs ... vor Ort und bei meinen Eltern. Zuletzt am vergangenen Donnerstag. Und am Freitag bis Sonntag war ich bei der immer sehr informativen und lustigen Pressetour und Jahreskonferenz des Jetztendorfer Bergschuh-Herstellers Lowa.  Nach der Pressekonferenz zum 90jährigen Firmenjubiläum und der Betriebsbesichtigung sowie anderen tollen Highlights, wie Hochseilklettergarten von Jetzendorf und Falknerei-Show auf Schloss ROSENBURG bei Riedenburg, radelten wir bei bestem Wetter durchs Altmühltal. Erstmals seit über einem Jahr war ich mal wieder auf einem normalen Rad ohne die Trittkraftverstärkung eines tollen Pedelecs unterwegs. Wie jedes Jahr waren Journalisten/Chefredakteure aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien und den Benelux-Ländern dabei - und wie immer war es nicht nur sehr interessant, sondern auch sehr, sehr lustig und locker durch all die sympathischen, witzigen Kollegen-/innen, das Lowa-Team und die Organisatoren der Münchner Werbeagentur Felder. 

Der Radweg im Altmühltal ist natürlich für unsereins "topfeben" ... ois easy also - trotz einer "störrischen" Gangschaltung. Ich bin von meinem Riese & Müller-Rad inzwischen eben auch sehr verwöhnt!! 

 

Für alle Lowa-Fans findet am 29. Juni in Bayrisch Zell beim Siglhof übrigens ein Jubiläumsfest statt mit tollem Programm - ohne Eintritt, nur Getränke und Verpflegung muss man vor Ort bezahlen: Es gibt eine Gratis-Bahnfahrt mit dem Jubiläumsband (Eintrittskarte) ab München HBF nach Bayerischzell und Auffahrt mit der Wendelsteinbahn in Osterhofen-Bayrischzell.  Auf dem Eventgelände gibt es dann ganztägig ein tolles Programm mit Bergsteigerstars wie Gerlinde Kaltenbrunner und Ralph Dujmovits, Ines Papert, Alix von Melle, Stefan Glowacz, Hans Kammerlander etc.. Aktivitäten aller Art werden angeboten, Infostände, Praxistipps, Flugshow mit Steinadler, Flying Fox, Musik von der Antenne Bayern Band, Chris Columbus oder von Dick Brave & the Backbeats.  Wird bestimmt klasse!

 

Gewinnen kann man mit der Nummer auf dem Jubiläumsband: einen Suzuki Swift, eine Flugreise nach Vietnam, Wanderreisen vom DAV-Summit-Club sowie Bergsport-Sets für die ganze Familie.

Weitere Info unter:

http://www.lowa.de/startseite.html

 

 

 

 


Muskelaufbau per Pedelec und erste Reportagetour

Impressionen vom Lykischen Weg

Ende April/Anfang Mai war ich bereits auf einer fast zweiwöchigen Reportagewandertour auf dem Lykischen Weg, Türkei, südlich von Antalya, unterwegs,  mit überraschend steilen Auf- und Abstiegen in einer traumhaft schönen Küstengebirgsregion. Die Reise war perfekt organisiert von Hagen Alpintours in Oy-Mittelberg. Eine landschaftlich großartige und sehr abwechslungsreiche Wanderung, kulturell sehr interessant, die uns immer Sonne und tolles Wetter bot, fast immer mit bereits ungewöhnlich hohen Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius, während daheim beim Aufbruch und bei der Rückkehr noch immer Schmuddelwetter mit Kälte und Schneefall herrschte. Wie gut das wunderbare Licht, die Wärme und die herrlichen Ausblicke taten! Dazu beeindruckten mich die sehr herzlichen, hilfsbereiten Menschen vor Ort, die vielfältige Vegetation, die wunderbaren Badetemperaturen im Meer und die ausgezeichnete Küche ... ( ein bisschen Knoblauch im Essen hätte allerdings nicht geschadet - überraschenderweise ist das nicht selbstverständlich, zumindest nicht in diesen Regionen der Türkei.

 

Eine Traumtour im Frühjahr, wenn Herz, Gemüt und Leib im kalten Schmuddelwetter des Frühjahrs nach Sonne lechzen - wirklich sehr empfehlenswert !!

 

Es war aber auch eine Herausforderung für mein in diesem Frühjahr operiertes Knie - die langen Aufstiege mit oft mehr als 1000 Hm pro Tag waren jetzt in meiner Muskelaufbau-Phase zwar überhaupt kein Problem, zumal das Tempo angenehm war. Dafür waren aber die langen, steilen Abstiege noch hart. Ich musste dabei sehr langsam gehen ... und ging schließlich voraus, damit ich die Gruppe nicht ausbremste. 

 

Nach der zweiwöchigen Tour brauchte mein Knie wieder eine längere Schonung und daher auch nur leichte, kurze Ausflüge per Pedelec.  

 

 


Dienstrad anstatt Dienstwagen


Wussten Sie schon, dass das "Dienstrad" seit 2012 ebenso steuerlich absetzbar ist wie der Dienstwagen ? Die Leasingraten für den Dienstwagen sind nahezu bilanzneutral – so verhält es sich jetzt auch mit den Leasingraten für das Pedelec und eBike.

Der Nationale Radverkehrsplan 2020 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sieht durch die Förderung des Radverkehrs „einen Beitrag zur Lösung verschiedener gesellschaftlicher Herausforderungen. Eine besondere Rolle spielt hier das Thema Gesundheit. (…) Darüber hinaus führen die Einsparung klimaschädlicher Emissionen sowie die Vermeidung von Lärm, Feinstaub und anderen Schadstoffen zur Entlastung von Mensch und Umwelt und schaffen ein besseres Klima in den Städten sowie auf dem Land.“

 

„Mit den passenden Leasingangeboten unterstützen wir Unternehmen und Arbeitnehmer in ihrem Engagement, ein modernes Mobilitätskonzept umzusetzen“, sagt Ronald Bankowsky, Geschäftsführer von Leasing eBike in Bremen. Seit 2012 ist das Dienstrad dem Dienstwagen gleichgestellt. Der Arbeitgeber tritt als Leasingnehmer auf. Die Leasingraten für den Dienstwagen sind nahezu bilanzneutral – so verhält es sich jetzt auch mit den Leasingraten für das Pedelec und eBike. Für den Arbeitnehmer bietet sich die Möglichkeit, ein modernes und hochwertiges eBike oder Pedelec z.B. im Wert von 3.500,00€ zu fahren und mit nur 1% des Listenpreises, also 35,00€ als geldwerten Vorteil zu versteuern. Bei einem Lohnsteuersatz von 30% entstehen Kosten um die 10,50€ im Monat. Genaueres zu dieser Gesetzesänderung wissen die Steuerberater.

 

Info unter: 

www.leasing-ebike.de

 


15. - 18. April: Endlich wieder längere Strecken radeln

Nachdem ich am Montagabend wieder daheim war von meinem mehrtägigen Besuch bei den Elternradelte ich gleich am Dienstag nach Kempten zum Radwechsel: Bernd wechselte mir die tollen Winterreifen von Schwalbe, Modell Ice Spiker Pro, gegen meine letztjährige Sommerbereifung für längere Touren. 

Die Fahrt nach Kempten und retour war herrlich, zunächst war ich jedoch viel zu warm angezogen und musste unterwegs die Jacke gegen meine Windbreaker-Puff-Weste von Patagonia (langes Männermodell) wechseln, die ich im letzten Jahr auch ständig anhatte. Es tat so unendlich gut, wieder eine lange Strecke am Stück zu radeln. Ich kaufte gar nichts ein, sondern radelte sofort wieder zurück, weil es so viel Spaß machte. Bei Bernd ging es richtig rund, der Laden ist derzeit gerammelt voll mit den tollsten neuen Bikes. Und während er die Mäntel an meinem Rad wechselte, kam ständig Kundschaft in den Laden. Er hatte dementsprechend viel zu tun und stemmte das in aller Ruhe ganz allein ... und blieb äußerlich dabei völlig gelassen. 

  

Diesmal stellte ich fest, dass der Kilometerzähler-Magnet total verrutscht ist und wohl schon wieder länger gar nicht mehr mitgezählt hat. Ich bin nach der OP bisher nur die kurzen Strecken zum Einkaufen geradelt oder Spazier-/Rehafahrten von 12 bis 19 km. Ich vergesse eh meist nachzuschauen, da der Kilometerstand seit den Anfangsschwierigkeiten nicht stimmt. Anscheinend habe ich es wieder länger nicht bemerkt, dass er nicht mitgezählt hat. Jetzt habe ich den Zähler wieder an der richtigen Stelle festgeschraubt. Hoffentlich zählt er wenigstens jetzt wieder brav alles mit. 

Meine Güte - während andere akribisch darauf schauen, bin ich da ein Schlendrian, weil es mir eigentlich völlig egal ist, ob ich 100 km mehr geradelt bin oder nicht. Das ist es nicht, was mich interessiert. Ein wissenschaftliches Projekt ist es diesbezüglich spätestens seit den Anfangsschwierigkeiten mit dem Zähler nicht mehr. Das waren am Anfang mindestens 500 km mehr ... Was sind da jetzt 100 km plus oder minus? Das lief diesbezüglich leider von Anfang an nicht so präzise ab, wie ich das vorgesehen hatte. 

 

Die Akkus etc. funktionieren nach wie vor einwandfrei, inzwischen dauert nur der Ladevorgang etwas länger als zuvor. Mit der Sommerbereifung brauche ich nun wieder viel weniger Energie. Das heisst, dass der Akku bei milden Temperaturen und der leichten Bereifung wieder viel länger hält als mit den breiten Winterreifen bei eisiger Kälte und ich wieder viel weiter damit komme. 

 

Diese tollen "Ice Spiker"-Mäntel von Schwalbe kosten pro Stück übrigens rund 100 Euro. Die unzähligen Spikes müssen alle per Hand im Mantel fixiert werden, wie mir Bernd erzählte. 

 

Ich hätte zuvor nicht geglaubt, dass man auf eisigem Untergrund so gut fahren kann mit Spikesreifen - vor allem mit viel Gepäck ist das Rad erstaunlich spurtreu. Es hat mir mächtig Spaß gemacht, im Winter zu radeln, auch abseits der schneebefreiten Straßen ... Es ist eine Herausforderung. Und ich habe dabei viel gelernt. 

 

Am Mittwoch brauchte ich dann aber leider schon wieder mein Auto, da mein Schreibtischstuhl kaputt war und ich ihn zur Reparatur nach Kempten zu Staehlin fahren musste. Dort bekam ich für die Dauer der Reparatur einen Ersatzstuhl mit, der sogar noch bequemer ist als mein Stuhl. Auf der Rückfahrt kaufte ich dann gleich rund 100 Liter Erde und Setzlinge für mein Frühbeet und die Balkonbepflanzung ein. So lohnte sich die Fahrt wenigstens. Die Bepflanzung des Frühbeets ging ruckzuck. Viel Geduld brauchte ich dagegen für die "chinesische" Abdeckung - aber mit Ducktape und Verstärkungen durch Holzlatten schaffte ich es, dass das völlig instabile Teil hält. Ich freue mich auf die Ernte diverser Salatsorten, ferner Eiszäpfle, Kohlrabi, Sellerie und Radieschen. Die Balkonbepflanzung mache ich erst Mitte Mai, wenn ich zurück bin von meiner Reportagetour im sonnigen Ausland. 

Bin gespannt, denn eigentlich ist eine Wanderwoche mit 700 bis über 1000 Hm Auf- und Abstieg pro Tag noch etwas früh für mein Knie. Aber es wird schon gehen mit kräftigem Stockeinsatz. Ich muss dann auch nur meinen Tagesrucksack mit der kompletten Fotoausrüstung tragen. Und wenn nicht, dann fällt so einem ollen Abenteuer-Fossil wie mir schon was ein - ich bin da ja in besiedelten Regionen und nicht in der Wildnis von Alaska unterwegs. 

 

Nachdem ich bisher alle tollen Auslandstermine abgesagt habe, zuletzt schweren Herzens den in Lecco (Italien) und die tolle Wanderwoche im Vinschgau, werde ich es jetzt einfach versuchen, zumal die Reportage längst verkauft ist und der Abgabetermin schon lange feststeht. 

 

Am kommenden Mittwoch habe ich die Kontrolluntersuchung in der St. Vinzenzklinik in Pfronten. Wenn ich genügend Zeit habe, dann radle ich zum Termin ...

 

Letztes Jahr hat es Mitte Mai noch bei uns geschneit.

 

Jetzt radle ich zur Krankengymnastik, zur Post und zu Doc Gaschler wegen eines Überweisungsscheins - durch die Anfahrt per Pedelec muss ich dann nicht aufs langweilige Ergometer-Rad und mache nur meine anderen Übungen. Das Pedelec ist zur Reha viel besser geeignet als ein Ergometer und macht v i e l  mehr Spaß!  Vor allem bei so tollem Wetter wie heute. 

Der Superreifen von Schwalbe für härteste Wintereinsätze
Etwa die Hälfte von Bernds neuen Bikes
Bernds Birdys - quadratisch, praktisch, gut stapelbar ...

14. April: Ende des einjährigen Selbstversuchs - Weiterfahrt zu Rehazwecken

Am 14. April war der 12-monatige Test vorbei - ich darf aber mit dem Pedelec vorerst noch weiterradeln, da mein Knie noch nicht so "gestählt" ist durch die Oberschenkelmuskulatur wie ich sie bräuchte. Radeln ist optimal dafür, beim Wandern habe ich nach einer Stunde Schmerzen im Knie. Ein seltsamer Schmerz, schwer zu beschreiben. Diese Woche muss ich noch zum Doc nach Pfronten.  

 

Nun ja, wie ich schon früher gesehen habe, ist das Pedelec fürs Rehatraining optimal. 

 

Kurzer Rückblick über die unerwarteten Probleme während des Selbstversuchs:

Durch unerwarteten Totalsperrungen von Straßen in der unmittelbaren Umgebung. Die ganzjährige Brückensperrung nach Nesselwang und viel zeitaufwändiger: die Sperrung der Straße nach Kempten bei Sulzberg vom Frühjahr bis in den Herbst. So lernte ich die ungeahnten Steigungen, Routen und Schleichwege abseits der Hauptverkehrsstraße zwischen Oberzollhaus und Kempten kennen, was teils viel Spaß machte. Die Umfahrungen waren aber sehr zeitraubend und teils auch ganz schön anstrengend. Wie einfach ist heute dagegen die ausgebaute "Rennstrecke" nach Kempten.

 

Man braucht generell zu allem mehr Zeit, der Genuss und die Freude am Radeln gleichen das aber aus, wenn sich der erhöhte Zeitbedarf beruflich /finanziell nicht zu schlecht auswirkt. Im Grunde denke ich inzwischen sogar, dass es leichter ist, den Alltag eines 9 -17 Uhr Jobs per Rad zu bestreiten, da man so feste Abläufe hat. Die hat man als Freiberufler nicht. 

 

 

Für berufliche Termine und längere Strecken benötigt man zudem ein gut funktionierendes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Abendtermine in München konnte ich während meines Pedelec-Projekts gar nicht wahrnehmen, da ich nachts nicht mehr heimgekommen wäre. 

 

 

 

Bei der Bahn wären ausfahrbare Rampen  ideal, weil Pedelecs und E-Bikes recht schwer sein können - zu schwer für Frauen oder ältere Menschen. Mein Rad (25 kg) konnte ich ohne Satteltaschen gerade noch allein hinaufwuchten, allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass z.B. ausgerechnet die Einstiege in die Radabteile teils noch durch ein Handgriffgestell in der Mitte geteilt sind. So wird der Einstieg zu schmal füres Hinweinwuchten ohne Hilfe; man benötigt eine Person oben, die zieht, und eine hinten, die schiebt. Da packte es selbst ich nicht, das Rad allein hineinzuheben. Und wenn der Schaffner dann bei einer einsteigenden Radlergruppe von mehr als 15 Personen nicht auf die Idee kommt und auf Bitten nicht reagiert, ausgerechnet!! im Radabteil dieses Hindernis zu entfernen (geht per Schlüssel), dann stellt sich mir die Frage, ob der Mann kleine sadistische Spielchen zur Demonstartion seiner "Macht" liebt, ob es für ihn eine diesbezügliche Vorschrift gibt, die das eigenverantwortliche Handeln im Sinne von Vernunft durch Entfernen eines Hindernisses untersagt oder ob er einfach keine Lust hat, den Schlüsselbund herauszuziehen. Wie auch immer.  In ein reines Radabteil steigen keine alten Leute ein, die sich am Handlauf in der Mitte über die hohen Stufen hochziehen müssen. Eine Teilung des schmalen Einstiegs ist zum Hinaufwuchten des Rads ins Abteil einfach ein großes bis unüberwindbares Hindernis. Ich tippte damals deshalb auf einen Sadisten. 

 

 

 

Allerdings weiß ich auch, dass in Österreich die Züge entlang beliebter Radstrecken wie Donauradweg etc. gut eingestellt sind auf die zahlreichen Radfahrer oder der Schaffner beim Hineinheben der Räder hilft. Aber nicht jeder Schaffner ist so sportlich. Praktischer wäre bei den Radabteilen generell eine ausfahrbare Rampe, die an jedem Halt beim Öffnen der Tür automatisch ausgefahren wird - wie die Stufen. Das würden bestimmt auch  Rollstuhlfahrer sehr schätzen, da sie so vor jeder Bahnfahrt nicht extra anrufen müssten, damit die Rampe für sie installiert wird. 

 

 

 - und last but not least: Durch die Insolvenz von Schlecker fielen für mich im Projektjahr auch die Drogerei-Märkte von Schlecker weg in Oy, in Wertach, in Durach und St. Mang ... also alle rund um meinen Wohnort. Auch diesbezüglich musste ich eine Hamster-Mentalität entwickeln für den langen, harten Winter: Ich lagerte Reserven von Drogeriemarkt-Artikeln ein, die ich brauche, die man aber bei Penny, Feneberg und Netto damals nicht bekam. Inzwischen haben diese ihr Drogeriemarkt-Segment etwas erweitert. Dennoch waren wir hier diesbezüglich plötzlich unterversorgt, und ich musste rund 40 km radeln, um meine Bestände aufzufüllen.

 

Das waren alles Punkte oder zu bewältigende Hindernisse, mit denen ich zuvor gar nicht gerechnet hatte. 

 

Es ist geschafft, die gesetzte Frist ist vorbei, wenn auch ganz am Anfang und zum Schluss einiges anders lief als geplant.

 

Es war ein tolles, sehr interessantes Jahr, in dem ich wieder einmal viel gelernt habe. Über mich, über andere, über die Lust am Radfahren und wie man als Naturfan mit viel Freude und Spaß seine Muskeln und die Kondition nach einer Knie-OP am besten wieder aufbaut.  Ich habe Ausrüstungsteile einem echten Härtetest unterworfen und auch diesbezüglich sehr viele interessanten Beobachtungen gemacht. 

 

 Dafür war mein tolles Pedelec von Riese & Müller  viel problemloser und wartungsärmer als ich je gedacht hätte. Ich hatte keinen einzigen Platten - der Schaden am Anfang bei dunkler Nacht war die Folge eines nicht entdeckten Transportschadens. Das Delite Hybrid von Riese & Müller hat sich beim Härtetest im steilen, schmierig-nassen Mountainbike-Gelände als extrem robust erwiesen. 

 

Dieses Rad ist einfach großartig!


Meine Lieblingsprodukte beim Pedelec-Projekt


Meine Bike-Schuhe

Hanwag mit Icegrip-Glaspartikelsohle
Vaude-MTB-Schuh Route-TR, mit dem man auch Wandern kann

Von Beginn des Selbstversuch an bis in den Spätherbst testete ich die Mountain-Bikeschuhe von Vaude namens  Route TR. Die haben mir von Anfang an sehr gut gefallen, weil sie - trotz Möglichkeit für den Klickpedaleinsatz - eine wandertaugliche Gummisohle haben, die fast an die Qualitäten einer Vibramsohle herankommt. Die Vordersohle ist durch den Metalleinsatz hart, sodass die Füße auch auf langen Strecken nicht schmerzen. Ich bestritt mit diesem Modell sogar Bergwanderungen nach Anfahrt per Bike oder die schmierigen Schiebepassagen am alten Fernpassweg nach dem Wettersturz. Allerdings ist im Laufe des Jahres mein Fußgewölbe etwas abgesunken, weshalb mir die sowieso knapp bemessene Größe 40 mit meinen Einlagen zu klein wurde. Ich hatte zunächst gedacht, dass ich wie bisher ohne Bikeschuhe zurecht komme, aber ich stellte bald fest, dass ich Strecken so ab 30 km nur mit harten Sohlen fahren kann. Ich werde mir demnächst genau dasselbe Modell von Vaude kaufen - nur ne Nummer größer. 

 

Im Winter setzte ich zum Radeln meine normalen Wander-/Trekkingschuhe ein: den Terrex von Adidas, den MFS Vakuum von Meindl und den Renegade von Lowa. Immer schön im Wechsel, damit sie nach dem feuchten Einsatz im Schmuddelwetter auch in aller Ruhe trocknen konnten - fern der Heizung, was den besten Schuh in kürzester Zeit erledigt ...

 

Einen ganz speziellen Schuh durfte ich dann auch noch testen, nachdem er mich seit seinem Erscheinen vor einigen Jahren sehr interessierte: den Icegrip von Hanwag mit einer Sohle, in die feinste Glaspartikel integriert sind, die im Winter auf vereisten Wegen für mehr Halt sorgen sollen. Die Sohle sieht fast normal aus, man hinterlässt auch keine Kratzer auf dem Parkett, aber anscheinend drücken sich beim Abrollen der Sohle und durch das Eigengewicht diese feinsten Partikel doch in den verschneiten und vereisten Boden.  Dieser Schuh wurde nach der Knie-OP  mein alltäglicher Winterschuh, da ich mich damit - auch in der Krückenzeit - wirklich sicherer, das heißt standfester fühlte. Natürlich wirken diese Glaspartikel nicht wie Steigeisenzacken, aber wenn man auf eisigem Boden steht, dann steht man damit schon etwas fester. Erstaunlich, aber es ist tatsächlich so. Abgesehen davon saß dieser Hanwagschuh bei mir wie ne Eins am Fuß. Super Schuh! Nächstes Jahr habe ich damit echt einen Vorteil, wenn ich wieder mitmachen darf beim Eis-Curling auf dem Bisseroyer Weiher. Oder ist das dann unfair im Sinne von "by unfair means"? 

 

 

 


Ausrüstung: Handschuhe

Mountain Hardwear, OutDry,
Mountain Hardwear für übelstes Winterwetter
Nike Laufhandschuh

Im Frühjahr trug ich zunächst Radhandschuhe, stellte aber rasch fest, dass ich keine brauche und auch nicht mag. Von da an fuhr ich bis in den Spätherbst und an milden Wintertagen ohne Handschuhe. Auch auf den langen, schweißtreibenden Touren hatte ich keine dabei.

 

Winter: 

 

Zuerst nutzte ich meine alten Fleecehandschuhe von Mammut, eine Kombination aus Fingerling und Fäustling zum Drüberziehen. Da diese aber so eng sitzen und bei Feuchtigkeit umständlich abzuziehen sind, nahm ich bei richtig schlechtem Wetter, wie nasser oder eisiger Kälte mit Wind, meine besten Handschuhe, die ich habe und je hatte: 

 

1 Paar von Mountain Hardwear aus Outdry - Outdry ist keine neue Funktionsmembran, sondern ein neues Verfahren, bei dem eine atmungsaktive Membran dreidimensional auf den Trägerstoff aufgebracht wird. Dadurch kann sich kein Wasser zwischen Trägerschicht und Oberstoff einlagern. Die Fingerhandschuhe sitzen zudem perfekt und ermöglichen auch problemlos das Schalten. Die Handfläche ist aus feinem Kunstleder für den besseren Grip, was auch bei Nässe prima funktioniert.  Sie sind extrem wetterfest, schön warm, ohne dass man darin schwitzt und man kann gut damit hantieren. Eigentlich wären sie zum Eisklettern optimal - aber das mache ich ja schon länger nicht mehr. Angenehmere und bessere Handschuhe hatte ich wirklich noch nie - und ich besitze mehrer sehr gute Paare für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche ...und bin diesbezüglich sehr anspruchsvoll, da ich Handschuhe eigentlich nicht mag. 

 

Durch Zufalll entdeckte ich ein Paar superdünne Laufhandschuhe von Nike im Internet - eine Kombination aus dünnen Fingerlingen und einem überziehbaren "Fäustling" aus dünner Paclite-Funktionsmembran als Wind- und Regenschutz. Meist reichte mir dieses Paar auch im Hochwinter, das als Schnäppchen nur 12,95 Euro gekostet hatte. Den Winter über hielt das Paar super durch und zeigte keine Gebrauchsspuren ... zehn Jahre lang hält das dünne Material aber ganz sicher nicht. Tolles Modell!!

 

 

 


Bekleidung: Hosen für Hitze, Wind und Gruselwetter

Wie bereits geschrieben, wollte ich in erster Linie meine vorhandene (multifunktionale) Bergbekleidung einsetzen und gegebenenfalls um erforderliche Stücke ergänzen. Ferner wollte ich nicht die gängige Radsportbekleidung tragen, weil ich nicht tagaus, tagein und von morgens bis abends aussehen wollte, als hätte ich mich bei der Tour de France verfahren. Ich bevorzuge Funktionsbekleidung, die man zu allen Outdooraktivitäten tragen kann. Daher trug ich beim Pedelec-Projekt immer Bike-Slips in Kombination mit Outdoor-Hosen aus Funktionsmaterial.

 

Vom Frühjahr bis zum kalten Herbst

 

Vom Beginn des Projektes bis in den Herbst trug ich eine meiner drei abzippbaren Trekkinghosen von Bergans of Norway aus Funktionsmaterial, die seit Jahren zu meinen absoluten Lieblings-Trekkinghosen gehören: die Modelle Imingen und Veggli, wobei die von mir heißgeliebte Veggli inzwischen leider aus dem Programm genommen wurde.  Der Schnitt passt mir bei diesen Bergans-Modellen perfekt, die Hosen sind sehr atmungsaktiv, überraschend robust und trocknen sehr rasch. Bügeln muss man sie auch nicht. Oft war ich auf der Kurzstrecke zum Einkaufen zwischen Oy und Oberzollhaus bei einsetzendem Regen einfach zu faul, die mitgeführte Überhose überzuziehen und fuhr lieber schnell heim. Ruckzuck war die Hose danach wieder trocken. Besser und angenehmer geht's wirklich nicht. 

 

Bei Schmuddelwetter zog ich über meine Bergans-Trekkinghosen die Bike-Funktionsüberhose von Vaude, das Modell Women's Steam Pants, nachdem ich zuvor festgestellt hatte, dass meine bisherige Regenüberhose zum Bergwandern durch die Fahrgeschwindigkeit dem dadurch bedingten hohen Aufpralldruck des Wassers nicht gewachsen war.  Diese Women's Steam Pants von Vaude ist ein nach ökofreundlichen Kriterien hergestelltes Green Shape Modell (siehe Vaude-Website). Sie ist sehr leicht, bewegungsfreundlich geschnitten, sehr atmungsaktiv bei entsprechenden Außentemperaturen, ausgesprochen robust und klein verpackbar: Ich hatte sie bei längeren Strecken und unsicherem Wetter oft - fast schon zusammengeknüllt - in der Lenkertasche dabei. Herausragend ist ihre Wasserdichtigkeit - die hatte ich in einem so hohen Maß überhaupt nicht erwartet. 

 

 

Kalter Herbst, eisiger Winter und nasskalter Frühjahrsbeginn

 

Im Herbst war höchste Zeit zum Wechsel: Von da an war mein Favorit eine sehr bequeme, dehnbare Softshellhose, die Dolomit Pants von Odlo, die innen leicht aufgeraut ist, was sehr angenehm ist bei kühleren Temperaturen. Diese Hose trug ich tagaus. tagein wie meine Bergans-Hosen, selbst bei forcierter Schreibtischarbeit daheim und sogar - sie ist schwarz - bei geschäftlichen Anlässen, da man den Odlo-Schriftzug nicht sah und sie richtig edel aussieht. Inzwischen sieht sie zwar leider nicht mehr so edel aus, was kein Wunder ist, wenn man so ein Lieblingsteil monatelang ständig anhat beim Radeln. Abends nur kurz waschen und aufhängen, schon kann man sie am nächsten Tag wieder anziehen. Völlig unproblematisch und klasse. Bei kühlem Wind, Nässe und feuchtkalter Luft brauchte ich allerdings immer die Vaude-Überhose dazu - wind- und wasserdicht ist sie nämlich nicht.  

 

Der Winter war in diesem Jahr teils richtig eisig-kalt. So wie ich den Winter mag - die Minustemperaturen waren durch meine tolle Bekleidung wirklich überhaupt kein Problem. Ich war aber auch früher in meiner "wilden Bergsteigerzeit" nicht so kälteempfindlich wie andere (Frauen und Männer!!) und fühlte mich in arktischen Regionen auch immer viel wohler als in den feuchtheißen asiatischen Ländern. (Dennoch war ich natürlich sehr gerne in Asien unterwegs - schon wegen der sehr unterschiedlichen asiatiaschen Küchen, der fremden Kulturen ....) Hinzu kommt, dass ich inzwischen körperlich  bestens gewappnet bin gegen eisige Kälte. Also: no problem at all. 

 

 

Bekleidungstechnisch musste ich dennoch aufrüsten, wie immer hauptsächlich durch das Fahrttempo (vergleichbar dem Windchill) bedingt. Ich brauchte eine winddichte obere Schicht, also eine Hardshellhose. Dazu lange oder dreiviertellange Underwear. Im einstelligen Minusbereich reichte mir hauptsächlich die neue Greentec-Underwear von Odlo, die aus Polyesterabfällen hergestellt wird und komplett recycelt werden kann. Ein tolles ökofreundliches Teil also und dazu viel bequemer als man denkt. Diese Funktionsunterwäsche ist nämlich innen leicht angeraut und trägt sich sehr angenehm. Abgesehen davon sitzt sie eng bei vollem Bewegungsspielraum und trägt nicht auf, sodass die normale Hose problemlos drüber passt. 

Bei eisiger Kälte  bevorzuge ich aber moderne  Funktionsunterwäsche aus Merinowolle. Ich besaß davon eine komplette Garnitur vom neuseeländischen Merino-Spezialisten Icebreaker, die sich schon bestens in eisigen Höhen und bei Winterbiwaks bewährt hat. 

 

Bergans of Norway hat nun ebenfalls Merino-Funktionsunterwäsche im Programm und schickte mir netterweise zwei Testmodelle in unterschiedlicher Dicke. Die dickere Unterziehhose wäre für mich ideal gewesen für eisige Winterbiwaks in den Bergen, wie ich sie vorhatte - vor den erneuten Knieproblemen samt OP. Unter der Funktionsüberhose war mir das dicke Modell aber beim Radeln viel zu warm. Dieses Modell ist ganz eindeutig ideal für extreme Verhältnisse oder für sehr kälteempfindliche Wesen, zu denen ich nicht gehöre. Das dünnere Modell reichte mir bei weitem, vor allem in Kombination mit der tollen wind- und wasserdichten Hardshellhose von Bergans, dem Modell Rask Lady Pants. Es ist  aus dreilagigem, sehr bequemem und haptisch angenehm weichen  (und umweltfreundlichen!) Dermizax, das viel dehnbarer ist als andere Funktionsmaterialien dieser Art. Sie hat sehr weit hochreichende wasserdichte Reißverschlüsse an der Seite zum bequemen An- oder Ausziehen der Hose mit dicken Schuhen. Ferner hat sie dezent vorgeformte Gesäß - und Kniebereiche, Taschen mit wasserdichten Reißverschlüssen, einen verstellbaren Bund und weitenverstellbare Hosenbeine. So hat man in der Hose für eine Hardshellhose doch viel Bewegungsfreiheit. Wirklich ein supertolles Teil, dazu noch sehr bequem - und wie immer bei Bergans mit perfekter Passform, zumal es die Bergans-Hosen auch in einer um 5 cm kürzeren Kurzform gibt. Für alle, die keine Norm-Modelmaße haben. Zusammen mit der dünneren Bergans Merino-Underwear  war das meine Top-Kombination für eisige Kälte mit oder ohne Wind. Einfach genial. Und in Kombination mit der dünnen dreiviertellangen Greentec-Odlo-Underwear war das meine optimale Winterkombi für nasskaltes Schmuddelwetter der übelsten Sorte.  

 

Die Firma Ortovox, die in Deutschland bereits Ende der 1990er-Jahre auf Merinowolle als "natürliches Funktionsmaterial" setzte, als die breite Öffentlichkeit gerade erst das Funktionsmaterial aus Kunstfasern entdeckt hatte, bietet eine breite Palette an Merino-Produkten an. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie der frühere Ortovoxchef Gerald Kampel mir von den genialen Eigenschaften der neuseeländischen Merinowolle vorschwärmte. Ich war damals sehr skeptisch, hatte ich doch viele Jahre Bergsteigen mit Schurwoll-Produkten hinter mir und soeben die Qualitäten des Funktionsmaterials entdeckt.Ich verzichtete damals sogar auf meine heißgeliebten Baumwoll-T-Shirts mit den schrägen Sprüchen, die am Gipfel aber immer nassgeschwitzt waren ... 

 

Klasse wäre im Sommer und Herbst zweifellos auch die Funktionshose von Adidas, die Terrex Formotion, gewesen, die ich allerdings erst im Winter zum Testen bekam (Sommer-Kollektion 2013). Sie ist superkomfortabel geschnitten mit raffiniert gerafftem und daher bequem dehnbaren Bund, anpassbarer Beinweite, dezent vorgeformten Knie- und Gesäßpartien und Verstärkungen an der Beininnenseite, am Knie und am Gesäß. Seitenreißverschlüsse für leichtes An- und Ausziehen mit Schuhen gehören dazu. Sie ist sehr elastisch und macht trotz des dünnen, leichten Gewebes einen robusten Eindruck, ist also ideal zum Bergsteigen. Sie ist auch wind- und regenabweisend und sieht sehr stylish aus. Zum Radeln im Winter war sie nicht geeignet, da ich sie wegen des eisigen Fahrtwinds nur zusammen mit Merino-Underwear und winddichter Überhose tragen konnte. Das wurde mir dann beim Radeln bergauf wiederum viel zu warm. 

Ich freue mich aber jetzt schon darauf, sie zu tragen, sobald es etwas wärmer ist und ich keine Thermo-Longjohns mehr brauche. Halleluja!

Weitere Info: 

 

Bergans of Norway unter http://www.shop-bergans.dewww.bergans.com 

Vaude: www.vaude.com

Odlo: www.odlo.ch

Adidas: www.adidas.com unter Outdoorsport.

 

 Fortsetzung folgt.

 

 

 

 

 


Rien ne va plus - ausgebremst

Ich war, bin und werde aus privaten Gründen auch zukünftig oft bei meinen Eltern daheim sein. Daher bitte ich um Verständnis, dass ich bisher nicht zum Blogschreiben kam.

Demnächst geht's aber weiter ...


Frohe Ostern ... und viel Spaß beim Skifahren!!!

So isses ...

 

 

 

Wir haben hier eine geschlossene Scheedecke rund ums Haus. Wer beim Eierfärben auf die Naturfarbe Weiß gesetzt hat, geht leer aus ....


Happy Birthday Riese & Müller

Es sind die Phantasten, die die Welt in Atem halten, nicht die Erbsenzähler

 

 

Vom Tüfteln in der Garage zur preisgekrönten High-End-Bike-Schmiede 

 

Im März feierte Riese & Müller das 20-jährige Firmen-Jubiläum. 

 

Was haben Yvon Chouinard, Bill Gates, Steve Jobs, Markus Riese und Heiko Müller gemeinsam? Alle sind oder waren begnadete Tüftler, alle fingen ganz klein in der Garage an und hatten bald weltweit Erfolg. Chouinard schmiedete dort seine innovativen Haken und seine Hardware zum Klettern in Eis & Fels, bevor er Patagonia gründete und der Outdoor-Bekleidungsindustrie dann weit vorauseilte mit seinen Vorstellungen von einer ökofreundlichen, qualitativ hochwertigen Outdoor-Bekleidung. Zu Bill Gates oder Steve Jobs und ihren Garagenursprüngen muss man nicht viel sagen.  Bei Markus Riese und Heiko Müller war es ähnlich: 

 

Seit ihrem Maschinenbaustudium an der TU-Darmstadt Ende der 1980er-Jahre sind Markus Riese und Heiko Müller befreundet. Beide waren schon damals begeisterte Radler, die in ihrer Freizeit in der Garage der Eltern ihre Räder "optimierten". 1992 hatte Markus offenbar die Idee für ein neues Faltprinzip beim Rad. Nicht wie früher bei jenen sehr einfachen Falträdern, die in den 1970er Jahren eine zeitlang beliebt waren, sondern bei einem voll gefederten Rad. Die Federungs-Drehpunkte sollten zuch die Drehpunkte zum Falten sein. 

 

Birdy was born: Ein sehr praktisches, komfortables Rad, das man - zusammengefaltet - mit ins Büro oder in die Straßenbahn nehmen kann. Als die beiden Tüftler 1993 vom Hessischen Innovationspreis hörten, bauten sie in 10 Tagen und mehreren Nächten einen Prototypen aus Aluminium  - und gewannen damit gleich einen Sonderpreis. Dann ging's auf die wichtigsten Bikemessen Intercycle in Köln und Eurobike in Friedrichshafen mit einem kleinen improvisierten Messestand.

 

Ab Juni 1995 konnte man das noch heute sehr beliebte Birdy in Deutschland, Japan und den USA kaufen. Ein toller Start der Firma Riese & Müller, die bald größer wurde, weil die beiden Inhaber ein Team aus weiteren Bike-Verrückten um sich scharten ...

 

Das Credo lautete damals wie heute: Voll gefedert (Fullys) - und 26 Zoll Bereifung für den Komfort. Die Modelle Culture und Avenue waren 1997 die ersten der Komfortserie, 1998 kam das sportliche Delite hinzu mit einem superstabilen Rahmen und Gepäckträger sowie allem, was man braucht für die große Fahrt. Das Delite touring als Hybrid-Pedelec mit elektrischer Trittkraftverstärkung (bis 25 km/h) dank Bosch-Motor ist das tolle Rad, das ich bei meinem Projekt nutze.

 

Seit 2008 gibt es bei Riese & Müller  die beliebtesten Modelle nämlich auch in der Hybrid-Version als E-Bike bzw. Pedelec: Der Erfolg dieser elektrounterstützten Fahrräder ist seither enorm!

 

Inzwischen  hat Riese & Müller ein breites Sortiment an Rädern der unterschiedlichsten Art. Schauen Sie doch mal auf die Website von Riese und Müller - es gibt da Pedelecs und Räder für die unterschiedlichsten Ansprüche: praktisch, komfortabel, hochfunktionell, elegant, sportlich ... 

Es ist kein Wunder, dass die beiden Tüflter und ihr Team zahlreiche Preise für ihre Räder gewonnen haben: mehrere große Designpreise, erste Plätze bei Tests der Fachmagazine, Preise für Innovationen ...

Die Firmengeschichte geht weiter: nun im neuen Gebäude, weltweit, und sicherlich auch weiterhin mit "verrückten" Ideen. 

 

Herzlichen Glückwunsch und weiter so !!!

 

Bilder und Infos:

 

www.r-m.de


Facebook: www.facebook.com/rieseundmueller 

Flickr:   www.flickr.com/photos/riesemueller/

YouTube:  www.youtube.com/user/rieseundmuellerGmbH

Twitter:  www.twitter.com/rieseundmueller



Man muss noch Chaos in sich haben, um - immer wieder - einen tanzenden Stern gebären zu können ! !

Frog
Frog, gefaltet
Culture
Homage Hybrid (Pedelec)
Birdy
Delite Speed
Avenue Hybrid (Pedelec)
Jetstream
Birdy - einfach Kult !
Schnee-Vögelchen: Birdy im Winterurlaub
"Dreirad" der anderen Art ...
Some like it cool and easy
Lasten leicht gemacht
Mein Delite Hybrid - Alle Fotos außer diesem von Riese & Müller

Ende Februar bis Mitte März: Auto-Reaktivierung und Kosten

Die Reaktivierung meines Autos war teuer: Die Rechnung für meine Werkstatt, die als perfekter Servicedienstleister mein Auto abholte (ich durfte noch nicht fahren), anmeldete, den TÜV abnahm, die Bremsen reparierte, das Öl wechselte, die Zündkerzen erneuerte, den Wagen gleich auftankte und einen Check durchführte, betrug weit über 800 Euro, preislich sicherlich korrekt berechnet. Hinzu kamen über 300 Euro KFZ-Versicherung mit Teilkasko, 70 Euro ADAC Plus und rund 70 Euro Verkehrsrechtschutz. 

 

Natürlich war es ein Segen, endlich wieder problemlos in nur 1,5 Stunden Fahrtzeit die Eltern besuchen zu können, zum Arzt zu fahren und zur Krankengymnastik. Ich stellte aber auch fest, dass ich am ersten kräftigen Föhntag zweimal nach und einmal zusätzlich durch Oy fahren musste bis ich all das erledigt hatte, was ich musste. Einmal hatte ich das Arzneimittel-Rezept vergessen, dann das, was ich dringend zum Kochen brauchte, aber nur in einem bestimmten Geschäft bekam. Das war bislang absoluter Rekord ---- mit dem Pedelec passierte es mir ein einziges Mal bei starkem Föhn, dass ich meinen Geldbeutel daheim liegen gelassen hatte und eine Ehrenrunde beim Einkaufen radeln musste. Fortan war ich konzentrierter mit dem Pedelec beim Einkaufen unterwegs ... Wenn ich jetzt schon das Auto nutzen muss, dann zukünftig wenigstens so gezielt wie mit dem Pedelec ...

 

Überhaupt ist das Autofahren ein teurer Luxus: Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Motorpresse Stuttgart, des Kraftfahrt-Bundesamtes sowie der Deutschen Automobil Treuhand kam zum Ergebnis, dass sich die durchschnittlichen Kosten für einen Autobesitzer im Laufe von 54 Jahren des Autofahrens auf über 330 000 Euro belaufen. 

 

Die Ergebnisse der Studie sind sehr interessant: 

Den größten Posten in der Aufstellung machen demnach die Anschaffungskosten für die Fahrzeuge aus: Jeder Deutsche kauft in seinem Leben im Schnitt drei Neu- und fünf Gebrauchtfahrzeuge für insgesamt 116.900 Euro. Offenbar gibt der durchschnittliche deutsche Autofahrer für die Pflege seiner Fahrzeuge auch mehr aus als für Wartung und Ölwechsel, was ich mir gar nicht vorstellen kann. Die wichtigen Reparaturen machen offenbar nämlich nur rund 13.000 Euro aus.

Die Kosten für Versicherungen und Steuern belaufen sich auf 58.100 Euro.


Steigende Durchschnittskosten
Diese Untersuchung zeigt auch, dass die Auto-Kosten in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind: Während die Lebensunterhaltskosten seit 1995 angeblich "nur" um 25 Prozent zugelegt haben, beträgt der Preisanstieg beim Autofahren rund 42 Prozent. Verantwortlich sind dafür vor allem die Kraftstoffpreise, die offenbar seit 1995 um 84  Prozent angezogen haben.

 

Ich zähle gleich aus mehreren Gründen nicht zu den deutschen Durchschnittsautofahrern. Ich leistete mir mein erstes (gebrauchtes) Auto erst im Alter von etwa 25 Jahren, gab für die Pflege garantiert nicht mehr Geld aus als für die Wartung und sehe inzwischen das Auto auch nicht nicht mehr als das an, was es früher für mich war: als Symbol und Mittel der großen Freiheit, aufzubrechen wann und wohin ich will - mit viel Bergausrüstung, Zelt und Kocher etc. im geräumigen Kofferraum - kreuz und quer durch die Alpen.


Zur Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Car-Sharing in der Praxis, was - nicht nur auf dem Land -  eine tolle und sinnvolle Möglichkeit wäre, die Kosten für die Mobilität zu begrenzen, auf mehrere Nutzer zu verteilen und dabei die Umweltbelastung zu reduzieren. Wenn mann/frau sowieso lieber öfter per Rad oder Pedelec unterwegs sind, dann wäre das doch ideal?! Wer in der Stadt wohnt, hat von einem Pedelec sowieso viel mehr als vom eigenen Auto. Da ist der komplette Umstieg doch überhaupt kein Problem. Auf dem Land ist das wirklich nicht so einfach, da das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln nicht umfassend und gut genug ist. Ich wäre beispielsweise von Abendveranstaltungen in München nicht mehr rechtzeitig heimgekommen, bzw. hätte ich mit dem Pedelec vom HBF in Kempten nachts nach Oberzollhaus zurückradeln müssen. Das wäre kein großes Problem gewesen, wenn ich mir getraut hätte, das sehr teure, edle Rad stundenlang unbeaufsichtigt am Bahnhof stehenzulassen. Mietboxen zum sicheren Unterstellen von teuren Rädern gibt es dort leider nicht. 

 

Jeder Biker mit teurem Gefährt würde da sicher nicht an den Mietgebühren sparen. Folglich würden sich die Kosten für die Boxen rasch amortisieren. 

 

Die Zeiten ändern sich - und wir und unsere Mittel zur Fortbewegung mit ihnen.

 

 

 

 


Die Krückenphase

Die Euphorie über meine raschen Fortschritte ist längst verflogen, der mühselige Alltag mit Krücken und hoch gelagertem Bein mit Eisbeuteln ist bekanntlich zäh genug. Außerdem warnte mich der Physiotherapeut, nicht zu schnell auf Krücken zu verzichten, auch wenn es daheim schon länger gut ohne Unterstützung geht. Radeln darf ich - aber bisher leider nur in der Reha mit Blick auf die Wand. Das wirkt bei mir nun wirklich nicht so stimmungsaufhellend wie das fröhliche Pedalieren im Freien. 

 

Mein vor der OP noch liebevoll (und überraschend schnell und sauber) mit den Radpflegemitteln F100 von Wack-Chemie geputztes Pedelec, bei denen ich 2012 ein sehr interessantes Seminar über Imprägnier-, Putz- und Pflegemittel besucht hatte, bleibt also noch eine Weile ungenutzt. Was für ein Jammer! 

 

Dafür habe ich nun zwangsweise mein Auto wieder angemeldet. 

 

Watt mut, dat mut. 

 

 


25. Februar: Postoperative Erkenntnisse und nur 7 mickrige Wochen ....

Am 19.2. wurde ich also im St. Vinzenz-Krankenhaus in Pfronten (klein und sehr empfehlenswert!!) operiert. Dank Dr. Stippler und seinem OP-Team sowie dem Anästhesisten Dr. Hans Moser! (jawohl, wie der Schauspieler) und seiner sehr angenehmen Spinalanästhesie war ich voll dabei und konnte mir das geheimnisvolle Innere meines Knies selbst auf dem Bildschirm anschauen. Ist schon sehr interessant, zumal Dr. Stippler so nett war, mir zu erklären, was ich sah oder eben nicht mehr sehen konnte ...

 

Ich fand meine OP daher ausgesprochen kurzweilig und aufschlussreich, auch wenn sie - wie ich hinterher bemerkt habe, insgesamt ganz schön lange gedauert hat. Die Klinik fand ich klasse, vor allem war sie hinsichtlich der Kommunikation zwischen Ärzten und Patient außergewöhnlich gut: Gleich nach der OP bekam ich Besuch von einem Arzt, der mir die Ergebnisse der OP in schriftlicher Form samt ausgedruckten OP-Fotos brachte und erklärte, wie es nun für mich weiter geht. Und dann bekam ich kurz darauf einen detaillierten Nachbehandlungsplan und sämtliche Papiere. 

Die Schwestern und Pfleger der Station waren auch sehr nett und gut drauf, obwohl es durch die unfallträchtige  Wintersportsaison nun dort ganz schön rundgeht ...  

 

Es ging mir während der OP und geht mir bis heute sehr gut. Ich hatte/habe  keine nennenswerten Schmerzen, auch nicht bei den isometrischen Übungen, die ich seither daheim mache. Vielleicht war es auch der Mosersche Drogenmix, der mich am Abend nach der OP und am Tag danach so euphorisch machte und glauben ließ, dass ich bald wieder richtig losziehen kann in die Berge und vielleicht sogar demnächst noch echtes Winterfeeling draußen auf meine Art genießen kann - per Pedelec und so wie ich das seit vielen, vielen Jahren  liebe. Tags darauf wurde der Drainagenschlauch gezogen und seither bin ich  auf Krücken unterwegs. Sepp und Elfriede holten mich ab. 

 

Der Nachbehandlungsplan holte mich allerdings rasch auf den Boden der Tatsachen zurück. Frühestens ab der 6. postoperativen Woche darf ich, wenn alles nach Plan läuft, wieder mit dem Pedelec im Freien fahren. 

 

Und nun zu meinem Pedelec-Projekt: 

Mein Projekt bis zum Ende des Sportverbots weiterzuführen, macht  keinen Sinn: In der Krückenphase - also jetzt - bin ich komplett auf Transport-Unterstützung angewiesen (Einkaufen, Fahrten zur medizinischen Kontrolle, Nachbehandlung und Krankengymnastik). Für die restliche Rehaphase bleibt mir nichts anderes übrig, als mein Auto wieder anzumelden, da ich sobald wie ich darf - nach Krückenzeit - selbst zum Einkaufen, zur Reha und zu den Untersuchungen fahren will. 

Allerdings habe ich schon beim Kreuzbandriss 2011 am rechten Knie die Erfahrung gemacht, dass es kein besseres Rehagerät gibt für mich zum Muskelaufbau des Quadrizeps, zum Konditionsaufbau und zum Erhalt der guten Laune als ein Pedelec (siehe Hintergrundinfo des Blogs). Schau'n mer mal, ob und wie ich das organisieren kann. Natürlich würde ich gerne weiterhin mein wunderbares Delite Hybrid von Riese und Müller dazu nutzen.  (Simply the best !!!...)

 

Mein Pedelec-Projekt hat nun also mickrige 7 Wochen vor Abschluss des gesamten Versuchsjahres eine ganz andere Wendung genommen als geplant. "Wie im richtigen Leben" .... In gewisser Weise führt es mich aber auch zu den Anfängen meiner Pedelec-Begeisterung zurück .... 

Mickrige 7 Wochen ... bei nem ganzen Jahr und jeder Wetterlage!

 

Natürlich dachte ich darüber nach, ob es nicht besser wäre, das Knie erst nach dem offiziellen Projektende am 14. April operieren zu lassen, zumal ich ja nach dem Unfall trotzdem noch zum Einkaufen nach Oy fahren konnte, selbst bei widrigsten Verhältnissen!! 

Der Gedanke war schon sehr verlockend, aber erstens hätte es dem Knie womöglich geschadet und zweitens muss ich bis zum Auftakt der Wandersaison unbedingt wieder fit sein ... Den Flug für ein lang geplantes tolles Skitourenprojekt Mitte März im fernen Ausland habe ich unfallbedingt schon im Dezember storniert. Laut Nachbehandlungsplan muss ich wohl jetzt auch noch meine geplante Wanderwoche Mitte April  absagen??

 

So oder so ... Den Blog stelle ich in den kommenden Wochen auf jeden Fall noch so fertig wie ich das für richtig halte. Und vielleicht wäre es auch für die treuen Blogleser-/Innen interessant zu erfahren, wie fein dosierbar und klasse eine Reha per Pedelec ist?! 


Schau'n mer mal !

 

 

 

 

 

 


19. Februar: Knie-Operation

Liebe LeserInnen, 

 

auch wenn ich trotz des Meniskusrisses nach Rückgang der Entzündung weiterhin mit meinem Pedelec gut klar kam im Winter: Längeres Gehen und seitliche Belastung schmerzen, weshalb ich gar keine Wintertouren machen konnte mit Tourenski, Langlaufski oder Schneeschuhen. 

 

Jetzt  bin am Dienstag dran und werde in den Tagen danach erfahren, wie lange ich auf Krücken angewiesen bin. Ich setze aber meinen Blog und das Projekt fort und kann dann endlich auch - wie versprochen - die Ausrüstungsseiten dazustellen.

 

Der Winter ist gerade so schneereich und schön - vielleicht kann ich danach doch noch ein wenig davon profitieren.

 

Bis demnächst also! Es geht weiter ...

 

 

 

 

Radeln im Winter - langweilig wird es nie!

Foto: Gerd Heidorn

Mit besserer Fahrtechnik dank Übung machen auch wieder kleine Fluchten ins Gelände viel Spaß. Doch selbst dieselbe Strecke zum Einkaufen ist jedesmal eine andere, je nach Wetterlage. Langweilig wird es nie!


Spaß auf Schnee und Eis! Alle Fotos: Gerd Heidorn


Nachtrag zum Freitagnachmittag

Die Straßenverhältnisse waren sehr schwierig - wie beschrieben. Erst jetzt habe ich erfahren, dass bei uns auf der Autobahn am Nachmittag über 20 Fahrzeuge in einander gerutscht sind. 

 

 

Foto:  Gerd Heidorn!


7. und 8.2. Heftige Schneefälle - Biken im Grenzbereich

Nicht schön, aber besser als mit meiner schwarzen Neopren-Gesichtsmaske ....

Nach zu langer, zu intensiver Arbeitsphase mit sehr wenig Schlaf musste ich raus und mich bewegen. Es hätte hageln und stürmen  können ...

 

Ich kam erst am späten Nachmittag los und musste dringend zur Post wegen eines Einschreibens.  Durch den schneefeuchten Fahrtwind war es trotz Buff sehr kalt um die Nase, vor allem, weil ich das Buff immer nur zeitweise über die Nase ziehen kann - sonst beschlägt durch die Atmung meine Brille. Trotz guter seitlicher Belüftung. Der Schnee taute und gefror auf der Straße, beim Aufbruch zur Rückfahrt war es eisig und das Schneegestöber war so heftig, dass die Räumfahrzeuge nicht nachkamen. Auf eisiger Unterlage greifen meine Spikesreifen sehr gut, vor allem, wenn ich das Rad schwer beladen habe. Da kann ich beim Bergab- und Bergaufradeln besser die Spur halten. Das Hinterrad rutscht dann nicht so schnell weg. Nur hoher, von Reifen zerspurter Schnee ist schwierig - da musste ich auch schon mal absteigen und ein paar Meter schieben. Es dürfte wohl klar sein, dass ich vor allem bergab sehr  langsam und vorsichtig fahre. Aber es geht gut - besser als erwartet. Insgesamt habe ich in Bezug auf Fahrtechnik unter schwierigen Bedingungen sehr viel dazugelernt. 

 

Bei der Rückfahrt war heftiges Schneegestöber, die Räumfahrzeuge kamen nicht nach, ich sah einen Autofahrer, der Ketten aufzog, die Autos kamen mir zwischen Oy und Zollhaus im Schrittempo entgegen. Ursprünglich wollte ich unterwegs Fotos machen vom Schneegestöber. Da die Verhältnisse aber wirklich kritisch waren, fuhr ich heim, um nicht anhalten zu müssen und fotografierte erst daheim bei der Ankunft. 

 

 

Übrigens: Kniebedingt radle ich derzeit normalerweise nur zum Einkaufen (7-8 km) bei eisigen Temperaturen,  nur einmal fuhr ich nach Kempten - aus purer Lust am Radeln. Die Kälte stört mich dabei nicht, höchstens im Gesicht. Wenn überhaupt, bekomme ich erst nach anstrengendem Radeln Schmerzen im Knie. Nach wie vor aber dann, wenn ich eine halbe Stunde gehe ...

 

 

#Den Akku und die Display-Steuereinheit habe ich - wenn ich nicht fahre - bei mir in der warmen Wohnung. Wenn ich aufbreche, sind sowohl Akku als auch Display-Steuereinheit ruckzuck am Rad befestigt, so dass es sofort losgehen kann. Auch wenn es zunächst bei mir stark bergab geht, schalte ich den Akku ein, damit er warm wird. Nach der Fahrt hinauf nach Oy ist er so aufgewärmt, dass es egal ist, wenn er während des Einkaufs länger ausgeschalten in der Kälte steht. Insgesamt nimmt die Akkuleistung bei großer Kälte stark ab - von Kempten nach Oberzollhaus (ansteigend) brauchte ich bei eisiger Kälte und durchgehend laufender Batterie rund drei Viertel der Batteriekapazität. Allerdings war es auch so, dass der Akku beim Einkaufen, also vor der Rückfahrt, länger draußen in der Kälte stand. Dreiviertel der Batterieleistung!!:Im Sommer brauchte ich für die Hin- und Rückfahrt nach Kempten nicht einmal eine halbe Akkuladung.  

 

 

Selbst wenn das Gehäuse des Boschmotors dick mit Schneeanraum verkrustet ist und ich ihn wegkicken muss - er läuft und läuft und läuft ...

 

 

Ach ja, wenn ich es tatsächlich noch schaffen sollte, im Frühjahr  zu einer Schneeschuhtour oder Skitour mit Übernachtung in einer selbstgebauten Schneehöhle zu radeln, dann wird mir nichts anderes übrig bleiben, als den oder die Akkus nachts mit in den Schlafsack zu nehmen - wie früher die Innen- oder Bergschuhe ... Wie romantisch!!

 


3.2.2013 Neuschnee und "Philosophie am Pass"

Am Freitag war es so mild, dass ich ohne Handschuhe im Nieselregen an grünen Wiesen vorbei zum Einkaufen radeln konnte - unglaublich! Am Samstagmorgen war draußen wieder alles weiß. Und es schneit auch heute, am Sonntag, weiter. Die Pulverschneeauflage in den Bergen auf harter Unterlage muss großartig sein. Als ich gestern Abend mit Gerd Heidorn telefonierte und er mir von seinen Skitouren der letzten Zeit erzählte, wurde ich - zugegeben - schon etwas neidisch, obwohl ich ihm das natürlich gönne.

 

Ich hätte sowieso keine Zeit gehabt - hoher Termindruck vor der OP. Sonst wäre ich jetzt auf der ISPO. 

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"Philosophie am Pass" vom 1. bis 5. Mai in Bad Hindelang

 

 

Interessieren Sie sich für Philosophie mit konkreten Bezügen zur Gegenwart? Also um aktuelle Themen unserer Zeit, betrachtet aus dem Blickwinkel von Philosophen? 

Dann sind die "3. Philosophischen Tage am Pass" von Bad Hindelang ein ganz spezieller Tipp: 

 

 

Diesmal geht es um Genießen und Verzichten sowie den Weg zu einer neuen Lebenskunst. Vorträge namhafter Referenten und offene Gesprächsrunden stehen auf dem Programm, wie: "Hedonismus - zum richtigen Verständnis der antiken Lehre von der Lust und Glückseligkeit", "Die Lehre vom Genuss - von Schopenhauer über Kierkegaard bis Nietzsche", "Entschleunigung: Befreiung vom Hamsterrad", "Kompensieren und Sublimieren - zur Kulturtheorie Sigmund Freuds", "Gier", "Esskultur zwischen Genuss und Verzicht", ferner "Vergnügen und Askese - Sport als Teil unserer Kulturgeschichte" etc. 

 

Ein Höhepunkt der Vortrags- und Diskussionsreihe wird sicherlich der Vortrag von Prof. Dr. Annemarie Pieper: "Im Rausch der Sinne - Albert Camus und die Liebe zur Natur" am Sonntag 5. Mai, anlässlich des Festaktes zur Verleihung des "Meckatzer-Philosophie-Preises" nan Dr. Pieper. 

 

Infobroschüre und Anmeldung bei der Gästeinformation Bad Hindelang, www.badhindelang.de,

www.philosophie-am-pass.de

 

 

 Die Plätze bei der Vortragsreihe sind begrenzt - also früh reservieren und buchen anstatt hinterher zu fluchen ... 


Aus mit dem Traum in Weiß!

Von einem Tag auf den anderen war der Schnee weg. Einfach weg. Wüssten wir nicht warum, dann könnte man fast glauben, dass die Schneekönigin und die Eisprinzessin von finseren Mächten gefangen gehalten werden. 

 

Es regnet, nur düstere Grautöne ...Die Wetterkapriolen dieses Winters sind schon enorm. Zum Radeln sind freie Sträßchen und eine sonnig-eisige Winterlandschaft natürlich viel schöner ... 

 

Die Studiengebühren in Bayern sind bald abgeschafft - erstens stehen die Wahlen  bevor und zweitens haben sich viele Bürger- und Bürgerinnen am "Volksbegehren" beteiligt ! Gelobt sei das Wahljahr!

 

Ich freue mich für und mit den jungen Leuten. 

 

 


Drhoim isch drhoim ... Oy-fach scheee!

Sonnig-eisige Traumtage im glitzernden Weiß  und dazu feinster Pulverschnee! Wenn sich an einem Wochenende wie diesem die Massen an Fellhorn- und Nebelhorn auf den Pisten und auf den beliebten Skitourenrouten drängeln, oder sich auf den Winterwanderwegen und Loipen Scharen von Gästen vergnügen, dann, ja dann genießt man als Oy-Mittelberger am besten die tollen Möglichkeiten "drhoim". (Umso mehr, wenn man als Kniegeschädigter gar nicht auf Skitour gehen kann.)

 

- Skilanglauf - auf unseren Loipen ist es auch bei besten Verhältnissen sehr, sehr ruhig ... Und rodeln kann man an jedem Hang, man muss nur eine Piste "treten". Schneeschuhwandern ist bei uns dann auch klasse und wird als geführte Touren vom Gästeamt angeboten ! Tolle Fotomotive gibt es zuhauf ...

 

- genial für Familien mit Kindern, die das Skifahren schnell lernen wollen: der Gerhalde Skilift in Oy-Mittelbergwenig los, sehr günstig, nicht anstehen müssen und frieren, sondern fahren, fahren, fahren ...ohne Angst, dass ein Pistenrowdy seine Skis bei hohem Tempo nicht beherrscht und Kind und Kegel über den Haufen fährt. Selbst unpräparierte Abschnitte mit tiefem Pulverschnee für die ersten Schwünge abseits der  Pisten gibt es bei entsprechenden Verhältnissen! Es gibt weitere kleine Familienlifte im Gemeindegebiet, z.B. den Ellegg-Lift in Faistenoy und den kleinen Skilift in Petersthal. 

Und wer's noch nicht gut genug kann, der macht einen Skikurs bei der hiesigen Skischule von Marion Zobel .... da lernen Groß und Klein ruckzuck wie's leichter, schöner und vor allem sehr kontrolliert geht. 

 

- Schlittschuhlaufen auf dem Schwarzenberger Weiher

 

- mit dem Radl fahren:  auf Traktorspuren im Schnee, auf vereisten Wegen ...- das muss man, wenn es einen reizt - vorsichtig - ausprobieren und üben, üben, üben. Selbst mit der besten Ausrüstung dafür ...! Und wen's graust vorm Fahren auf Schnee und Eis, dem stehen an Tagen wie diesen zig Kilometer stille, schneefreie Sträßchen zur Verfügung ...

 

- Eis-Curling (Eisstock schießen) am Bisseroyer Weiher. Und wenn dr Siegi, "der Wächter des Weihers", und das  supersympathische Team um Andrea vom Kiosk antreten, dann wird's lustig! 

 

- spazierengehen, wandern, radeln, Spazierfahrt mit dem Pferdeschlitten ... und immer wieder staunen über die wunderschöne Region, in der wir hier wohnen. Wer es sich einteilen kann, der bleibt an so einem Wochenende gerne daheim!

 

Heimat ist nicht unbedingt da, wo man geboren wurde und aufgewachsen ist, sondern da, wo man sich zuhause fühlt und wo einem beim Rundblick das Herz aufgeht, wenn man heimkehrt. 

 

Oy-fach scheee isch es !

 

Skilift Gerhalde
Ideal für Familien ... Skifahren ohne Anstehen - und das sehr günstig!
Nicht die verzauberte Landschaft von Oz, sondern von Oy ...

An meinem Lieblingsplätzle beim Bisseroyer Weiher









Letzte Chance bis zum 30. 1. - Abwahl der Studiengebühren in Bayern



Das neu gepflasterte Dorfzentrum mit dem "LiebenStein" (rechts im Schatten) ... Das wird schon ...!

Bis zum 30. 1. kann man im Rathaus von Oy noch mitmachen beim Bürgerentscheid gegen Studiengebühren in Bayern. 

 

Das geht alle Wahlberechtigte an ... solche mit und solche ohne Studium, und das durch alle Alterstufen ab 18! 

Sind Sie auch dafür, dass intelligente, begabte junge Leute, die studieren wollen, dies tun können, auch wenn sie keine gut verdienenden  oder von haus aus betuchten Eltern haben, die das locker aus dem Geldbeutel schütteln? Echte Chancengleichheit gibt es im Leben leider nicht, Vitamin B spielt diesbezüglich heutzutage wieder eine viel zu große Rolle. Für Begabte muss es das aber wenigstens noch beim Studium geben! Ein Studium muss finanzierbar bleiben,  ohne zu große finanzielle Belastung für die Familie. Ganz besonders gilt das für kluge Köpfe aus kinderreichen Familien oder von Hartz-IV-Empfängern sowie für g'scheite bayerische Kids... mit Migrationshintergrund.

Wenn man als Studierender Bafög bekommt, reicht das oft nicht wegen der viel zu hohen Mieten in den Unistädten, sodass man jobben muss, wenn man den Eltern nicht auf der Tasche liegen will. Das schadet ja auch nicht, im Gegenteil. Aber so ein Job muss ein zeitlich stark begrenzter Nebenjob bleiben.

 

Studiengebühren sind ein Armutszeugnis für eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer! 

 

Als ich vor vielen Jahren studierte, bekam ich nach dem Regierungswechsel von 1982 ("Wirtschaftskrise" mit 7% Arbeitslosigkeit, Beginn Kohl-Ära) ab 1983 plötzlich kein Bafög mehr. Meinen Eltern wollte ich aber auch nicht auf der Tasche liegen. Und dann hatte ich auch noch einen der sehr begehrten Job-Plätze als Austauschstudentin bekommen in Kanada, wofür ich zusätzlich Geld brauchte, weil der Dollar damals so teuer war. Ich jobbte, und jobbte, und jobbte ..  Mein Studium verdiente ich mir so zwar selbst, schaffte aber nur sehr wenig Scheine im Semester ... 

Zum Glück gehörte ich nach ein, zwei Semestern zu den Wenigen, die Hilfswissenschaftler-Jobs und ein Stipendium bekamen ... Von beidem gab es aber schon immer viel zu wenige!

 

Also, liebe Oy-Mittelberger: Auf ins Rathaus - wenn es Euch um Chancengleichheit bei der Ausbildung geht! 

 

Öffnungszeiten: 

Montag bis Freitag:   09.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Montag Nachmittag:  14.30 Uhr bis 16.30 Uhr
Mittwoch Nachmittag: 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr
 
 


Mein martialisches Winterbike ...

Hinterrad mit Spikes und MTB-Schmutzfänger
Vorderrad mit Spikes, Schmutzfänger, zwei Front-Strahlern
Mein Winter-Pedelec ...
Auf in den Kampf ...!

25. Dezember: Fast wieder gesund?!

Die letzten drei Wochen verbrachte ich mehr oder weniger im Bett: Los ging's mit der gruseligen Grippe am 6.12.  Am Abend zuvor war ich nach dem Rundfunkinterview (Bahnticket Hin- und Rückfahrt) wegen meines Pedelec-Projektes beim BR in Kempten durch Achim Zeppenfeld, dem "BR-Freizeit-Redakteur mit der uuuuunglaublich tollen Stimme", einem kurzen, gezielten Einkauf danach (Drogerie), sowie einem spontanen Kinobesuch (Die Wand - nach dem Roman von Marlen Haushofer) so erschöpft, dass ich mit dem Taxi nach Oberzollhaus zurückfahren musste. Ich schaffte nach dem Kino kaum die 200 m bis zum Taxistand. Am Samstagabend hatte ich 39,6 Grad Fieber, mittags war ich schon nicht mehr in der Lage, BR zu hören mit dem Interview ...

 

Schwere Grippe mit hohem Fieber und schmerzhaftem Husten waren die Folge, was eindeutig dadurch verschlimmert wurde, dass ich zunächst mehrere Tage keine Medikamente einnahm wegen der am 18.12. geplanten Knie-OP. Da es mir wegen des hohen Fiebers aber sehr schlecht ging, brauchte ich dann doch ärztliche Hilfe ... und rief meinen Hausarzt Dr. Gaschler an. Gelobt (geschätzt und honoriert!!) sei das Hausarzt-System auf dem Land!!! Die Lunge war da leider bereits angegriffen.

Die OP muss daher ins neue Jahr verschoben werden.

 

Jetzt habe ich nur noch den bellenden, schmerzenden Husten, der tief aus der Lunge kommt. Schon ein paar Meter Gehen im Freien sind noch eine Herausforderung wie an einem Sechstausender im Gipfelbereich. Zumindest verstehe ich jetzt aber wieder, was ich lese !!

Sonst bin ich über Weihnachten immer bei meinen Eltern - diesmal musste ich leider passen, auch am Geburtstag meines Vaters am 12.12. war ich nicht in der Lage, mit der Bahn nach Geislingen/Steige zu fahren. Mit dem Pedelec fahren ging natürlich bisher gar nicht. No way! Auch nicht bei tollstem Frühlingswetter, das den hoch ums Haus liegenden Schnee in kürzester Zeit auf kümmerliche Reste zusammenschmelzen ließ. Immerhin sieht man noch einige Schneereste beim Rundblick ...

 

Eigentlich dachte ich während der Grippe, dass ich mein Projekt jetzt zwangsläufig beenden und mein Auto wieder anmelden müsse. Zum Einkaufen fahren kann man, falls es sein muss -  warm eingepackt - mit dem Auto, auch wenn man noch nicht ganz gesund ist. Bergauf und bergab radeln aber nicht. Wie sollte das alles ohne Auto gehen, trotz all meiner mühsam per Anhänger angekarrten und gehorteten Wintervorräte ...? Und nach der Grippe die OP mit 6 Wochen Krücken. Es war frustrierend: das Aus für mein Projekt nach über 8 Monaten Radeln, so kurz vor Projektende?

 

Diese kritischste Phase meines Pedelec-Projektes hätte ich jedenfalls nicht ohne meine Freunde und Nachbarn überstehen können: Dariyatin, Cayhani und Horst machten für mich einen Großeinkauf, holten Medikamente und gaben Post für mich auf. Sepp, selbst auch an Grippe erkrankt, besorgte mir kistenweise Getränke, als es ihm wieder besser ging. Elfriede, die erste Kranke im Haus, brachte mir frische Brötchen und Suppe, und fragte öfter, ob sie etwas einkaufen oder für mich tun könne. Auch Gerd aus Maria Rain und Christoph aus Marktoberdorf boten an, für mich einzukaufen! Ich weiß, dass ich auch jederzeit Petra und Xaver bitten dürfte, mir etwas mitzubringen. Dasselbe gilt für Uschi und Andreas. Und unser netter Postbote nimmt stets meine frankierten Briefe mit ... Ich würde das für sie aber auch gerne tun! Wie sähe das in der Großstadt aus?? 

Gerd holte mich und mein Rad letzten Freitag ab, als es mir - fieberfrei - besser ging. Wir fuhren in seinem Auto nach Kempten zu Bernd (Radladen), der die Spikes-Reifen von Schwalbe aufzog, die abgenutzten Bremsscheiben auswechselte und die Tourenrad-Schutzbleche gegen höher sitzende MTB-Schmutzfänger austauschte. Außerdem montierte er mir auf meinen Wunsch hin noch einen weiteren starken Strahler an den Lenkervorbau, da ich oft auf schlecht oder auf gar nicht beleuchteten Sträßchen und Wegen fahre. Mal schauen, ob und wie das funktioniert, auch hinsichtlich des Energieverbrauchs (Akku). Auf der Rückfahrt kaufte ich noch schnell ein. Danach musste ich ins Bett - erledigt. Total! 

 

Tags darauf, am Samstag, kam Christine aus Immenstadt morgens mit ihrem Bus. Wir holten in Kempten mein - nun richtig martialisch aussehendes - Pedelec bei Bernd ab, hielten kurz bei der Reinigung - und dann konnte ich noch schnell einige Spezialitäten einkaufen für Sylvester, bevor wir kurz bei Primavera vorbeischauten, wo uns Conny beriet ... Alles noch ziemlich anstrengend für mich, aber immerhin. Bernd, Christines Mann, stemmte derweil allein den Weihnachtsverkauf im Töpferladen im Immenstädter Hörmannhaus, damit Christine mich besuchen konnte! Ist all diese Unterstützung nicht toll? 

 

Radeln kann ich derzeit - 1. Weihnachtsfeiertag - leider noch nicht. Nicht einmal bei diesem "klimakatastrophal" warmen Frühlingswetter. Es geht noch nicht, wegen der noch immer angegriffenen Lunge. Auch strengt mich noch jede Form von Bewegung sehr an. 

 

Knie - nach der inzwischen fast vierwöchigen !!! Ruhigstellung und einem neuen Medikament von Dr. Gaschler schmerzt es kaum noch. Unglaublich! Ich bewegte mich inzwischen allerdings fast nur auf einer Ebene und werde es erst einmal wieder im Gelände und auf dem Rad belasten müssen, um zu sehen, wie es tatsächlich aussieht. Der Riss im Meniskus heilt ja leider nicht von selbst. Die für den  18.12. angesetzte OP wurde wegen meiner schweren Grippe verschoben. 

 

Dank all der tollen Unterstützung bei so unerwarteten Problemen wie Meniskusläsion und schwerer Grippe, kann ich mein Projekt also doch fortsetzen. Halleluja! Schau'n mer mal, was das neue Jahr bringt. 


Ich kann's kaum erwarten, bis ich endlich wieder radeln darf!

Ihnen wünsche ich einen fröhlichen (kontrollierten!) "Rutsch" ins neue Jahr. 

 

Mein Münchner Kollege Erich Jacobi schickte mir folgendes Zitat, das ich Ihnen nicht vorenthalten will: 

 

Wenn´s alte Jahr erfolgreich war, 

dann freue dich auf´s neue!

Und war´s schlecht -

dann erst recht!

(Karl Heinz Söhler )

 

 

Ich wünsche allen Lesern-/innen ein sehr gutes neues Jahr!

 

 

 


Sehr kurz und leider nur beim fiebrigen Blick durchs Fenster genossen: der Oberallgäuer Traumwinter im Dezember! Liebe Frau Holle - bitte nochmals dasselbe mit kompletter Durchfeuchtung der Schneemassen am Anfang und anhaltend eisiger Kälte danach ....! Woasst eh, warum!

Funkstille - Winterauftakt mit Hindernissen

Liebe Blogleser,

ich sollte am 18.12. eigentlich am Knie operiert werden, Kniespezialist Dr. Spengler vom St. Vinzenzkrankenhaus in Pfronten meinte bei der Besprechung am 3.12. , dass ich nach der OP mit bis zu 6 Wochen Krücken rechnen müsse!! Von wegen vier Tage wie früher bei einer Meniskusarthroskopie...

 

Die OP wurde wegen meiner schweren Grippe verschoben ....

 

Mein Pedelec-Projekt liegt also leider für einige Zeit auf Eis - schlimm genug, weil das Radeln so extrem gut tut und Spaß macht. Sobald ich grünes Licht bekomme von Dr. Spengler, werde ich mich wieder in den Sattel schwingen, um fröhlich weiter zu pedalieren.

 

Ich wünsche Ihnen schöne Adventstage und fröhliche Weihnachten in diesem bereits jetzt schon herrlich schneereichen Winter ... und einen guten Beginn des neuen Jahres. 

 

Sobald ich selbst mehr weiß, wie es weitergeht mit meinem Projekt, werde ich mich melden. Beenden will ich es nicht, Grippe und Knieprobleme gehören dazu. Und dass meine Freunde Dariyatin und Horst für mich netterweise einen Großeinkauf gemacht haben, weil ich - so oder so - nicht rauskann, auch.  


Ausserferner Transsib am 5. 12.
Kemptener Bahnhof am 5.12.
Kemptner Weihnachtsmarkt 5.12.
All überall auf den Tannenspitzen sah ich ...

Dazwischen gezwitschert - Mail eines Bloglesers

Guten Tag Fr. Funk, 

bin durch die Zeitschrift "ElektroRad" auf Ihren Blog aufmerksam geworden.

Habe nicht alle Einträge gelesen, bin aber ein wenig stutzig geworden, wie oft ein r-m Pedelec in der Werkstatt ist. Schließlich ist dies ein Hochpreispedelec, da hätte ich doch mehr erwartet.

Leider haben Sie die Anfänge der miserablen Pedelec-Ketten nicht mit- gemacht, da Sie erst dieses Jahr einen Selbstversuch machen. Ich fahre schon seit März 2009 mit dem Pedelec- als Autoersatz.

Ich fahre ein Kalkhoff Agattu XXL 26V mit Shimano Nexus 8 Gang Nabe. Die ersten Ketten waren alles andere als langlebig. 

Ich kann gern schildern, wie enttäuscht ich im ersten Jahr über die drei verbrauchten Ketten war.

 

Ich fahre 5000 km jährlich plus/ minus 10%. Sie haben, jedenfalls habe ich es nicht gelesen- Entschuldigung- nicht darauf hingewiesen, dass Radfahren entschleunigt in der schnelllebigen Zeit. Man kann, z.B. auf dem Weg zur Arbeit, viel besser entspannen und man hat einen enspannteren Tag als würde man im Stau zur Arbeit fahren.

 

Ich würde es begrüßen, wenn Sie die Daten etwas kompakter zusammen fassen würden. Zum Beispiel: Tag, Kilometer, Defekt, Austausch des Teils. Wie lange hielt das Teil? Überhaupt würde ich doch mehr Daten über z.B. die Reifen, das Fabrikat und das Gefühl für das Pedelec erwarten. Leider nicht viel!

 

Sie scheinen auch keine Angst zu haben, dass Ihr "geliehenes" Pedelec geklaut wird. Wie kann man ein solch teures Pedelec mit einem so billigen Schloss sichern? Wahrscheinlich weil es Ihnen nicht gehört? Im Umkehrschluss heißt das  ja, genauso schnell wäre es entwendet worden! Braucht man im Oberallgäu keine Angst vor Fahrraddieben zu haben? Erstaunlich!

MfG

Meine Antwort: 

Guten Tag Herr XY,

danke für Ihre mail. Dieses leichte Kabelschloss nutzte ich, um das Rad am Pfosten zu fixieren, damit es nicht einfach eingeladen werden kann. Abgeschlossen hatte ich es noch mit einem ASUS-Faltschloss - mit faltbaren Stahlstäben der Sicherheitsstufe 9. Damit gab's aber kein Problem. Ein Freund fand es sehr erstaunlich, dass ich mein Pedelec unterwegs stets doppelt und dreifach sichere - Sie haben recht - dieses wunderbare Pedelec gehört mir ja nicht. Bekannte von mir schließen ihr hochwertiges MTB übrigens beim Einkaufen in Oy nicht ab - aber das Bike gehört ihnen. 

 

Dieses Tourenrad Delite hybrid von Riese & Müller mit Bosch-Antrieb und bis zu dreifacher Trittkraftverstärkung ist mit Abstand das beste Rad, das ich je gefahren bin. Seit 9 oder 10 Jahren habe ich ein Marken-MTB, das eigentlich auch sehr robust ist. Als Journalistin war ich öfter mit erstklassigen, sehr hochpreisigen MTBs unterwegs  ..... Und letztes Jahr im März/April fuhr ich zwei Monate lang das Alpin-Sportmodell eines Swiss-Flyers, das zweifellos ein sehr gutes, robustes Pedelec ist. Im Hinblick auf  Schaltung, Robustheit, Zuverlässigkeit, Schubkraft, Akku-Ladezeit etc.  ist mein RM-Pedelec aber um Klassen besser als alle  Räder, die ich gut kenne. Ich nutze es auch wie ein MTB in den Bergen - selbst mit schwerem Touren-Gepäck. Dabei ist es hinsichtlich Bereifung, Gepäckträger und Schutzblechen ausgestattet als Tourenrad!

 

Hätten Sie meinen Blog gelesen und nicht nur die Bilder angeschaut (gell?!), dann wüssten Sie, warum ich jeweils in der Werkstatt war: Beim ersten Mal vor allem wegen Infos zur Pflege. Bernd Schiele hat bei dieser Gelegenheit zum Glück gleich nachgeprüft, ob ich die Pedale nach dem Transport fest genug angezogen habe (hatte ich nicht!) und stellte den Vorbau besser auf mich ein. Der Bruch des Schaltauges eine Woche nach Lieferung des Rads war ein nicht erkennbarer Transportschaden. Danach hatte ich ausschließlich Probleme mit dem Kilometerzähler, der am Anfang nicht korrekt oder gar nicht mitzählte.  Und einmal wusste ich nicht, wie ich das - beim Transport des kaputten Rads (Schaltauge) - abgerissene Lichtkabel wieder fixieren kann - das lag an meiner mangelnden Erfahrung damit. Dann war ich noch einmal dort und leistete mir einen neuen Helm, da der Schaumstoff bekanntlich altert und mein Radhelm schon über acht Jahre alt war. An solchen Dingen darf man keinesfalls sparen. Das war alles. Demnächst bringe ich mein Rad nochmals dorthin, damit Bernd Schiele mir Winterreifen aufzieht: die legendären Spikesreifen von Schwalbe. Ein Muss auf vereisten Straßen. 

 

Es musste also noch kein einziges Teil ausgetauscht werden - außer jenem Schaltauge. Mir wurde zu Beginn zwar gesagt, dass ich wohl alle 6 Monate eine neue Kette bräuchte - meine ist aber selbst jetzt noch völlig in Ordnung nach weit über 2300 km, viele davon im richtig rauen, alpinen Gelände mit viel nassem Schmutz, was Kette und Ritzel bekanntlich überhaupt nicht gut tut. Weil eben bei meinem Delite Hybrid die robuste, sofort greifende Schaltung super funktioniert. Da schleift sich dann so schnell nichts ab. Das Kettenverschleissproblem kenne ich von meinem MTB. 

 

Riese & Müller-Räder bieten sinnvollerweise in gewissen Zeitabständen wie bei neuen Autos einen Werkstattcheck (gratis) als Service an - nach 500 km zum ersten Mal, wenn ich mich recht erinnere. Ich musste bei über 2300 km nicht einmal Luft nachpumpen ... ich ölte nach dem Reinigen des völlig verschmutzten Rads bisher eigentlich nur die Kette ein. Das war alles an Bastelei! 

 

Wenn Sie meinen Blog gelesen hätten und wüssten, wo ich überall mit dem Pedelec unterwegs war mit schwerem Gepäck, dann würden Sie besser verstehen, warum ich dieses Pedelec schlicht und einfach für großartig halte. Dann wüssten Sie auch, dass ich hier ganz bewusst keinen technischen Pedelec-Test machen kann, weil das - auf fachlich korrekte Art - nur ein Ingenbieurbüro oder ein unabhängiges Institut leisten kann. Ich berichte über meine Erlebnisse und Erfahrungen dabei. Über alles, von dem ich meine, dass es interessant sein könnte für die unterschiedlichen Leser. 

 

Mich interessiert dabei, wie es mir geht, welche Erfahrungen ich mache. Ich finde es toll, dass ich so fast täglich per Bike unterwegs sein kann - und auch bei meinem Job in den Bergen. Zudem ist es ein tolles Training an der frischen Luft, bei jedem Wetter. Ich bestreite ja auch sämtliche Einkäufe damit, in meinem Haushalt gibt es gar kein fahrbereites Auto mehr, und bei uns im Ort gibt es nicht einmal einen Tante-Emma-Laden. Sie haben nicht geschrieben, wo sie wohnen - im Flachland oder in den Bergen? 5000 km im Jahr sind jedenfalls super, Kompliment!!! 

 

Ich nutzte den Begriff Entschleunigung bewusst nicht, aber aus meinem Blog geht ganz eindeutig hervor, wie gut mir der Umstieg tut. Wie wunderbar das ist für eine wie mich - bei jedem Wetter, wenn nicht allzuviel Schnee auf den Straßen liegt. Ich habe manchmal deswegen allerdings etwas Stress, weil ich mehr organisieren muss als zuvor und eben per Pedelec doch etwas länger brauche als mit meinem Auto.

 

Technische Details zum Rad finden Sie auf der Website von Riese & Müller. www.r-m.de   Da ich inzwischen öfter Nachfragen hatte wegen der von mir benutzten Ausrüstung, werde ich bald eine Liste der von mir benutzten Teile - z.B. Schwalbe Spikes-Reifen etc. dazustellen. 

 

Generell  hat sich in den letzten Jahren auf dem Pedelec-Markt sehr viel getan - die technische Entwicklung allein in den letzten zwei Jahren ist enorm.

 

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Spaß mit Ihrem Pedelec - und kommen Sie gut durch den Winter!

MFG


You either love it, or you hate it: Winter im Oberallgäu

Das sind nicht die Gleise der Transsibirischen Eisenbahn, sondern der Außerfernbahn in Oberzollhaus am 3.12.

Später als sonst, aber jetzt wird's richtig Winter im Oberallgäu, 3.12.
Am Morgen des 5.12., es schneit seit Stunden ununterbrochen weiter ....

Anfang Dezember: Der neue Schrecken vorm Automobil

Seit einigen Jahren bin ich nun schon keine völlig entspannte Beifahrerin mehr. Das liegt zum einen sicher daran, dass ich seit über drei Jahrzehnten im eigenen Auto fahre und die Perspektive des auf der linken Seite sitzenden Fahrers tief verinnerlicht habe. Zum anderen liegt das daran, dass ich im Winter zweimal selbst mein Auto zu Schrott gefahren habe, weshalb ich mich logischerweise - auch ohne "Schuld" - nicht mehr für die beste Autofahrerin der Welt halten kann. Andere halte ich allerdings zwangsläufig auch nicht dafür. Ich bemerke als Beifahrerin zwar sehr schnell, ob jemand vorausschauend und sicher fährt oder nicht. Es nützt aber nichts ... Während ich mich noch halbwegs entspannt mit einem eigentlich vertrauenerweckenden Fahrer oder einer ebensolchen Fahrerin unterhalte, zucke ich beim Blick auf die Straße plötzlich erschreckt zusammen, weil ich meine, wir wären zu weit nach rechts geraten und rasten gleich in den Graben. Und vor allem, wenn ich sehr müde bin, befürchte ich auf dem Beifahrersitz immer mal wieder, dass wir viel zu schnell unterwegs sind, um die nächste Kurve zu packen. 

 

Seit ich fast nur noch per Pedlec unterwegs bin, immerhin seit 8 Monaten, hat sich das noch verschlimmert.  Natürlich bemühte ich mich sehr,  bei den sehr wenigen Gelegenheiten, bei denen ich bisher mal bei Freunden oder Familienmitgliedern mitfahren musste, nicht allzu verkrampft zu wirken und mich nicht vor jeder Kurve beidhändig an den Haltegriff zu klammern, am Cockpit abzustützen oder mich kopfüber gleich in die Sicherheitsposition beim Fliegen sacken zu lassen. Das erschreckt und verunsichert nur den Fahrer. Aber mir ist inzwischen alles viel zu schnell, was über meine eigene Spitzengeschwindigkeit per Rad mit 64,5 km/h bei der Abfahrt hinausgeht. "Die ist ja ein Kontrollfuzzi" werden Sie nun wohl denken. Dabei fühle ich mich absurderweise sicherer auf meinem Rad als im Automobil. Es ist eben auto-mobil ... 

 

Ich kenne einige Texte über die Gefahren des Automobils, als diese einst die Straßen eroberten. So amüsierte ich mich vor einigen Jahren noch darüber, dass die Lechtaler Bürger damals verboten hatten, dass diese, durch "ihre  ungeheure Geschwindigkeit für Mensch und Vieh höchst gefährlichen und nicht kontrollierbaren Automobile", durch ihr Tal fahren. Das führte damals dann auch dazu, dass der britische Automobilpionier Frederic Simms, der seine Sommerurlaube gerne im Lechtal verbrachte und den Lechtaler Gemeinden viel Geld spendete, sein Automobil (sicherlich das modernste Modell seiner Zeit) ab Reutte von einem Ochsengespann rund 40 km bis zu seinem Urlaubsort  Stockach ziehen lassen musste. Das dauerte bestimmt einen halben Tag oder noch länger. Simms muss ein sympathischer Mensch mit viel Humor und Toleranz gewesen sein ....

 

Mir geht es jetzt offensichtlich so wie einst den Lechtaler Bürgern: Ein Auto empfinde ich als viel zu schnell für Mensch und Vieh - zumindest wenn ich auf dem Beifahrersitz sitze und schwitze. Gerne auto-mobil unterwegs zu sein oder nicht, ist offensichtlich nur eine Frage der Perspektive. 

 

 


bis 30.11. Zwei Helden des Alltags

Winterbeginn im Oberallgäu

Am Mittwoch, dem Tag vor dem angekündigten starken Schneefall, war ich nochmals mit Anhänger samt großer Kiste, Satteltaschen und 30-Liter-Rucksack unterwegs - Pakete zur Post bringen und Großeinkauf voluminöser und schwerer Dinge. Es war bereits dunkel, als ich um 18 Uhr mit schwerer Last im kalten Nieselregen die Heimfahrt antreten wollte.

Mein Pedelec hatte ich mit einem Kabelschloss der einfacheren Sicherheitsstufe an einem Stahlpfosten fixiert - samt einem hochwertigen Abus-Faltschloss der Sicherheitsstufe 9 . Als ich das Kabelschloss öffnen wollte, klappte es nicht. Als ich es vorsichtig! weiter versuchte, brach  der Schlüssel ab, ein Teil des abgebrochenen Bartes blieb im Schloss stecken. Mein Handy hatte ich nicht dabei.

Da entdeckte ich einen Handwerker mit Werkzeug-Bus, der sich zum Feierabend etwas gekauft hatte. Ich fragte ihn, ob er mir helfen könne. Er konnte oder wollte nicht. Dann kamen zwei Mitarbeiter der Abriss- und Abbruchfirma Höchenberg aus Oberzollhaus, wie ich dem Schriftzug auf ihrem Fahrzeug entnahm. Ich sprach die Beiden an, sie schauten sich das Schloss an, hatten zwar auch keinen Bolzenschneider dabei, dafür aber eine gute Idee: Sie holten einen schweren Hammer,  einen Meißel und als Unterlage einen Holzpfosten, auf den sie das Kabelschloss legten. Dann schlug Dietmar mit beeindruckend präzisen, sehr wuchtigen Schlägen auf das Kabel, das  tief ins Holz hineingedroschen wurde. Dietmars Kollege hielt dabei den Holzpfosten. (Ich hätte beim Halten des Pfostens angesichts solcher Hammerschläge - ehrlich gesagt - Angst gehabt!) Mann oh Mann - das war wirklich beeindruckend. Das Kabel war dann zwar beschädigt, aber nicht kaputt. Daraufhin holten sie einen großen Schraubenschlüssel als harte Unterlage, legten das Schloss drauf, Dietmar schlug wieder zu, zack war es kaputt. Mein Bike war wieder fahrbar. Zwei wahre Helden des Alltags - durch ihre unkomplizierte, freundliche Hilfsbereitschaft. Am Feierabend, wenn eigentlich jeder nur schnell heim will, hatten sie mir ruckzuck aus der Patsche geholfen. Sie brauchten letztendlich nur etwa 5 Minuten, um das Schloss zu knacken. Ich war ihnen sehr, sehr dankbar! An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank!!

 

 


bis 28. November: Grau in Grau und dann noch die elenden Tücken beim Providerwechsel

Direkt am Uferweg um den Rottachsee zu radeln, habe ich sowieso schon vor dem Unfall nach dem letzten Radputz-Marathon eingestellt. Wenn ich im Winter um den See radle, dann auf den Straßen. Jetzt warte ich aber erst einmal ab, was der Doc nach dem Ergebnis des MRTs sagt bezüglich des Risses im Meniskus. Zum Einkaufen zu fahren muss bis dahin reichen ... 

 

Vom letzten Freitag bis gestern Abend hätte ich allerdings täglich eine sehr anstrengende, lange Tour mit dem Bike gebraucht. Zum Abreagieren: Der Wechsel von der Telekom zum schnellen Glasfaserkabel von M-net war eine Tortur - seelische Grausamkeit bei der Odyssee durch den Cyber-Dschungel, durch die endlosen Warteschleifen der Technik-Hotlines und des Service-Centers, durch den kompletten Ausfall von Internet und Telefonanschluss ab Montag! Und das nur deshalb, weil ich meine seit gut 20 Jahren benutzte E-Mail-Adresse weiterhin benutzen wollte. Dabei hatte ich schon früh angefangen (im September!), mich bei den "Experten" zu erkundigen, wie das geht, und den Antrag dafür ausgefüllt, weil mich mein Nachbar Andreas diesbezüglich schon vorgewarnt hatte. Dennoch war es unglaublich! 

Nur einer all der befragten "Experten" und "Expertinnen" wusste, dass es geht ... und vor allem wie!

Matthias Wilkenloh von der Telekom  - ich danke Ihnen!! Wenn Sie nicht gewesen wären nach dem tagelangen Ärger mit Ihren Kollegen-/innen, die sagten, dass die Mitnahme meiner E-mail-Adresse nicht möglich sei, dann wäre ich wohl vom Rad nicht mehr heruntergekommen - Meniskusschaden hin oder her. Zum Frust- und Stressabbau gibt es nämlich derzeit nichts Besseres für mich als mein Pedelec. 

Aber nun klappt's.

 

 

Neuer Kilometerstand: 1703 km, tatsächlich also viel mehr als 2300 km. 

stiller Uferweg am Abend vor Moosbach

bis 21. November Achillesferse Knie

Kam gerade von der Kernspintomographie heim - Horst hatte mich heute Morgen netterweise sehr früh nach Kempten und retour gefahren. Beim Kniespezialisten in Pfronten war ich letzte Woche mit der Bahn, was prima funktionierte. Und dort gibt es direkt am Bahnhof neben einem großen Feneberg auch einen Laden, wo man alles bekommt, was man braucht. In Kempten müsste ich durch die halbe Stadt rennen, um Leuchtmittel fürs Büro, "Munition" für meinen großen Tacker, Geschenkpapier, Weihnachts-Deko, Haushaltsartikel, Geschenke, Isolierband, Ducktape, Mini-Kreuzschlüssel und aufladbare Mignons sowie Lebensmittel zu bekommen ...  ALDI oder Norma gibt's in Bahnhofsnähe auch noch. Nach Kempten möchte ich derzeit nicht radeln, aber zum Einkaufen nach Oy geht es schon. Das tut der Seele gut, vor allem bei diesem wunderbaren Herbstwetter mit viel Sonne und mit Raureif überzuckerten Wiesen am Morgen. Erst hinterher schmerzt das Knie.

Das Ergebnis sorgte für Erleichterung: Meniskusläsion, nicht schon wieder ein Kreuzbandriss. Problem ist jetzt nur die Wartezeit auf einen Termin ... dass es sich deshalb länger hinziehen wird, ist für mich schwierig, vor allem, wenn das Wetter schlecht wird. Mein Kniespezialist sagte, dass ich radeln dürfte, wenn es nicht zu schmerzhaft wäre. Das ist es nicht, Gehen und Treppensteigen sind aber schmerzhaft ... Nächster Besprechungstermin beim Spezialisten erst am 3. Dezember. 


14. November: Föhnlage - Sonne, Schnee, Sonne ...und ein schmerzendes Knie

Auf dem Weg zum Wertstoffhof

Bestes Wetter mit warmen Temperaturen, wenn inzwischen auch oft viel Nebel. Viel Lust zum Radeln, das ich inzwischen allerdings auf Kurzstrecken reduziert habe bis zum Arzttermin beim Kniespezialisten in Pfronten. Meine Freundin Anne aus Dublin war letzte Woche hier zu Besuch - wunderbar!!!. Als sie mit ihrem Mietwagen morgens abfuhr, hatten wir Schneegestöber und alles war weiß. Am Nachmittag war der Schnee aber bereits wieder weggetaut, und es wurde in den Tagen darauf wieder sooo warm, dass ich letzten Freitag sogar ohne Helmmütze und Handschuhe zum Wertstoffhof fahren konnte. Herrlich!!. 

Ging gut, hatte erst danach Schmerzen im Knie.

Vor der Rückfahrt kaufte ich noch voluminöse oder schwere Artikel ein (wie WC-Papier, Papierrollen, Geschenkpapier, Konserven, Waschmittel etc.) , um sie für die kommenden Tage mit richtig gruselig-schlechtem Winterwetter zu "horten", wenn ich nicht mit dem Anhänger fahren kann/will, weil es zu gefährlich wäre. Meine Gäste machen sich darüber schon lustig ... 

 

Muss schauen, wie ich das alles organisiere - zum Kniespezialisten im Pfrontener Krankenhaus komme ich jedenfalls problemlos per Außerfern-Bahn oder Bus - das Krankenhaus liegt ja nur ca. 200 Meter vom Bahnhof entfernt. 

 

Es kann sein, dass vorerst mal etwas länger "Funkstille" herrscht.  


Foto-Impressionen in Schwarz-Weiß

Dasselbe Bild von Gerd Heidorn - Tour über den alten Gaichtpassweg - , das im Blog weiter unten beim Jakobsweg steht, nur diesmal in Schwarz-Weiß. 

Ich war ganz überrascht, dass dieses Motiv in S/W sogar noch um einiges beeindruckender ist als das Digital-Foto in Farbe. Das kommt von den Strukturen und Linien, erwartet hatte ich es bei diesem Motiv aber nicht. Man merkt deutlich, dass Gerd als Profi-Fotograf viel Zeit in der Dunkelkammer verbracht hat, wo sich die Strukturen beim Entwickeln erst langsam zeigen und man die Entstehung mitverfolgt. Das Arbeiten in der Dunkelkammer schult den Blick ...


31.10.-4.11. Sonne satt, dennoch Gedanken über den Winter

Es ist unglaublich: Wir haben wieder viel Sonne und laue Herbst-Temperaturen. Beim Radeln war ich daher meist zu warm angezogen. Als ich am Feiertag um den See radelte, war danach mein Rad so schlimm verdreckt, dass ich es eigentlich zwei Tage lang hätte einweichen und dann im Hauptwaschgang bei 60 Grad  hätte waschen müssen. Ich rückte zwar gleich mit warmem Wasser an, um den schlimmsten Dreck zu entfernen, merkte jedoch, dass das Säubern des Bikes im Winter ein Problem werden wird. Abgesehen vom Schmutz muss dann das Salz runtergewaschen werden. Das heisst, dass ich nach jedem Bike-Einsatz bei mir in der Wohnung warmes Wasser holen muss, und das Rad sofort nach dem Putzen gleich gut trocknen muss, damit nichts festfriert. Bin auch gespannt, ob ich bei pappigem Schneematsch mit Schutzblech fahren kann? Pappschnee stollt am Schutzblech oder an den Spikes doch sicher genauso wie an Streigeisen?! Und reicht dann Kettenöl oder brauche ich da womöglich ein härteres Fett? Da werde ich bald mal wieder Bernd vom Radladen interviewen müssen. Er fährt auch rund ums Jahr mit dem Bike zur Arbeit. 


28.-31.Oktober: Schnee und Kälte - brauche ich demnächst tatsächlich so eine gruselige Gesichtsmaske?

In den letzten Tagen hat es viel geschneit. Also galt es für mich zu testen, ob ich fürs Winterradeln - abgesehen von den Spikemäntel, die ich erst im harten, eisigen Winter aufziehen lasse - vorbereitet bin. Bekleidungstechnisch bin ich nun bestens ausgestattet und als Schuhe nehme ich fortan Trekkingschuhe mit guter Sohle. Ich hatte zwar bereits den neuen Winter-Bikeschuh Defroster von specialized daheim, um ihn im Winter zu testen, zumal er einen sehr guten Eindruck auf mich machte. Allerdings stellte ich fest, dass man den nur mit Klickpedalen fahren kann, und vor allem, dass er deshalb eine Sohle aus hartem Kunststoff mit wenig Backen/Stollen hat. Ich brauche aber auf jeden Fall wintertaugliche Bikeschuhe, mit denen ich beim Einkaufen im Laden auf nassen Fliesen nicht ausrutsche. Also Schuhe mit Vibramsohle wie den tollen Bikeschuh von Vaude, den ich im Frühjahr und Sommer trug und mit dem ich sogar kurze Wanderungen machte nach der Anfahrt per Bike. Ich schickte den tollen Defroster für Winterbiker daher ungetestet zurück. Mit meinen leichten Trekkingschuhen (nach den Bikeschuhen von Vaude nutzte ich bisher den superleichten, knöchelhohen Terrex von Adidas sowie den MFS Vakuum von Meindl) klappt das Radeln bei Kälte und Nässe bisher bestens. Auch von Lowa habe ich noch ein Paar Trekkingschuhe fürs Radeln im Winter. Und hohe Gamaschen habe ich auch, wenn es sein muss. Diesbezüglich bin ich also ebenfalls optimal ausgestattet. 

Als ich gestern auf weitgehend  trockener Strasse am frühen Nachmittag zum Einkaufen nach Oy radelte, stellte ich allerdings fest, dass ich mir wohl noch eine Gesichtsmaske besorgen muss. Durch die Geschwindigkeit und den Fahrtwind wird durch den Windchillfaktor die Kälte viel eisiger als sie tatsächlich ist. Da half auch mein warmer Buffschal nicht weiter. Wir haben momentan Temperaturen maximal im einstelligen Minusbereich - das ist nicht besonders kalt. Durch den Windchillfaktor hat man beim Radeln aber gleich etliche Minusgrade mehr, weshalb Mund und vor allem Nase und Stirn geschützt werden müssen. Sonst holt man sich schnell Erfrierungen, vor allem, wenn es im Hochwinter eiskalt und windig ist. Es gibt dafür Neoprenschutzmasken wie zum Bergsteigen in eisigen Höhen - das sieht allerdings gruselig aus. Da muss ich mich noch schlau machen, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt.  Vorerst muss ein Winterbuff reichen. Buffs sind jene schlauchartigen runden Schals, die man auf ganz unterschiedliche Weise tragen kann. Sie sind sehr nützlich - es gibt davon Winter- und Sommermodelle. Sie sind aber nicht winddicht. 

 

Kilometerstand laut Display: 1680 km, durch den Display-Fehler also mindestens 2180 km. Über 2000 Kilometer geradelt in nem halben Jahr, das ist doch schon was. 

 

 

Im Winter radle ich bestimmt weniger - noch machen mir Eis und Schneematsch auf den Straßen ziemlich Sorgen ... Dagegen ist eine Schotterpiste easy ... Bin wirklich gespannt, ob überhaupt und wie ich mit dem Rad im Oberallgäuer Winter zurechtkomme. 

 

Früher bin ich auch jahrelang ganzjährig mit dem Rennrad zur Uni gefahren. Das ist schon lange her. Damals hat es mich im Winter zweimal auf Rollsplit seitlich hingeschmissen, und einmal ist - zack - ohne Vorwarnung der Lenkervorbau meines  weißen Peugeot-Rennrads zusammen gebrochen. Zum Glück war ich da nicht sehr schnell unterwegs. Das sah damals bestimmt aus wie in den Westernfilmen, wenn die Vorderbeine der erschossenen Pferde zusammenbrechen. Ich stürzte wie die Westernhelden kopfvoraus nach vorn und konnte mich abrollen -  das unfreiwillige Publikum muss ich fürchterlich erschreckt haben. Sie waren ganz bleich und hatten große Augen als sie auf mich zukamen und fragten, ob ich mich verletzt hätte. Verletzt habe ich mich dabei glücklicherweise nie. 

Der Konstanzer Winter ist allerdings richtig lau gegen unseren hier und normalerweise um fast zwei Monate kürzer. Schon in Kempten ist der Winter etwas milder als bei uns. Und last but not least bin ich inzwischen älter. Bin also gespannt!

Mein Balkon 3 Tage vor dem Schnee
Wechte am Balkondach
Schnee rund ums Haus

Dazwischengezwitschert

Frage eines Lesers: 

Hallo Gaby Funk,

ich lese Ihren sehr informativen und oft witzigen Blog gerne, da er viele Aspekte berücksichtigt: Technik, Erlebnisse, Routen, Touren, Erfahrungen und Gedanken. Was mir besonders gefällt ist, dass Sie schreiben, was Sie dabei besonders gut finden und was nicht. Das Thema Ausrüstung interessiert mich ganz besonders, da ich ein echter Ausrüstungs-Freak bin und auch Ihre Ausrüstungs-Artikel in Panorama (DAV) kenne. Nun würde mich aber genauer interessieren, welche Produkte von den verschiedenen Herstellern sie tragen/ getestet haben und zukünftig noch testen bei Ihrem Projekt. Wäre das möglich? Habe irgenwo im Blog auch gelesen, warum Sie nicht detailliert auf Ausrüstung eingehen wollen. Ist zwar gut nachvollziehbar - interessant wäre das für Gear-Freaks wie mich aber schon, weil man einfach merkt, dass Sie davon was verstehen und die Produkte tagaus, tagein getestet werden, bei jedem Wetter.  

 

 

 

Hallo XY, 

ich freue mich, dass Ihnen mein Blog gefällt. Ihre Anfrage ist nun schon die dritte mit Bitte um konkretere Infos über die von mir benutzten Testprodukte (Technik, Bekleidung, Zubehör). Sie haben Recht, dass ich über das Thema Ausrüstung bisher nur dann geschrieben habe, wenn es mich total begeistert hat oder wenn ich einen konkreten Bedarf feststellte oder mit irgendetwas gar nicht zurechtkam aus irgendeinem Grund (persönliche Präferenzen?!) - immer in Relation zu meinem Projekt. Da ich - wie Sie festgestellt haben - als Journalistin auch über Bergsport-Ausrüstung schreibe und daher generell bewusst auf Markenvielfalt achte (das bekommt sonst leicht ein G'schmäckle) und eigentlich vorhatte, bei meinem Pedelecprojekt  hauptsächlich meine bereits vorhandene Bergausrüstung zu nutzen (reichte aber bei weitem nicht!), dachte ich, dass das so eine vertretbare, professionelle Vorgehensweise wäre. Ich mache hier ja keine PR. Natürlich bin ich auch selbst seit vielen Jahren sehr an funktioneller Outdoor-Ausrüstung  interessiert, sonst würde ich nicht darüber schreiben. Ein spannender und sehr komplexer Themenbereich !!!

Ich werde mir die Frage bezüglich meines Umgangs mit dem Thema Ausrüstung im Blog nochmals in Ruhe überlegen. Vielleicht vorab mal so viel: Ich kann keinen Produkttest schreiben, da man meines Erachtens dazu Testergebnisse von Ingenieurbüros oder anderen unabhängigen Instituten mit normierten Testreihen und Referenzwerten bräuchte. Das liefern selbst die großen Magazine höchst selten. Ich kann also nur über meine eigenen Erfahrungen mit den Produkten im Praxistest schreiben. Ob das für Sie relevant und eine Kaufentscheidungshilfe wäre, steht auf einem ganz anderen Blatt. Beispielsweise trage ich manchmal Frauen- und manchmal Männerprodukte, weil ich als Frau einen relativ langen Rücken habe und lange Jacken für wesentlich praktischer und besser halte (außer in Kombination mit dem Klettergurt). Andererseits scheint das Thema offenbar mehr Leser zu interessieren. Über die technischen Produkte habe ich ja bereits öfter geschrieben. 

Ich werde nochmals darüber nachdenken! Vielen Dank für Ihre Anfrage!


27.0ktober SCHNEETREIBEN vorm Klausentreiben

Der Temperatursturz innerhalb weniger Tage ist in diesem Jahr enorm: Radelte heute morgen im Schneetreiben zu Karin Kaspar und holte dort Getränke. Ich brachte Joe Kaspar auch, geschickt  auf dem Anhänger fixiert, den großen Karton mit den Kunststoffdachteilen für mein zukünftiges Frühbeet, zu dem er mir den Holzkasten baut. Ich freue mich immer wieder über den kleinen, superpraktischen Anhänger ... . 

Ich würde mich wirklich sehr  freuen auf die große Pedelec-Herausforderung Winter, wenn ich nicht diese anhaltenden Meniskusbeschwerden am linken Knie hätte seit dem verhinderten Sturz durch Absprung. Ich denke, dass ich demnächst doch deswegen zum Spezialisten muss. Eine Meniskus-Arthroskopie ist zwar nicht schlimm, nach nicht einmal einer Woche ist man normalerweise wieder fit, da es ja eine minimalinvasive OP ist (hatte ich schon zweimal). Aber förderlich ist das sicher nicht, wenn man durch den Oberallgäuer Winter radeln will/muss.  Seltsamerweise schmerzt das Knie beim Radeln nicht, sondern erst danach, sonst nur beim Gehen, Sitzen und teils auch beim Liegen!! Das soll einer verstehen ?!


Gute Nachrichten aus dem Kleinwalsertal und ein Zeitproblem

Am Dienstagabend 23.10. war um 18 Uhr ein Pressetermin in Kempten, zu dem Gerd und ich eingeladen waren. Ich wollte eigentlich mit dem Pedelec nach Kempten radeln und Gerd dort treffen, aber ich geriet so sehr unter Zeitdruck, dass ich ihn kurz vorher telefonisch bat, mich mitzunehmen. Ich hasse es, zu spät zu kommen. Es klappte noch - wir waren pünktlich!

 

 

Am Sonntag, den 21. Oktober haben sich die Bewohner des Kleinwalsertals beim Bürgerentscheid gegen die geplante Panorama-Verbindungsbahn zwischen Walmendinger Horn und Ifenbahn entschieden. Wunderbar!!! Das bedeutet, dass die Talbewohner trotz der dominanten Medienpräsenz der Panoramabahn-Befürworter in den regionalen Medien mit klarer Mehrheit einen verantwortungsbewussten, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Tourismus bevorzugen. Wir werden sehen, wie das nun weitergeht. 

 

Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut über die klare, kluge Entscheidung der Kleinwalsertaler Bürger, die samt ihren Nachkommen am meisten unter den Folgen des bei diesem Mammutprojekt dann unvermeidbaren Massentourismus gelitten hätten ...  Info unter: www.ifensignal.org


18. bis 22. Oktober: HERBST IN DEN ALLGÄUER ALPEN

Alle Fotos hier von Gerd Heidorn

Am Zugspitzblick, Blick auf den Einstein
Der Einstein
Sanft aufwärts Richtung Einstein
Begegnung der unheimlichen Art
Das Ziel vor Augen
Auffi ...
weiter auffi ...
es zieht sich ...
Endlich, da isser.
Entspannter Blick auf neue Ziele
Herbststimmung
Und wieder runter ...
Am Biwakplatz
Vorbereitungen für die Nacht
Ein Tee am Abend ...
und danach noch ein nächtlicher Ausflug zum Dinner

Nicht immer ist der Herbst in den Allgäuer Alpen sooo warm, so farbintensiv und so wunderschön. Wir hatten eine anhaltende Föhnlage. Beim Radeln stellte sich da allerdings mehrmals täglich die Frage: "Was ziehe ich an ..?"

Am Donnerstagmorgen radelte ich auf meiner Lieblingsstrecke - über Wertach und Unterjoch auf asphaltierten landwirtschaftlichen Sträßchen durch die Wiesen sanft ansteigend hinauf nach Schattwald (wunderschöne Bikestrecke !!) und Zöblen (einfach ca. 31 km) - im Tannheimer Tal. Obwohl es am Donnerstagmorgen auf dem Bike noch recht kühl war, wurde es mir schnell bald viel zu warm, weil ich gleich die neuen Greentec Dessous von Odlo testen wollte und anhatte. Ich dachte mir, dass sie bestimmt nicht so warm sind wie die Merino-Dessous von Bergans. Die äußere Berkleidungsschicht konnte ich ablegen ... die warmen Dessous aber erst oben am Gasthof Zugspitzblick nach Bewältigung der sehr steilen Serpentinen bei direkter Sonneneinstrahlung. Es war sehr, sehr warm - in Oberstdorf wurden mehr als 27 Grad Celsius gemessen!!!  Für meine Biketouren im Allgäuer Winter sind die aus recyceltem Material hergestellten und voll recyclingfähigen, innen angenehm flauschig wirkenden Funktionsdessous sicherlich optimal.  An diesem Tag war ich allerdings sehr froh, als ich sie endlich ablegen konnte. Mir war bereits schwindlig, ich war kurz vorm Implodieren ...

Nach den  steilen und sehr anstrengenden Serpentinen hinauf zum Berggasthof Zugspitzblick, wo ich Gerd traf, der mit dem Mountainbike im Auto angereist war, ging's  nach kurzer Einkehr (Getränke!!!) auf dem nun wesentlich sanfteren Alpesträßchen per Bike weiter aufwärts Richtung Einstein (1867 m), den wir nach Depot der Räder und meines Biwakmaterials bestiegen. Es war herrlich dort oben, tolle Sicht, leuchtende, sehr intensive Farben. Beim Bike-Depot hatte ich mir schon ein schönes Biwakplätzchen an einer Lichtung unter Fichten mit Blick auf den Einstein ausgesucht. Am Abend wollte ich nämlich nicht heimradeln, sondern biwakieren und tags darauf gleich weiterradeln zum Vilsalpsee, von dem ich von meinen vielen früheren Besuchen keine guten Fotos hatte. Nach Besteigung des Einstein stiegen wir also ab zu meinem Biwakplatz und machten erst einmal Tee, bevor wir zusammen hinabradelten zum Berggasthof Zugspitzblick. Dort gönnten wir uns ein gemütliches Abendessen, bevor Gerd heimfuhr und  ich wieder hinaufradelte zu meinem Biwakplatz. Höhenunterschied bergauf an diesem Tag über 1200 Hm. 

 

Es war eine wunderbar laue, dennoch sternenklare Föhnnacht. Der Schlafsack und die Isomatte, die ich dabei hatte, waren jedoch beide für richtig eisige Temperaturen  - in den Hochlagen der Allgäuer Alpen lag schließlich bereits Schnee. Mein 500 Gramm Sommerschlafsäckchen und eine dünne Isomatte hätten fürs Biwak am Einstein aber mehr als genügt. Mitte Oktober soooo warme Temperaturen - und kaum Abkühlung nachts ...!!!

 

Am nächsten Tag war es wieder richtig heiß. Bei der langen, steilen Abfahrt durch tiefen Schotter auf schöner Alternativroute ins Tal fuhr ich an einer Stelle wohl etwas zu langsam und stürzte - bzw. das Rad stürzte. Ich kam durch zwei beherzte Stolpersprünge ohne hinzufallen runter vom Rad, verdrehte mir dabei aber das linke !!! Knie ...(die Knieprobleme der letzten drei Jahre hatte ich rechts). Das Knie schmerzte, beim Radeln spürte ich aber überhaupt nichts. 

 

Ich fuhr also wie geplant weiter zum Vilsalpsee und zu anderen Punkten im Tannheimer Tal - in dem ich wieder wunderbare Winkel und Perspektiven entdeckte, die ich noch nicht kannte. Die Panoramawege haben es mir inzwischen dort auch angetan ... Bisher kannte ich vom Tannheimer Tal hauptsächlich den Blick von den Gipfeln ... 

 

Wunderschön !!

Auch bei uns daheim sorgte der Föhn für grandiose Herbststimmungen.     

Tags darauf Fototouren im wunderschönen Tannheimer Tal, wieder bei grandiosem Herbstwetter! Diese Fotos sind von mir. 

Einstein am Morgen
Alles muss in die Satteltaschen
Kirche in Tannheim
Vilsalpsee mit Blick auf Neunerköpfle
Vilsalpsee ganz mystisch
Stillleben am See
Bank am vorderen Seeufer
Panoramaweg mit Blick auf Rote Flüh, Gimpel, Hochwiesler
Panoramaweg Richtung Zöblen
Sorgschrofen bei der Heimfahrt
Blick aufs Zugspitzmassiv von Oberzollhaus

Techniktests - neue Erfahrungen und Erkenntnisse

Akku fixiert am Panel
Solarpanel am Rad
Batterieladegerät fürs GPS

Solarpanel und Akku

Wie bereits geschrieben, wollte ich das Solarpanel und den Akku von Brunton testen, um die Batterien für das GPS-Gerät von Garmin aufzuladen und den Akku meines Smartphones. Ich schrieb auch, dass ich zuvor schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte bei Tests mit anderen Panels und Akkus. Diesmal klappte es aber problemlos - sowohl bei Aufladung des Akkus durch das am Rad befestigte Panel als auch bei den Tests auf dem Balkon - bei voller Sonneneinstrahlung und bei schlechtem Wetter. 

Gut gefallen hat mir daran, dass man den Ladezustand des Akkus an vier kleinen blauen Leuchtdioden erkennen kann - und dass das Gerät selbsterklärend funktioniert. Die Gebrauchsanweisung entdeckte ich nämlich erst, als ich das Test-Set wieder zurückschickte. Gerne hätte ich auch die beiden unterschiedlichen Akkus meiner zwei Canon-Kameras damit aufgeladen, aber da fehlte mir jeweils der entsprechende Adapter. Es ist lästig und zeitaufwändig, wenn man sich alle Einzelbestandteile und Adapter zum Laden der diversen Kleinakkus erst im Internet zusammensuchen und bestellen muss - aber das Problem wird letztendlich durch die verschiedenen Geräte-Hersteller verursacht, die für jedes einzelne Produkt einen anderen Akku einsetzen. Da wäre eine Vereinfachung sinnvoll - eine Art von  internationalem "Norm-Adapter" für alle Geräte. Ähnlich wie ein Reise-Steckdosenadapter.  (Träumen darf man ja!)

Fazit: Dieses Set packt das Füllen von zwei Mignon-Batterie-Sets tatsächlich problemlos. Der Akku ist bei voller Sonneneinstrahlung in etwa drei Stunden aufgeladen, bei starker Bewölkung dauert es  um einiges länger, aber es klappt. Ein voller Akku dieses Typs (siehe Foto) reichte bei mir für zweimaliges Aufladen von Zweier-Mignon-Sets oder für zwei-bis dreimaliges Laden meines Smartphones. Längeres Liegen im geladenen Zustand schien die Akkuladung übrigens kaum zu verringern - ich bemerkte jedenfalls nichts davon. Nass werden sollte das Solarpanel allerdings nicht - unterwegs muss man es einrollen und wegpacken, wenn es regnet.

Eigentlich wollte ich ja  mal meinen Pedelec-Akku mit Solarpanels laden. Aber das ist eine ganz andere Liga hinsichtlich Panelgröße und Akkus. Schau'n mer mal.

 

Das tolle GPS-Gerät und ich ...

Das Oregon 450 von Garmin ist ein Spitzengerät, mit Active Routing und dem neuesten Kartenmaterial habe ich das Beste vom Besten zum Testen. Das Problem dabei ist, dass mir die Lust und Zeit zum Spielen und Üben fehlt. Es macht mir einfach keinen Spaß, mir nächtelang am PC meine eigene Bike-Route für das GPS-Gerät zusammenzustellen und einzuspeisen. Ich bin da wohl zu sehr gewohnt, beim Aufbruch einfach mal kurz auf die Karte zu schauen - und los geht's. Das hat schon was! Andererseits wäre das GPS-Gerät mit all seinen Funktionen - wie POIS (points of Interest, Infos über Sehenswürdigkeiten etc) bei längeren Routen superpraktisch unterwegs ...

Ich habe mich wirklich bemüht, das tolle Gerät nicht nur zur Dokumentation meiner Strecken, sondern auch zur Routenplanung einzusetzen. Ich bekam es nach telefonischer Unterstützung auch hin. Aber das dauert so lange. Es wäre wirklich klasse, wenn ich das GPS-Gerät samt Active Routing bei Bedarf sicher und schnell nutzen könnte für meine Zwecke.  

Momentan sieht es also leider noch so aus, als wäre so ein alpines Fossil wie ich, das sich seit über 30 Jahren im schwierigen Gelände problemlos mit Karten (und  Kompass) zurechtfindet, einfach zu faul oder zu ungeduldig, sich den Umgang mit dem GPS-Gerät so gut anzutrainieren, dass die Orientierung genauso gut und schnell funktioniert wie mit gutem Kartenmaterial. 

 

Nun hoffe ich auf die langen Winterabende ... vielleicht packt mich der Spieltrieb dann doch noch?? 


8.- 17. Oktober: "Ein Kessel Buntes"

Antipasti-Blitz nach Immenstadt
Grünten
Blaichach Wassersportgelände
Hindelang im Zentrum
Kapelle in Rickenberg
Im Radladen bei Bernd

Da war einiges los: viel Schreibtischarbeit, Besuch in Kempten bei Bernd im Radladen, wo ich mir gleich einen neuen Bikehelm kaufte und danach in Kempten noch Wichtiges einkaufte. Recherchetour mit dem Bike, größere Einkaufstouren, und am Samstag radelte ich zu Christines rundem Geburtstagsfest nach Immenstadt mit einer Satteltasche voll selbst gemachter Antipasti.

Schönes und lustiges Fest mit sympathischen Gästen und jeder Menge köstlicher italienischer Spezialitäten samt toller Live-Musik durch Bernd und seine Band. Kam nach dem Aufräumen erst um 3.30 Uhr ins Bett und konnte nicht gleich einschlafen. War dementsprechend müde als ich "kurz danach" aufbrach und bei bestem Wetter über  Blaichach, Sonthofen und Hindelang hinaufradelte zum Oberjoch. Kam ziemlich müde dort an, da ich zuvor auch steile Wege und Routen-Varianten geradelt war, die ich bis dahin noch gar nicht gekannt hatte. Teils genoss ich dabei wunderschöne Ausblicke aus ungewohnten Perspektiven. Und danach kamen die Serpentinen ... Brauste anschließend von Oberjoch hinab nach Wertach, wo ich einkehrte und dabei den leeren Akku auflud, damit ich mit Schub nach Oberzollhaus zurückkomme. Den hatte ich nämlich bitter nötig. War völlig erledigt als ich daheim ankam und ging  früh ins Bett. 


2. bis 7. Oktober Papa ante Portas

Besuchte am 2. 10. meine Eltern in Eybach. Von Mittwoch 3. 10. bis Sonntag, 7.10., machte mein Vater Urlaub bei mir im Allgäu. Es war klasse! Wir waren von morgens bis abends unterwegs (ich fuhr in seinem Auto mit)- das Wetter war gut, die Herbstfarben leuchteten teils schon intensiv!

Tannheimer Tal, Rote Flüh, Hochwiesler,
Stubental-Alpe
Höfats, vorn - Hauptkamm, hinten
Tannheimer Alpen
Am Neunerköpfle
Rast auf der Stubental-Alpe nach der Wanderung
Mittagsrast am Nebelhorn
Aggenstein, kompletter Aufstieg ab Grän
Aggenstein mit Grubenalpe
Routenverlauf des Friedberger Klettersteigs

Samstag/Sonntag 29/30. September

Pressewanderung von Leki, Deuter und Meindl am Grünten, abends Gäste

Ich fuhr morgens um 7 Uhr bei Regen mit dem Pedelec los, Treffpunkt war um 8 Uhr im Vital-Park von Burgberg, ca. 26 km. Nach Kaffee, Brezel und Ausgabe des Testmaterials ging's mit dem Bähnle hinauf zur Erzgrubenwelt, wo wir den Anna-Stollen besichtigten und über die Roßbergalm zur Oberen Schwandalpe wanderten. Um 14 Uhr gab's Mittagessen und dann die Pressekonferenz. Organisiert war die Tour von der Oberstdorfer Bergschule Oase Alpin. Heimfahrt per Pedelec in strömendem Regen. War gerade daheim angekommen, als das Telefon klingelte und mein für Sonntagnachmittag angekündigter Besuch durch eine wetterbedingte Terminänderung früher kam. Es wurde ein sehr, sehr netter, interessanter und lustiger Abend. Ursprünglich wollten Uli und Andrea noch heimfahren, dann übernachteten sie aber doch bei mir und unser Frühstück am Sonntag dauerte bis 14 Uhr. Die beiden wollten noch auf einen Berg hinaufrennen. Sie gehören zu jenen Ultra- Bergläufern, die auch 5000 Hm an einem Tag bewältigen. 


Dazwischen gezwitschert: Interessante Fragen eines Bloglesers

 Frage: 

Sehr geehrte Frau Funk! 
Mit Freude und heimlicher Bewunderung verfolge ich Ihren heroischen Selbstversuch,  das Auto durch ein Elektrofahrrad zu ersetzen. Seit einer Probefahrt kürzlich bin ich nun auch vom Pedelecvirus infiziert. Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben: Auf einem Ihrer Bilder sehe ich Sie Ihr schwerbepacktes Bike bergauf schieben. Der Bosch Motor gestattet ja nur ein Kettenblatt, sodass eine Untersetzung, d.h. echte Berggänge, mit einer Kettenschaltung nicht zu realisieren sind. Wäre die Rohloffnabe nicht gerade für Bergfahrten  eine knieschonende,  sinnvolle Alternative oder könnte auch sie die Schiebepassagen nicht verhindern? Ihr Bericht macht Lust auf Radeln und ich hoffe, Ihnen auf dem Jakobsweg folgen zu können. Liebe Grüße aus dem norddeutschen Flachland, XY

(Name ist bekannt, XY wegen Datenschutz)

 

Antwort: Hallo Herr XY,

vielen Dank für Ihre nette mail. Freut mich, dass Sie auch vom Pedelecvirus infiziert sind und meinen Blog interessant finden. Das Schieben auf dem gut per Bike befahrbaren alten Gaichtpass kam davon, dass mit schwerem Gepäck das Anfahren am Berg  (wie mit MTB) nicht ganz so einfach ist, da dann der Schwerpunkt durch die Gepäcklast weit hinten liegt. Ich brauche dann eine etwas breitere Stelle, damit ich schräg anfahren kann. Zwischendurch mal ein Stück zu schieben, finde ich bei längeren Routen aber auch angenehm, da dann mal wieder andere Muskelgruppen aktiviert werden. Länger schieben musste ich im oberen Teil der alten Römerstraße am Fernpass ... das ist steil und technisch sehr anspruchsvoll. 

 

Zum Thema Rohloff-Schaltung gibt es von Riese und Müller unter nach- folgendem Link ein interessantes Kurz-Video (siehe Videoangebot in der rechten Spalte auf der Website), das die Rohloff-Schaltung beim Delite Hybrid mit Bosch-Motor im Gelände anschaulich erklärt. Richtig steil ist das Beispiel im hessischen Wald allerdings nicht. Da ist schon meine normale Einkaufsroute wesentlich steiler ....

 

http://www.youtube.com/watch?v=8ByNilBR6yQ&feature=share&list=UU7IPIhyMOUzKIDrRv1XpMJA

 

Darüber hinaus gibt die Entfaltung, also die Länge der Strecke, die ein Fahrrad durch eine Umdrehung der Tretkurbeln zurücklegt, Auskunft darüber, wie stark ein Antrieb unter- oder übersetzt ist.

 

Das Delite hybrid touring mit der Shimano Deore XT 10-fach Ketten-Schaltung (mein Modell) weist folgende Entfaltung auf:

2,74 m bis 8,97 m

 

Das Delite hybrid rohloff mit der Rohloff 14-fach Naben-Schaltung hat folgende Entfaltung:

1,58 m bis 8,44 m

 

Das heißt also, dass die Rohloff "besser", sprich kleiner untersetzt ist als die Kettenschaltung. Wohingegen die Kettenschaltungsvariante etwas "besser", also größer übersetzt ist. Ich brauche im Alltag und Beruf aber auch ein Bike, mit dem ich lange Strecken schnell fahren kann. Da Sie im Flachland wohnen, ist das sicherlich auch ein Punkt, der gut überlegt sein will. 

 

Egal für welche Schaltung Sie sich entscheiden - das Delite hybrid von Riese und Müller mit Bosch Motor ist ein ganz erstaunliches Pedelec, das alle Schotter- und Holperstrecken sowie Regen- und Schneeschauer problemlos wegsteckt ...!!! Und das Schalten ist ein Genuss - viel besser als an meinem MTB. Da hatte ich öfter Probleme. Ich finde das Delite Hybrid mit Bosch-Motor und Kettenschaltung jedenfalls super! Aber ich werde mal schauen, ob ich irgendwann mal ein Delite Hybrid mit Rohloff-Schaltung ausprobieren kann. 

 

 Antwort XY:

Liebe Frau Funk! 
Vielen Dank für Ihre rasche und kompetente Antwort. Riese und Müller sollen das Drehmoment des Boschmotors bei den 25er Pedelecs mit Nabenschaltung auf 40 Nm begrenzt haben (bei Kettenschaltung 50 Nm). Grund soll der höhere Schaltkomfort sein. Der Unterschied in der Unterstützung dürfte am Berg spürbar sein. Da ich auch ein begeisterter Bergfahrer bin, tendiere ich jetzt zum Delite Rohloff mit dem 350 Watt Boschmotor, dessen Drehmoment nicht reduziert ist. Bei "normaler" Fahrweise (Geschwindigkeiten bis 25 km/h) sollte doch die Reichweite des Rades bei beiden Motorvarianten identisch sein (oder irre ich mich da? ). 
So eine Rucksackpanne habe ich vor einigen Jahren auch mal erlebt. Dass er fehlte merkten wir erst 300 Höhenmeter unter der alten Sesvennahütte, in der wir uns wegen eines Regenschauers untergestellt hatten. Ich durfte mit meinen müden Beinen wieder hochradeln. 
Ich beneide Sie um die wunderschöne Landschaft in der Sie leben. Ganz herzliche Grüße,  XY

 

Antwort Gaby

Lieber XY,

da ich mich während der Suche nach dem optimalen Pedelec für mich mit der Rohloff-Schaltung nicht auseinandergesetzt hatte, die gab es meines Wissens damals noch nicht mit Bosch-Motor, finde ich Ihre Frage und Infos sehr interessant. 

Durch die Entfaltung und das anschauliche Video wird schon klar, dass die Rohloff-Schaltung für steile Bergrouten noch besser sein könnte als die Shimano Deore Kettenschaltung. Allerdings bedeutet mehr Motorkraft auch einen höheren Energieverbrauch. Die Reichweite müsste daher eigentlich etwas kürzer sein. Ich nutze mein Pedelec ständig im Alltag (flache oder sanft anstreigende Strecken, wie den Illerradweg und steiles Hügelgelände) und im Beruf (Hochgebirge). Da schätze ich beide Eigenschaften an meinem Pedelec ... den ausdauernden Sprinter und den starken Kraxler ... Wenn ich es nicht mehr packe, muss ich eben schieben. Ist mit viel Gepäck zwar sehr anstrengend, aber gut für  Arm-, Waden- und Rückenmuskulatur (big smile). 

Wer radelt denn auch schon wie ich mit zwei schweren Bike-Akkus, Ladegerät, Netbook samt Ladegerät, Fotoapparat, Handy, Batterieladegerät etc. durch die schöne Bergwelt ...? Eine ganze Satteltasche voll Elektronik samt Polsterung????

Ich wünsche Ihnen viele tolle Radtouren mit ihrem zukünftigen Delite Hybrid !!! Sie werden sicherlich völlig begeistert sein! 

 

 

 

 


11.- XY Sept. "On the road again ... " Der Jakobsweg Tirol-Allgäu

Letzter Abschnitt der Jakobsroute: Von Immenstadt nach Oberstaufen

AlpSee Haus in Bühl
Infozentrum im AlpSee Haus
Paul Hartmann, Wegpate des Jakobswegs im Allgäu
Wallfahrtskapelle Maria Loreto
Das waren noch Zeiten!
Der Große Alpsee mit Grünten (hinten links)
Ausblick von der Kapelle
Segelschiff Maria Loreto
Der Große Alpsee bei Bühl
Alpsee-Blick am Nachmittag
Salzstraße
Tenne der Handweberei
Eines von mehreren Schmuckstücken entlang der Route
Kleine Kirche in Oberstaufen-Zell

 

Von O'zollhaus nach Oberstaufen-Zell und retour - der zweite "Murphy's-Law-Tag" seit Projektbeginn 

 

Kilometerstand danach: 1298 - eigentlich mind. 1800 km 

 

Dienstag 24.9.: Morgens Fahrt mit dem Pedelec von Oberzollhaus über Immenstadt nach Bühl am Alpsee und Treffen mit Paul Hartmann, dem rührigen ehrenamtlichen Pilgerweg-Paten auf der Allgäuer Seite. Er kennt jeden Winkel des Weges, die Route von Oberjoch bis Oberstaufen-Zell wanderte er mehrmals, einmal an einem einzigen Tag. Das sind rund 43 km reine Gehstrecke, ohne die Wege zu den Kapellen und Kirchen. Nach rund zwei Stunden Gespräch mit diesem sympathischen, sehr engagierten Mann schaute ich mir noch die wunderschöne Wallfahrtskapelle Maria Loreto in Bühl an, bevor ich mich mit dem Pedelec auf den Weg machte und am nördlichen Seeufer entlang auf der alten Salzstraße Richtung Oberstaufen fuhr, jeweils mit Besuch  interessanter Kirchen und Sehenswürdigkeiten unterwegs. Es war ein herrlicher Spätsommertag mit satten Farben und guter Sicht durch leichten Föhneinfluss. Ein wahrer Traumtag also, die abwechslungsreiche Route gefiel mir auch sehr gut ...

 

Kurz vor meinem Ziel Oberstaufen-Zell bemerkte ich plötzlich, dass ich irgendwo meinen Rucksack stehen gelassen hatte und radelte mehrere Kilometer zurück zum letzten Besichtigungspunkt, da ich dachte, dass ich ihn da abgestellt hätte. Da war er nicht. So telefonierte ich einige Punkte ab - übrig blieb die Maria-Loreto-Kapelle. Ich rief Bernd von der Töpferei im Immenstädter Hörmannhaus an und bat ihn, den Bühler Pfarrer oder Mesner ausfindig zu machen und dort anzurufen. Bernd fuhr selbst schnell per Bike dorthin, mein Rucksack hing an der Pforte. Alles war noch drin: meine hervorragende Regenschutzbekleidung, das GPS-Gerät, das Erste-Hilfe- und das Bike-Reparatur-Set, Luftpumpe, Stirnlampe, Radmütze, meine praktischen Handschuhe, meine Wasserflasche ... beim frühen Aufbruch war es recht frisch. Und dazu der tolle neue Bikerucksack. Es wäre wirklich ein herber Verlust für mich gewesen! Ich radelte also beruhigt zurück und weiter nach Oberstaufen-Zell, dem Ende des Jakobsweges Tirol-Allgäu. Die kleine Kirche dort wurde urkundlich bereits im 9. Jh. !! erwähnt,  ihre heutige Form geht aufs Jahr 1440 zurück. Sie wird gerade aufwändig restauriert, aber man kann sie trotzdem besichtigen. Kurios: Ein kleiner hölzerner Beichtstuhl verbirgt sich hinter dem Altar! Darin befindet sich der Pilgerstempel. Den hätte ich nie gefunden, wenn mir Herr Hartmann das nicht gesagt hätte!

 

Nach der Besichtigung radelte ich zurück nach Immenstadt, kehrte unterwegs kurz ein, da ich großen Durst hatte, und holte den Rucksack bei Bernd und Christine in der Töpferei ab. Eigentlich hatte ich vorgehabt, von Oberstaufen um 14.30 Uhr per Bahn über Kempten nach Oberzollhaus zurückzufahren, da ich - zusammen mit Gerd Heidorn - um 18 Uhr in Kempten einen Termin hatte, zu dem ich nicht verschwitzt und mit verschmutzter Sportbekleidung gehen konnte. Mein Timing wäre pefekt gewesen, ich hätte für alles genügend Zeit gehabt. Da ich nun wegen des Rucksacks die ganze Route wieder zurückradeln musste - per Bahn ab Immenstadt hätte es länger gedauert - radelte ich so schnell ich konnte, allerdings bereits im Energiesparmodus. In Ottacker war - wie befürchtet - der Akku leer. Ich musste die steile Strecke nach Moosbach ohne jegliche Schubunterstützung hinaufschnaufen und fuhr dann unten am Seeufer entlang ... wo ich - ehrlich gesagt - jetzt auch lieber mit meinem Mountainbike unterwegs gewesen wäre bei den kurzen, aber knackigen Steigungen. Mit einer Tages-Gesamtstrecke von 113 km in den Beinen, verstand ich vollkommen, was Jan Ullrich einst mit "schweren Beinen" meinte und musste auf den letzten Kilometern an den berühmten Spruch seines Trainers denken: "Quäl Dich, Du ..." Das motivierte mich ungemein, denn ich war sehr froh, ohne Trainer unterwegs zu sein! 

 

Als ich daheim ankam, blieben mir 28 Min. Zeit zum Duschen, Umziehen und Stylen. Ich schaffte das erstaunlicherweise problemlos und fuhr dann gemeinsam mit Gerd in seinem PKW zum Presse-Termin in Kempten. Als wir dort ankamen, stellten wir fest, dass wir genau einen Monat zu früh dran waren ....!!! 

 

Nach kurzem Kopfschütteln und anhaltendem Gelächter gingen wir essen .... es blieb sehr lustig - Gerd erzählte witzige Anekdoten von seinen wilden Expeditionen!

 

Tags darauf hatte ich erstmals soo Muskelkater in den Beinen, dass ich meinen Plan, die Recherchetour gleich fortzusetzen, erst einmal auf Eis legte und nur zum Einkaufen, zur Bank und zur Post radelte. 

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Am Sonntagmittag. 23.9. radelte ich (Frühstück hatte ich ausfallen lassen) zu Anita nach Bodelsberg wegen ihrer köstlichen Salatplatte. Abends schaffe ich die gar nicht. Dann ging's wieder heim an den Schreibtisch.

 

Kurzer Zwischenstand am 21.9.:  Kilometerstand laut Display 1185 km - ich wäre also vermutlich schon bei 1700 km oder mehr! angelangt, wenn der Zähler von Anfang an korrekt gearbeitet hätte. Ist das nicht toll?!

 

 

Als ich gestern Abend (Donnerstag 20.9.) noch zum Einkaufen fuhr, trug ich (wie fast immer seit Projektbeginn) meine tolle blaue Puff-Weste von Patagonia als bequemen, wärmenden Windbreaker und eine langärmelige Fleecejacke!! zu Jeans. Jeans trug ich bisher nur auf Kurzstrecke zum Einkaufen, fast ständig hatte ich seit Projektbeginn meine Lieblings-Trekkinghosen von Bergans (Veggli und Immigen) an, weil sie bequem sind, mir perfekt passen und an sonnigen Tagen notfalls auch am Körper trocknen, wenn es sein muss. Die sind genial! Inzwischen reicht mir diese Kombination bei diesen kühlenTemperaturen und dem Fahrtwind bei hohem Tempo nicht mehr. Ich muss also bald aufrüsten  - dabei haben wir doch erst September!!! 

 


1. Teil: Anfahrt und erster Abschnitt des Weges bis Oberjoch/Allgäu

Anfahrt mit viermal umsteigen
Zisterzienserkloster Stift Stams
Wallfahrtskirche Maria Locherboden, Mötz

Stams im Oberen Inntal, rund 35 km westlich von Innsbruck, ist der Ausgangspunkt meiner Tour, die mich auf dem landschaftlich wunderschönen, noch weitgehend unbekannten Tiroler-/Allgäuer Jakobsweg bis nach Oberstaufen im Westen des Allgäus führen wird. 

 

 

Ich fuhr per Außerfernbahn kurz vor 8 Uhr morgens von Oberzollhaus los nach Reutte, stieg dort um nach Garmisch-Partenkirchen und fuhr von dort weiter nach Innsbruck, wo ich nochmals umsteigen musste in den Zug nach Zams mit Halt in Stams. Um 12.22 Uhr war ich dennoch schon am Ziel. Interessant: Bikemitnahmekarte in Bayern kostet 5 Euro, sie gilt auch im bayerisch-tirolerischen Grenzgebiet. Die Bikemitnahmekarte für Tirol kostet 2,50 Euro. Übrigens: Das online-Ticketkonnte ich in Deutschland - ohne Radkarte - nur bis Innsbruck buchen. Den Anschlusszug nach Stams musste ich beim österreichischen Schaffner kaufen ... die Radkarte auch.

 

 

Stams ist ein kleiner, beschaulicher Ort geblieben, obwohl es bereits seit dem ersten Jahrtausend ein beliebter Wallfahrtsort ist. International bekannt ist Stams heute durch seine kunstvoll restaurierte barocke Zisterzienserabtei und deren zahlreiche bedeutende Meisterwerke der Sakralkunst, aber auch durch das Schigymnasium Stams, aus dem viele österreichischen Olympiasieger und Medaillengewinner bei Weltcups und Weltmeisterschaften hervorgegangen sind, darunter Anita Wachter, Stefan Eberharter oder Nicole Hosp - und Skispringer wie Andreas Kofler, Martin Koch, Gregor Schlierenzauer und Wolfgang Loitzl ... 

 

Und auf der anderen Seite des Inns befindet sich die Nachbargemeinde Mötz, ebenfalls ein bekannter Wallfahrtsort mit der Wallfahrtskirche Maria Locherboden oben am Berg, samt Grotte und kleiner Kapelle sowie der barocken Kirche Maria Schnee unten im Ort selbst. Es gibt also viel zu sehen und zu besichtigen, bevor man sich auf den Weg macht.

 

 

Der Wanderweg ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und führt fern der  stark befahrenen Straße hinauf zum Mieminger Sonnenplateau unter den mächtigen grauen Felswänden der Mieminger Kette. Bei schönem Wetter ein grandioser Routenauftakt! Man wandert durch Wälder und mitten durch Wiesen, durch eine enge Klamm und zur Burg Klamm, die angeblich Schauplatz einer Fernsehserie war (Titel habe ich leider vergessen, irgend eine mit Bergdoktor) und weiter Richtung Obsteig, zu mehreren kleinen Kapellen und an pittoresk verfallenen Stadeln vorbei nach Holzleiten.  Hier übernachtete ich im sehr empfehlenswerten Gästehaus Hosp im unteren Ortsteil, wo man von der Familie Hosp sehr herzlich empfangen wird und problemlos ein Zimmer für eine Nacht bekommt. Gegenüber ist das Hotel-Restaurant Panorama (Ruhetag nach Lust und Laune des Hoteliers). Weithin bekannt für gute Küche mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis sind in Holzleiten der Lärchenhof im oberen Ortsteil - und vor allem der etwas außerhalb gelegene kleine Gasthof Arzkasten, wo nur Frisches und Selbstgemachtes auf den Tisch kommt. Sehr gemütlich ist es dort auch, herzliche Gastlichkeit selbstverständlich.  

 

 

Bin total begeistert von der cleveren Wegführung auf dieser ersten Etappe. und davon, dass man - zumindest werktags - auf diesen schönen Wegen fast allein unterwegs ist! Kurz vor Holzleiten standen drei junge Rehe im lichten Wald nur etwa 10 m von mir entfernt und äugten neugierig zu mir herüber. 

 

 

Übers wunderschöne Mieminger Sonnenplateau
Mitten im Wildrevier vor Holzleiten

Die Jakobsweg-Route: 1. Teil

 

Von Stams nach Mötz und hinauf aufs wunderschöne Mieminger Plateau. Über Obsteig / Holzleiten  und Dormitz nach Nassereith, dann über die alte Römerstraße (Via Claudia) an Burg Fernstein vorbei und auf schmalem, holprig-steinigen Wanderweg oberhalb der Fernpassstraße im Wald hinauf bis kurz unter die Passhöhe. Fern der Fernpassstraße über steile, schottrige   Almwege hinauf und steil hinab zum Weißensee und nach Biberwier. Von dort nach Lermoos und weiter jenseits der Straßen nach Bichlbach und hinauf ins ziemlich steil angelegte Dörfchen Berwang. Von Berwang, wo man gut und günstig fein speisen kann, weiter nach Rinnen und durchs schöne Rotlechtal. Zuletzt sehr steil hinab zum Riedener See und nach Rieden. Von dort am Lech entlang nach Weißenbach im Lechtal. Dort speist man übrigens hervorragend im Goldenen Lamm und kann dort auch übernachten, falls man noch ein Zimmer erwischt.

Natürlich gibt es entlang der Route Kapellen, Gemälde oder Kirchen, die dem Heiligen Jakob gewidmet sind. 

An zwei Tagen regnete es sehr heftig und schneite bis auf 1200 m herab. Am schlimmsten Tag blieb ich einen Tag länger in der Pension Hosp in Holzleiten, was sehr nett war. Da ich mein Netbook dabei hatte, konnte ich sogar gut arbeiten. Der zweite Schlechtwettertag führte mich dann auf dem alten Römerweg zum Fernpass und dann auf teils sehr steilen Schotterwegen hinab Richtung Lermoos. Ich radelte durch tiefen Matsch, durch Rinnsale, holperte mit schwerem Gepäck über Steine, Wurzeln und Schotter.  Mit so schwerem Gepäck bin ich bis dahin noch nie so anspruchsvolles Terrain gefahren. Ich rechnete mindestens mit einem Platten auf diesen rauen Pisten ... und hatte alles dabei. Mein Pedelec ist ein voll gefedertes Tourenbike, aber eben kein Mountain Bike. 

Mein Pedlec war einfach großartig - es funktionierte einwandfrei, einmal blieb ich mit dem Motor an nem Stein hängen, und schließlich musste ich es am flachen Uferstreifen des Weißensees abspülen, um den schlimmsten Dreck zu entfernen. Es richtig putzen und die Kette ölen konnte ich dann erst daheim. Kein Problem, nichts - und das bei schwerem Gepäck und teils bei Kälte. 

 

Dieses Rad ist einfach unglaublich !!! 

 

 

Regen, Kälte und Schnee, Aufbruch von der gemütlichen Pension Hosp
Wasserdicht verpackt von Kopf bis Fuß
Doppelter Regenbogen über Nassereith
Nassereither See
Verschneite Zugspitze
Burg Fernstein
Via Claudia parallel zur Fernpassstraße
Sehr anstrengender, schmierig-nasser oberer Abschnitt
Der Jakobsbrunnen in Berwang
Der hl. Jakob (li.) mit Muschel am Ärmel
Kleine Kapelle in Rinnen
Am Rotlech entlang
Kapelle von Rieden
Johannesbrücke über den Lech nach Weißenbach
Jakobsweg-Schild
Abendstimmung in Weißenbach (Lechtal).

Alle Fotos von mir.

Fortsetzung erster Teil: Von Weißenbach über den alten Gaichtpass und durchs Tannheimer Tal nach Oberjoch

In Weißenbach am Lech stieß morgens Gerd Heidorn per Auto und MTB zu mir, um mit mir gemeinsam auf dem alten Gaichtpassweg ins Tannheimer Tal zu radeln. (Er radelte mit seinem normalen MTB). Diese Route ist herrlich zum Radeln und Wandern, auch lange nicht so anstrengend wie der alte Römerweg zum Fernpass.  Auch die Routenführung durchs Tannheimer Tal, direkt am Ufer des Haldensees entlang und sonst auf stillen Panoramawegen, die ihrem Namen gerecht werden, wurde von Wegexperten wie dem Pilgerwegpaten Othmar Babl ausgetüftelt

Die rund 100 km lange Route von Stams bis zum Oberjoch (2067 Hm bergauf und 1584 Hm bergab) ist landschaftlich sehr abwechslungsreich, kultur- und kunsthistorisch interessant. 

Von Stams bis zum Beginn des Tannheimer Tales ist sie um einiges anstrengender als die Route vom Tannheimer Tal übers Oberjoch nach Oberstaufen. 

Den Abschnitt von Oberjoch bis Oberstaufen mache ich später, da ich vom Oberjoch heimfuhr, um gutes Wetter abzuwarten und die ersten Etappen  zu bearbeiten. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil. 

 

Die folgenden Fotos sind von Gerd Heidorn.

Aufbruch am Goldenen Lamm im Lechtal
Beginn der alten Gaichtpassstraße
Schöne Holzbrücke mit tückischen Türen
Milde Auen um Birkenallee
Schiebeeinlage
Der alte Weg mit restaurierten Brücken
Ehemaliger Pestfriedhof
Kurze, steile Baustelle
Idyllische, leichte Wege im Tannheimer Tal
Am Haldensee

6.-9. September Virus + Folgen

Ein fieser PC-Virus, den ich mir bei einem Routenplaner aus dem Netz eingefangen haben muss, machte meinen PC schon wieder unbrauchbar, so dass ich die Unterstützung meines Experten benötigte. Mein Netbook funktionierte auch nicht!  Ich saß arbeits- und organisationstechnisch komplett auf dem Trockenen und räumte das Büro auf. 

Meine Wochenendplanung musste ich daher leider komplett über Bord werfen ... musste daheim bleiben und Behördenkram abarbeiten ... War tatsächlich fleissig bis 3 Uhr morgens, schaffte mehr weg als geplant, regelrechtes Abhakfieber, und las dann am Sonntagmorgen "Die hellen Tage" von Zsusa Bánk, einen wunderbaren Roman, zu Ende - ohne Bedauern bei bestem Wetter. Es gibt Bücher, die man nicht mehr aus der Hand legen will, wenn man angefangen hat zu lesen. Dieses gehört dazu. Mir hatte bereits das erste Buch dieser Autorin "Der Schwimmer" sehr gut gefallen. Radeln kann ich auch am Abend, wenn es wieder ruhiger und nicht so warm draußen ist ...

Zen oder die Kunst des Balkon-Gärtnerns


5. + 6. September Märchenhaftes aus Oy

Am späten Mittwochnachmittag war ich in Oy beim Friseur, beim Meisterteam Kremmling - derzeit mitten in der großen Baustelle im Ortszentrum und umgeben von zahlreichen Hindernissen.  Es war allerhöchste Zeit für einen Schnitt ... und das ständige Helmtragen verbessert das Styling nicht unbedingt. Als wäre ich die Hauptdarstellerin in einem Märchen, die sich das Gute erkämpfen und den richtigen (rechten!) Weg finden muss,  umrundete ich erst einmal per Bike suchend den kompletten Gebäudekomplex, um in der überall aufgerissenen Baustelle einen Zugang zu finden ins Land der Verheißung. Dann stürmte ich hinein - ich war spät dran - und da stellte sich mir auch schon wütend fauchend und Feuer spuckend der Drache entgegen - in Gestalt der kleinen süßen Dackeldame, die ihr Reich durch mich  bedroht fühlte ... Frau Kremmling nahm sich dann selbst meines Kopfes an. Schwuppdiwupp war - natürlich nach Rücksprache - die lange Mähne ab und nach viel Einsatz von Rundbürsten, Glätteisen!!!, allerlei Tricks und viel feiner Scherenkunst hatte sich mein wilder Haarschopf in eine kunstvoll gestylte Frisur verwandelt, wie man sie aus den Modemagazinen kennt ... Es sah klasse aus ...!  Doch ich musste ja noch vier Kilometer heimradeln. 

 

Wie früher beim Klettern sagte ich mir auch jetzt - trotz eines kurzen Anflugs von Eitelkeit: "Liebe Gaby, sei nicht stur, drück' den Helm auf die Frisur!" 

 

Ich ahnte, was kommen würde: Da ich kurzärmelig unterwegs war und es recht kühl war am Abend,  fuhr ich auch noch in Topspeed heim. Kennen Sie die Vorher- und Nachher-Bilder aus den Frauenmagazinen? Bei mir war es umgekehrt! Als ich den Helm abnahm, sah die Kunst auf meinem Kopf genauso aus wie ich erwartet hatte. Doch da Frau Kremmling wirklich hervorragend schneiden kann, reichten ein paar Bürstenstriche, um das Desaster auf dem Kopf wieder zu ordnen. Zwar nicht mehr zum topgestylten super-voluminösen Kunstwerk wie zuvor, aber zu einer perfekt geschnittenen Frisur mit Stil und Schwung. Ich denke, dass zukünftig nach Abnahme des Helmes kräftiges Schütteln reichen wird, wenn ich zuvor nicht allzusehr geschwitzt habe. Wie bei dieser Frau aus der Werbung, die aus dem Flugzeug steigt: 8 Uhr London, 14 Uhr Mailand, 18 Uhr Paris ... oder so ähnlich. Nur dass ich eben vom Rad steige und schüttle ....

 

Und die Moral von der Geschichte? Wahre Kunst bleibt auch nach Einsatz des Radhelms Kunst. Manchmal zunächst vielleicht noch etwas abstrakt ...


29. August - 4. September

1.September: 40 Jahre Alpenplan

Bild 1 -3: Demo gegen Liftinfrastruktur am Riedberger Horn


Bild 4 von Gotlind Blechschmidt

Samstag: Am Samstag fand bei Nebel und für die Jahreszeit ungewöhnlich kühlen Temperaturen am Riedberger Horn bei Grasgehren zum Anlass des 40. Geburtstags des bayerischen Alpenplanes eine Veranstaltung  in Gipfelnähe statt. Eingeladen hatten dazu der Bund Naturschutz in Bayern in Kooperation mit dem Verein zum Schutz der Bergwelt, ferner Cipra, Alpenverein, Mountain Wilderness, LBV, IG Klettern Allgäu und Naturfreunde ... 

Ich radelte - nach kurzer Nachtruhe - früh los, war aber etwas langsamer als gedacht und erreichte Fischen 5 Minuten vor Abfahrt jenes Busses, der die Teilnehmer nach Grasgehren am Riedbergpass brachte. Eigentlich wäre ich gerne noch mit meinem Pedelec zur Passhöhe von Deutschlands höchstem Pass hinaufgeradelt, 16 % Steigung auf 10 km, befürchtete aber, zum vereinbarten Termin nicht oben zu sein.  Also fuhr ich ab Fischen im Bus mit und deponierte mein Pedelec doppelt und dreifach abgesichert am Bahnhof. Im Bus saß Gotlind Blechschmidt, die Vize-Chefin von Mountain Wilderness, und stellte mir gleich einige der Mitglieder anderer Naturschutz-Verbände vor. Ich war positiv überrascht über den hohen Anteil von Frauen: eine Richterin im Unruhestand, eine ehemalige Lehrerin, eine Landtagsabgeordnete ... Gemeinsam stiegen wir langsam auf zu einer breiten Stelle am Kamm, kurz unterm Gipfel.  Es waren insgesamt etwa 70 Personen; in der AZ stand, es wären 90 gewesen. (Ich selbst habe nicht gezählt.) 

 

Worum ging's? 

Genau vor 40 Jahren wurde der Alpenplan als Teil des bayerischen Landesentwicklungsplanes verabschiedet, der die Naturräume der bayerischen Alpen in die Schutzzonen A, B und C einstuft. C bedeutet absolute Ruhezone. 

Das Riedberger Horn, das Luis Trenker einst als schönsten Ski-(touren)gipfel Deutschlands bezeichnet haben soll, steht zwischen dem Skigebiet Grasgehren und dem Skigebiet Balderschwang und zählt zur Schutzzone C, also zum Ruhebereich.  Bereits vor zwei Jahren fand hier eine Demonstation statt gegen die Pläne der Liftbetreiber, die den Berg von beiden Seiten mit Lift-Infrastruktur erschließen wollten. Danach hieß es zunächst, das Projekt sei ad acta gelegt, derzeit wird jedoch ein neuer Versuch unternommen, die Genehmigung zur Erschließung zu erwirken.

Wer meint, dass das am Riedberger Horn nicht so schlimm wäre, weil der Berg doch eh mitten im Pistenrummel steht, der liegt falsch, da das eine wichtige Ruhezone für Wildtiere darstellt, unter anderem für die Rauhfußhühner, von denen allein 14 Hähne !!! hier leben sollen. Wegen der Rauhfußhühner gehörte das Riedberger Horn schon vor Jahren zu den ersten Gebieten, in denen bei der DAV-Schutzmaßnahme "Skibergsteigen umweltfreundlich" die optimale Aufstiegsroute für Skitourengeher markiert wurde, um diese interessanten Tiere nicht unnötig aufzuscheuchen oder gar zu vertreiben.  Es geht dabei aber noch um mehr: Es wäre ein fatales Signal, wenn erstmals ein als Schutzzone C ausgewiesenes Gebiet durch neue Liftanlagen erschlossen würde. Wohin soll das denn noch führen? Nach mehreren interessanten Reden und Stellungnahmen samt musikalischer Einlagen durch zwei Alphornbläser, wanderten wir wieder hinab und kehrten noch ein. 

Danach radelte ich von Fischen heim, diesmal aber nicht auf der kürzesten und angenehmsten Strecke über Sonthofen-Burgberg-Rettenberg und Petersthal, sondern auf dem flachen Illerradweg nach Immenstadt, wo ich mir die neuen Kreationen von Christine Velte in ihrer Töpferei im Hörmooshaus anschaute und noch zum Kaffee blieb. Am Abend radelte ich zurück - diesmal auf teils recht rauer, schlammiger Bike-Piste nach Rottach und weiter nach Ottacker ... Da kehrte ich erst noch im Rößle ein, bevor ich zum Abschluss noch steil hinaufkeuchte nach Moosbach, von wo ich nach Oberzollhaus fuhr. Diese Retour-Route war um einiges länger und  führte teils auch durch Morast und über grob geschotterte Pisten. An einer kleinen Steigung im Schottergelände sauste ein Feldhase so knapp vor meinem Vorderrad vorbei, als wüsste er ganz genau, dass ich trotz Pedelec hier keine Chance gegen ihn hätte ...  (Es sah aus wie ein tierisches "Ätsch"! Ich liebe Wildgerichte!) Als ich daheim ankam, war ich jedenfalls völlig platt. 

Gefahrene Tages-Kilometer laut Display und GPS: 89 km.  ("Gefühlte" Tagesstrecke mindestens 145 km"!!).

 

Am Sonntag pflegte ich meine beiden steifen Knie und blieb brav daheim ....


25.-28.August: Neue Erfahrungen

Bild 1 Batterieladegerät fürs GPS
Bild 2 Solarpanel mit Akku
Bild 3 Solarpanel auf Rad montiert

Seit einiger Zeit darf ich nun schon ein GPS-Gerät nutzen, das ich zunächst hauptsächlich für Übungstouren und die Kontrolle der Display-Kilometeranzeige einsetzte. So ein GPS-Gerät funktioniert nämlich nicht so simpel und selbsterklärend wie ein Navigationsgerät im Auto. Was Active Routing bedeutet, habe ich schon mal erklärt. Inzwischen bin ich etwas weiter: Die detaillierte Routenplanung - wie eine knapp 100 km lange Tour, die mich demnächst wieder nach Österreich führt - erwies sich dann doch als komplizierter und zeitaufwändiger als ich mir das  vorgestellt hatte. Mit mehr Übung geht es dann sicherlich schneller. Die detaillierte Planung macht man sowieso am besten daheim am PC mit der Software - das Ergebnis im Maßstab 1:25 000 mit allen Sehenswürdigkeiten etc. ist dann super. Das ist  kein Wunder, da das Kartenmaterial der neuen Active Routing Kartensoftware TransAlp 12 von Garmin zum Teil auf den tollen Karten von Alpstein (Immenstadt) basiert und viele tolle Features bietet. 

Dabei bin ich ja noch ein bloody beginner und muss noch viel lernen. Die Möglichkeiten, die ein echter Könner damit hat, sind jedenfalls genial !!

War ich mit dem GPS per Bike unterwegs und ließ es die ganze Zeit über mitlaufen, um meine Route zu dokumentieren, dann war der Energieverbrauch enorm: rund zwei 1,5 Volt Mignon-Batterien pro Tag. Befriedigend war das nicht, auch nicht bei nachladbaren Batterien. Schon länger interessiere ich mich für Solarpanels zum Mitnehmen - ideal für lange Trekkings oder Biwaktouren zum Nachladen der Akkus von Kamera /Handy. Ich hatte diverse Modelle bereits mal getestet. Aus purer Neugier, weil mir von Anfang an die Idee so gut gefallen hat. Überzeugt hatte mich bisher von den kleinen tragbaren Solarakku-Modellen keines - jetzt darf ich ein Solarpanel-System von Brunton testen, das ich unterwegs per Bike zum Laden der GPS-Batterien nutzen will. Für die Aufladung des Bike-Akkus reicht es zwar leider nicht mangels Fläche der Solarpanels, aber vielleicht für die Batterien oder die Kamera-Akkus ? Daheim auf dem Balkon habe ich schon mal getestet, ob's funktioniert. Bei praller Sonneneinstrahlung klappt's prima.

 

Bewähren muss es sich aber unterwegs auf Tour. Zur Sicherheit und für schlechtes Wetter oder starke Bewölkung habe ich mir noch ein kleines, superleichtes Batterieladegerät mit Netzstecker gekauft. Wenn ich demnächst auf großer Tour unterwegs bin, dann werde ich schon sehen, ob es auch klappt, wenn es bewölkt ist oder regnet. Habe nachgefragt - der Akku ist wasserdicht.  

 

Bin mächtig gespannt. Das wäre doch wirklich ideal für mehrtägige Touren ohne Lademöglichkeit unterwegs ... !!! Wie ich jetzt gehört habe, gibt es inzwischen auch ein Gerät zum Aufladen der Kamera- und Handyakkus, das man direkt an der Nabe des Pedelecs anschliesst und das beim Treten aufgeladen wird. Das hätte den Vorteil, dass es auch bei schlechtem Wetter lädt (falls es spritzwassergeschützt ist), und das offenbar in nur zwei bis drei Stunden. Das Solarpanel hat den Vorteil, dass man es beim Wandern und Radeln einsetzen kann ...

No ebbes

Und noch etwas: Gestern machte ich meinen Großeinkauf und war unterwegs mit zwei schweren Satteltaschen und vollem 30 l-Rucksack: Konserven, mehrere Liter Getränke, Melone ... Als ich fleißig eingekauft hatte und zurückradeln wollte, stellte ich fest, dass der Akku total leer war. Premiere! Laut Anzeige bei der Abfahrt hätte es nämlich noch für 8 km reichen müssen - die Einkaufsstrecke beträgt insgesamt 6,7 km und die ersten Kilometer fahre ich ja ohne Schub, es geht bergab und dann sanft ansteigend bis zum Anstieg. Es hätte locker reichen müssen. Dennoch: Der Akku war nach meinem Einkauf in Oy tatsächlich völlig leer und ich war gespannt, ob ich mit meinem voll beladenen Packesel samt schwerem Rucksack den Zollhauser Buckel ohne jeglichen Schub packe ... heiß war es auch. 

Mei o mei, ich musste ganz schön schnaufen und kam daheim total verschwitzt an, aber: I did it! Ich zog durch. Und der Puls war danach auch schnell wieder normal. Das wird schon wieder ...


bis 24. August: Heftige Gewitter, endlich kühler

Bisher war das Biken anstatt Auto fahren immer purer Spaß für mich und mit viel Freude und Lust verbunden. Schlechtes Wetter - das macht mir, wie ich zuvor bereits wusste - nichts aus. Aber umständliche Planung für die einfachsten Dinge, um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, wenn man wenig Zeit dafür hat? Das kann nerven! Ich musste bisher öfter mit der Bahn fahren als geplant, da ich einfach nicht so viel Zeit habe, zum Ausgangspunkt zu radeln. Wie werde ich damit klarkommen, wenn's zeitlich noch schlimmer wird?Vielleicht bin ich heute zu skeptisch drauf und genervt? Muss wohl ne Runde radeln, um wieder in die Spur zu kommen. Anstatt wie Phönix, (der aus der Asche steigt - so komme ich mir vor beim Radeln nach nem harten Tag am PC) fühle ich mich heute eher wie der halbierte, zerfledderte Greif, der auf dem Stadtwappen von Kaufbeuren zu sehen ist. Mit heraushängender Zunge kurz vorm Verenden!

Eine gute Nachricht gibt es allerdings auch zu vermelden: Meine langjährige Freundin und Kollegin, die renommierte Bergjournalistin Christine Kopp, bringt jetzt ihr lang erwartetes zweites Buch mit ungewöhnlichen Geschichten aus Berg und Tal auf den Markt. Einige der Geschichten um Betsy Berg wurden bereits in der NZZ publiziert und haben eine große Fangemeinde. Ab September ist das neue, im Selbstverlag !!! herausgegebene  Buch erhältlich und kann über Panico gekauft werden. 

Preis: 19,80 Euro, Vertrieb D/A: Panico Alpinverlag, Tel. +49(0)702/482780, www.panico.de

 

Weitere Infos auf "Bücher" unter Rezensionen / Empfehlungen.

Kann ich sehr empfehlen - solche Geschichten wie die aus den zwei Bänden von Christine Kopp gab es bisher noch nicht !! 

das neue Buch über Betsy Berg
das erste Buch: die Schlüsselstellen

9. /10. bis 17. 8. Im Kleinwalsertal mit meinen irischen Freunden

Am Gottesackerplateau
Abstieg durchs Schneiderkürental
Anne beim Aufstieg durchs Gemsteltal
Im Gemsteltal

Am 9. August kamen meine langjährigen Freunde Anne, Helen und Emmet zu mir nach Hause und übernachteten. Bei einem lustigen, feucht-fröhlichen Abend mit feiner Küche und guten Weinen feierten wir in Annes Geburtstag rein. Am nächsten Morgen schickte ich sie auf eine kleine Tour übers Kreuzbänkle zum Schwarzenberger Weiher, wo Emmet und Helen - beide eingeweiht - alle Mühe hatten, Anne davon abzuhalten, dort mehr als nur eine Kleinigkeit zu essen. Ich musste noch arbeiten. Als wir alle in Annes Auto losfuhren Richtung Kleinwalsertal - es war ihr Geburtstag! - wollte sie unbedingt in Oy halten, um für unterwegs frische Brezeln zu kaufen. Sie hatte Hunger. Ich versuchte sie davon abzuhalten ... Wenn Anne jedoch Hunger hat, dann hat sie Hunger!! Irgendwann hat sie dann wohl doch verstanden, dass wir eine Überraschung eingeplant hatten: Helen hat uns zum Anlass von Annes Geburtstag alle zum Mittagessen in einen Gasthof eingeladen. Anne, meine Freundin aus der Studienzeit, die seit über 20 Jahren in Dublin lebt, liebt nämlich auch schwäbische und bayerische Schmankerlküche!

 

 

Wie im letzten Jahr bezogen wir unser Quartier im Kleinwalsertal bei Conny und Bernd Reisser im Söllerhaus in bester Aussichtslage und genossen Bernds tolle Küche. Am Abend kamen noch Ciaran und Kate dazu. Jeden Morgen bot Emmet uns vor dem Frühstück eine Stunde Joga an, was ich begeistert annahm. Ich war die Einzige, die immer!! mitmachte. Ich fand es richtig klasse. Gut gefallen haben mir die irischen Bezeichnungen für die Übungen, die man sich leicht merken kann: Butterfly, Stir the porridge, Lasso ...  damit kann doch jeder gleich was anfangen. 

 

 

 

Die Haupttour mit allen war die Überquerung des Gottesackerplateaus mit Abstieg durchs Schneiderkürental. Die anderen besuchten tags darauf zur Oberschenkelentlastung die Therme in Oberstdorf, während ich brav an einem Artikel weiterschrieb, den ich fertig machen musste.  

 

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Reaktion meiner Freunde angesichts des geplanten Ifen-Skigebiet-Projekts

 

 

Als ich meinen Freunden - die nun alle in kurzer Zeit schon mehrmals im Kleinwalsertal waren, weil es ihnen dort beim ersten Besuch auf Anhieb sehr gut gefallen hat - erzählte, was die  Oberstdorfer-und Kleinwalsertaler Bergbahnen AG,  das AÜW  und die  Walser Raiffeisen Holding  im Kleinwalsertal planen mit dem Ausbau der Ifenbahn, dem großen Restaurant am Alpbord, der Verbindung zwischen Auenhütte und dem Skigebiet Heuberg/Parsenn sowie der tälerüberspannenden Panoramabahn samt Versorgungsstraße  - 

und das Ausmaß vor Ort zeigte, da waren sie alle schockiert. Sie sagten sofort, dass damit die Einzigartigkeit dieses wunderschönen Tales zerstört würde. Mit unserer jährlichen Sommer-Wanderwoche wäre es dann auf jeden Fall vorbei.  

 

 

 

Sie konnten es - genau wie ich - kaum fassen, dass heutzutage in einer so wunderbaren Naturlandschaft solche kurzsichtigen, völlig veralteten Tourismusprojekte überhaupt noch geplant, geschweige denn realisiert werden können ... Den großen Speichersee für die künstliche Beschneiung der Pisten zwischen Fellhorn und Kanzelwand und die völlig umgebaute Gipfelregion an der Bergstation der Kanzelwand hatten alle schon im Jahr zuvor gesehen. Wir hätten dort fast eine Gesangseinlage im internationalen Chor geboten: "Where have all the flowers gone?" oder "Rhododendron adé" ...

 

 

 

Aber das ist ja nun wirklich noch gar nichts gegen die geplante komplette Ummodellierung des kleinen schnuckeligen Skigebiets am Ifen ... im Schutzgebiet, in dem einst Kletterer jahrelang dafür kämpfen mussten, um im Sommer wenigstens an zwei, drei Tagen pro Woche zu festgelegten Zeiten klettern zu dürfen. Mehr war nicht drin: aus Gründen des  NATURSCHUTZES! Jetzt sind massive Eingriffe und großflächige Zerstörungen offenbar überhaupt kein Problem mehr!

 

Info: www.ifen-signal.org

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Nachdem  Ciaran, Kate und Helen abgereist waren, machten Anne, Emmet und ich uns auf den Weg durchs Gemsteltal hinauf zur voll belegten Widdersteinhütte, wo wir übernachteten. Wir hatten einen lustigen Abend an unserem Tisch, verbrachten aber eine mehr oder weniger schlaflose Nacht in dieser kleinen privaten Hütte.  

 

Wegen der Steinschlaggefahr in der Widderstein-Flanke ist es besser, frühmorgens den Berg zu besteigen oder am Nachmittag, wenn der Großteil der Widderstein-Besteiger wieder unten ist. Wir brachen morgens um 7.30 Uhr auf und gehörten zu den ersten Teams auf dem Gipfel. Einige davon waren ab dem nahen Hochtannbergpass aufgestiegen. Für Emmet war es der erste Gipfel dieser Art, Anne, mit der ich schon früher einige Dreitausender gemacht habe, war wie früher in ihrem Element. Und ich stellte fest, dass ich zwar noch immer etwas zu steif bin im operierten Knie, aber inzwischen beim Stemmen und seitlich Abwinkeln endlich keine - schmerzhaften - Probleme mehr habe. Nur tiefe Tritte abwärts mit stark abgewinkeltem Knie schmerzten - aber da nimmt frau eben Zwischentritte. Das viele Radeln trug sicherlich dazu bei, dass sich das nun so verbessert hat.  Demnächst werde ich mal allein einen Sportklettersteig bei uns gehen, um zu testen, ob das auch wieder geht. 

 

Nach dem Abstieg vom Widderstein stiegen wir durchs Bärgünttal ab nach Baad - die Umrundung war  perfekt. Emmet hatte bis dahin noch nie auf einer Berghütte geschlafen - ich sagte zu ihm, dass wir beim nächsten Mal biwakieren würden.  Das hat er auch noch nie gemacht - und ich schlafe viel lieber draußen als in einer knallvollen Hütte.

 

 

 

Tolles Wetter, tolle Tour - Emmet und Anne waren völlig begeistert und glücklich! Und ich auch!

Beim Aufstieg zum Widderstein
Aufstieg durch die Widdersteinflanke
Emmet und Anne beim Aufstieg zum Gipfel
Am Gipfel des Widderstein

5. bis 8. August: Geburtstagsfest in Eybach

Da meine Nichten nicht kommen konnten,, machte ich dringenden Bürokram, schrieb Bildunterschriften für zwei Buchartikel und einen Artikel und fuhr dann per Bahn zu meinen Eltern, um meinem Vater bei den Vorbereitungen zum Geburtstagsfest von meiner Mutter zu helfen. Am 6. August ging es um 11 Uhr los mit Weißwurstessen und bestens gelaunten, netten Gästen, gefolgt von Kaffeegästen und Gästen zum Abendessen. Schönes Fest, ich fuhr am Abend dann per Bahn wieder heim, weil ich ziemlich Termindruck hatte

Hallo Onkel Berthold: herzliche Grüße an den fleißigen Blogleser!

Bei der späten Heimkehr per Bahn stellte ich überrascht fest, dass nun die Beleuchtung an unserem Zollhauser "Bahnhöfle"wieder funktioniert. Klasse!

Pedelec: Ich hatte mein Pedelec bei Bernd im Radladen zum Check. Es stellte sich letztendlich heraus, dass  tatsächlich etwas nicht stimmt mit der Schub- Unterstützung und dem Kilometerzähler. Bernd fand mit dem Bosch-Team heraus, dass der Kilometerzähler falsch angebracht war - nicht der Magnet, sondern das elektronische Teil am Rahmen. Darum zählte es die Kilometerzahl nicht korrekt und darum hatte ich auch oft Error-Anzeige oder Total-Ausfall des Displays ... 

Ich bin  also  w e s e n t l i c h  mehr Kilometer geradelt, bis zu einem Drittel mehr. Jetzt stimmt auch die Kilometerangabe. Da es aber wenig Sinn macht, irgendeine Kilometerzahl festzulegen, (1300 km?)  mache ich jetzt einfach beim angezeigten Stand weiter. 

Nicht der kleine Magnet an der Speiche saß falsch, sondern das schwarze Elektronikteil.

Funkstille bis zum 3. August

Es ging  wegen Abgabeterminen wieder mal so chaotisch zu, dass ich keine Zeit mehr hatte für den Blog. Daher in Kurzform: Für einige  Tage war meine frühere Konstanzer Studienkollegin und langjährige Freundin Angelika da, die angesichts meiner Arbeit bestens für  m i c h  sorgte. Ich musste mich um gar nichts kümmern, sie kochte für uns beide und hielt die Wohnung in schuss ... Meine Güte, das war herrlich! Sonst genoss sie das Lesen bei diesem schlechten Wetter und schaute sich Kempten an, während ich arbeitete. Auch bei schlechtem Wetter mit heftigen Regenschauern empfand sie den Aufenthalt im Allgäu als sehr erholsam. Ich ihren Besuch auch!

 

Ich machte nur das Allernötigste in dieser Zeit und fuhr per Rad immer nur rasch zum Einkaufen - mehr war leider nicht drin.

 

Am Mittwoch wollten eigentlich meine Nichten Emily und Freydis zu Besuch kommen, das war schon lange zuvor geplant. Doch das platzte leider am Mittwochmorgen, weil meine Schwester Elena krank geworden war und sonst mit zwei Hunden allein daheim gewesen wäre, da mein Schwager beruflich in Warschau ist auf einem Wissenschaftskongress und ihre Freunde vor Ort schon im Urlaub. So blieben die Mädels bei ihrer Mama - sie kommen nun in den Herbstferien zu mir. Dafür bekam ich überraschend  in der Mittagszeit einen Kurzbesuch von Herbert, einem früheren Freund aus meiner DAV-Jungmannschaftszeit bei der Sektion Hohenstaufen-Göppingen. Mit ihm war ich - außer mit ihm und seiner Frau Bea beim Klettern im Gebirge und auf Skitouren - zweimal im Mordloch, einer wasserführenden Höhle bei meinem Geburtsort Eybach, Ortsteil von Geislingen an der Steige, in das man - ohne O2-Flaschen - durch einen langen Siphon hineintauchen muss. Das waren immer spannende Unternehmungen, und wenn wir aus dem Mordloch kamen, "dufteten" wir stark nach Schwefel, wie man sich das bei einem Besuch in der Hölle vorstellt. Habe mich sehr über diese nette Überraschung gefreut!

 

 

Mit Bernd Schiele vom Radladen telefonierte ich öfter, am Donnerstag 2. August brachte ich mein heißgeliebtes Delite-Hybrid- Pedelec zum Check. Dafür gab er mir ein Delite Hybrid von Riese und Müller, das bis 45 km/h unterstützt. Das ist die nächsthöhere, also S-Klasse, für die man ein Nummernschild und einen Rückspiegel benötigt. Er stattete es mit einem Bionx-Motor aus, der bei längeren  Bergabfahrten die Batterie auflädt - zumindest ein bisschen. 

Ich fuhr gegen 16 Uhr zurück, es war sehr, sehr heiß und schwül, ich wählte für die Rückfahrt wegen der Straßensperrung zwischen Sulzberg und Oberzollhaus in Sulzberg die Route von der Kirche hinauf zur Klinik Römerbad. Oh mon Dieu: Jeder, der mich da gesehen hätte, hätte sich wohl gekringelt vor Lachen, denn trotz leistungsstarkem S-Pedelc blieb ich bei enormer Hitze und Schwüle mit hochroter Birne und nach Luft schnappend quasi am Hang kleben und musste mich dann erst einmal aufs Bänkle setzen zum Durchschnaufen. Ob das mit meinem Mountainbike auch so gewesen wäre? Vermutlich schon, aber da wäre es nicht ganz so frustrierend gewesen wie mit diesem Powerbike, das unterstützt bis 45 km/h. Bernd sagt, er könne mit diesem Rad sogar 45 km/h steil bergauf fahren. Nun ja, ich wäre schon mit  15 km/h zufrieden gewesen - aber durchgehend!. 

Ich schaffte den steilen langgezogenen Hang  jedenfalls nicht ohne Päusle, was sicher zum Teil daran lag, dass ich mit der Schaltung des Bikes nicht klar kam und es entsetzlich heiß war. Nun ja, die Heimfahrt an diesem Tag - ich hatte zum Glück eine ganze Flasche Wasser dabei, die ich bei dieser Hitze auf dieser eigentlich doch kurzen Strecke brauchte - empfand ich daher nicht gerade als tollen Einstieg in die "nächst höhere Pedelec-Klasse". Zweifellos lag es an mir, aber ich weiß jetzt schon, dass mir mein wunderbares 25 km/h-Pedelec viel lieber ist, zumal ich damit überall fahren kann, wo ich will - außer auf der Autobahn. Nach dem langen Umweg von und nach Kempten fuhr ich am Abend extra nochmals mit dem S-Pedelec-Geschoss auf meiner Hausstrecke zum Einkaufen nach Oy, um zu sehen, wie ich bei normalen Sommertemperaturen auf der normalen Strecke damit klarkomme. Ich verstand abschnittsweise dabei schon, was Bernd meinte mit "Fliegen", aber seine Befürchtung, dass ich danach mit meinem wunderbaren Pedelec nicht mehr fahren wolle, ist völlig unbegründet. Mein Pedelec mit dem Bosch-Antrieb ist und bleibt das Bike meiner Träume. Ich bin auch eher der Typ, der beim Auto anstatt von einem Porsche Coupé von einem ökofreundlich betriebenen VW Caddy träumt. Ehrlich! So ein Caddy  ist nämlich das Womo der Unkomplizierten. 

Kilometerstand (Zähler stimmt sowieso nicht) inzwischen: 851 km.

Da ist ein Nummernschild erforderlich !
Die ungewohnte Schaltung ... Bernd meint, sie sei einfacher als die andere

17. Juli: Hal, mein Bordcomputer

Mein Kilometerzähler am Display zeigt erst 728 km an. Ich hatte schon öfter  festgestellt, dass ich viel mehr Kilometer geradelt bin, was mir durch das Garmin-GPS als Vergleichsmessung ganz eindeutig auf mehreren Kontrollstrecken bewiesen wurde. Da fehlte jeweils bis zu ein Drittel der Strecke!! Aber warum? Bernd vom Radladen ließ mich - wegen meines Zeitmangels per Telefon-Unterstützung - die Befestigung des Zähler-Magnets überprüfen. Tatsächlich saß er zwar auf der richtigen Höhe, aber schief. Wegen des Magnetfelds dürfte das aber eigentlich keine große Rolle spielen. Ich rückte ihn zurecht, hatte aber gestern bei der kurzen Fahrt nach Oy zweimal Error und Daten-Blackout auf dem Display und musste - ähnlich wie daheim am PC - den Akku zweimal aus- und anschalten, damit es wieder funktionierte. War schon öfter der Fall. Gestern stellte ich dann fest, dass der Bordcomputer die Strecke zum Einkaufen von 6,6 km gar nicht mitgezählt hat. Er ist einfach unberechenbar - so wie jetzt mein echter Kilometerstand! 

Bernd sagte dann, er müsse jetzt die Software aktualisieren. So bald wie möglich geht es also wieder zum Boxenstopp bei Bernd. Wie mein PC, der mir daheim öfter  fiese Streiche spielt, führt offenbar auch mein Bike-Computer ein Eigenleben - wie Hal 9000 in Stanley Kubricks Meisterwerk  "2001: Odyssee im Weltraum". Nur ist er wohl eher ein kleiner Scherzkeks im Vergleich zum Film-Hal.  Ich bin sicher, dass Bernd problemlos fertig wird mit Hal. Er ist cleverer als Hal - da wett ich drauf!

Der Kilometerzähler mit Gedächtnislücken

12.-15.7. Outdoor-Messe in Friedrichshafen

Eigentlich hatte ich fest eingeplant, am Mittwoch von Oberzollhaus nach Friedrichshafen (FN) zu radeln zur Outdoormesse. Ursprünglich hatte ich auch die Idee, den kleinen Radanhänger-Wohnwagen von Hymer dafür zu mieten, den ich einmal gesehen hatte. Ich fand den sooo niedlich! Leider ist dieser aber nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Zeitlich war ich dann aber so in Verzug, dass ich am Mittwoch nicht loskam und noch bis spätnachts am PC saß. Am Donnerstagmorgen holte Rita Hagen, eine langjährige Freundin und Chefin von Hagen Alpintours in Mittelberg, die auch zur Messe fuhr, mich und mein Bike ab, und wir fuhren gemeinsam nach FN. Jeden Abend nach der Messe radelte ich zu meiner Studienkollegin Sabine, die in FN wohnt, wo ich immer während der Messe nächtige und stets liebevoll um- und versorgt werde. Klar haben wir einander immer sehr viel zu erzählen. Da Sabine auch immer nen vollen Terminkalender hat, legen wir im Vorfeld stets einen "Mädelsabend" fest - diesmal den Donnerstagabend. Und wie immer war es sehr interessant und lustig.  Sabine ist  eine feine Beobachterin und Analytikerin mit viel Sinn für Humor und Situationskomik und kann sehr witzig erzählen - über den ganz normalen Alltag und die "comédie humaine". 

Ich musste auf der Messe für mehrere Artikel recherchieren, darunter heikle, schwierige Themen. Ich hatte mir zunächst ein grausam geballtes 2,5-Tages-Programm zusammengestellt, um alles zu erledigen und die unterschiedlichen Standpunkte kennenzulernen. Die Gespräche, Entwicklungen und Neuheiten waren diesmal so interessant, dass es mir wieder mal richtig Spaß machte. Eigentlich wollte ich am Samstagmorgen möglichst früh zurückradeln ins Allgäu, doch wie es nun einmal oft so ist, kamen immer mehr Fragen auf und Termine dazu, sodass ich am Samstag erst kurz vor der Outdoor-Party gegen 18 Uhr wegkam. Ich wäre eigentlich noch sehr gerne geblieben, man trifft dort immer nette Leute, ich musste aber dringend heim. Außerdem musste ich den Kopf freibekommen, um all die neuen Infos einordnen zu können. 

Ich brach auf und radelte auf dem - durch den 13jährigen Wohnort in Konstanz sehr "heimischen" - Bodenseeuferweg von Friedrichshafen nach Lindau, ab Messe und durchs Städtle insgesamt 29 km. Es war herrlich: Wind um die Ohren, Gewitterstimmung auf dem See, mitten durch Obstplantagen, adrett herausgeputzte Dörfchen ... nicht mehr reden und konzentrieren ... Ich fühlte mich nach wenigen Kilometern fast schon wie im Urlaub - unglaublich! Und weil es so schön war, gönnte ich mir noch die Einkehr in einem Restaurant am Seeufer, bevor ich weiterradelte. Ich war bald völlig entspannt und wäre am liebsten einfach weitergeradelt bis in die Nacht, um unterwegs irgendwo zu übernachten, wo es sich eben anbietet. Doch ich fuhr dann doch zum Lindauer Bahnhof, hievte mit Hilfe eines hilfsbereiten Radlers mein schwer beladenes Rad in den Zug und fuhr heim. 

Auf dem letzten Streckenabschnitt nach Oberzollhaus  befragte mich noch ein sehr sympathischer Bahnbediensteter detailliert bezüglich meiner Erfahrungen mit dem Service der Bahn, und da konnte ich dann einiges loswerden: z.B. dass man das Ticket der Deutschen Bahn nicht mehr im Zug lösen kann wie beim Alex. Selbst wenn man in einem Zug der Deutschen Bahn bei Zeitmangel sofort  nach dem Einsteigen den Schaffner aufsucht, um ein Ticket nachzulösen, dann wird man dennoch wie ein Schwarzfahrer  behandelt; der Fall wird langwierig aufgenommen, der Papierkram, den man damit auslöst, ist unglaublich - und finanziell bestraft wird man dann auch. Selbst, wenn sogar der Schaffner bestätigt, dass man sofort  versucht hat, ein Ticket zu bekommen. Ich buche sowieso meist online. Ältere Personen können oft aber den Ticketautomaten an den Bahnhöfen nicht bedienen, Servicemitarbeiter gibt es nicht mehr, an manchen Haltestellen gibt es nicht einmal einen Automaten, wie bei uns in Oberzollhaus.  Wer nicht online bucht, müsste eigentlich gleich beim nächsten Halt aus der Bahn springen und ein Ticket lösen. Bis das ausgespuckt wird vom Automaten, ist der Zug natürlich weg. Servicewüste Deutsche Bahn.  Ausländische Freunde müssen da lachen, weil sie dadurch das alte Klischee über die Deutschen mit ihren zigtausend Geboten, Verboten  und Verordnungen bestätigt sehen. A propos Verbote: Ich sagte bei der Umfrage auch, dass ich Betrunkene und Randalierer im Zug zwar auch nicht ausstehen kann, dass ich aber ein generelles Alkoholverbot in den Zügen ablehne. Zum einen denke ich, dass man nicht immer alles gleich verbieten muss, zum anderen stimmt hier der Ansatz doch überhaupt nicht: Betrunkene und Randalierer sind nämlich fast immer schon  betrunken, wenn sie in den Zug steigen. Und wie soll ein Schaffner das Alkoholverbot im Zug bei einer Gruppe von Betrunkenen denn allein durchsetzen? Dieser Bahnbedienstete war jedenfalls sehr nett. 

Beim Aussteigen an der "Bedarfshaltestelle" in Oberzollhaus nach Drücken der "Haltewunschtaste" (offiz. Bahnvokabular) war es dort stockdunkel. Die Beleuchtung funktionierte nicht. Der Weg ist nicht geteert und holprig, man sieht wirklich überhaupt nichts, wenn der Mond wolkenverhangen ist. Wer da keine Lampe hat, ich habe eine am Bike, der tastet sich mühsam Schrittchen für Schrittchen voran bis zur Straße. Ich habe es im Rathaus gemeldet. 


5.-11. Juli "Allgäuer Duranand"

Blick über Ifen-Bergstation auf den Allgäuer Hauptkamm
Hahnenköpfle beim Ifen
Ifenmauer am Abend

 "Allgäuer Duranand" - so chaotisch zerrissen wie dieses regionale Gericht waren die letzten Tage.  Alles kam auf einmal, geballte Ladung, dies und jenes unaufschiebbare Konzept, grauslicher Papierkram, langwierige Terminplanung für die morgen beginnende viertägige Outdoormesse in Friedrichshafen, Deadlines mehrerer Artikel im Nacken, abends und tagsüber heftige Gewitter und ... immer wieder den Computer ausschalten und vom Netz nehmen! Zeitplanung ade. 

 

Selbst lang zuvor geblockte Termine wie am vergangenen Samstag die Protestaktion am Ifen/Hahnenköpfle von Einwohnern, DAV-und ÖAV-Mitgliedern, Cipra und Mountain Wilderness musste ich kurzfristig absagen. 

Es geht dort um den Ausbau des kleinen Skigebiets am Ifen mit Bau einer Verbindungsseilbahn zum Walmendinger Horn quer übers Kleinwalsertal samt 500 Pers.-Restaurant am Alpbord - mitten in der einzigartigen Naturlandschaft von Ifen und Gottesackerplateau! Ein touristisches Großprojekt ohne adäquates Verkehrskonzept, wie aus dem Gruselkabinett des Massentourismus der 1980er-Jahre. Ein Desaster hinsichtlich der Folgen für diese einzigartige Naturlandschaft. Mit  dann unvermeidbaren Superstaus im Winter bis nach Fischen und Sonthofen, Lärm, extremen Schadstoff-Emissionen sowie den negativen Folgen für die Bewohner des schmalen Tales. Und für den bestehenden Qualitätstourismus mit mehreren Übernachtungen und langjährig treuen Gästen, den die Kleinwalsertaler aufgrund ihrer beschaulichen Naturlandschaft noch haben. 

Andere Gemeinde investieren inzwischen sehr viel, um sich mühsam dieses Naturlandschafts-Image zu schaffen, das das Kleinwalsertal jetzt aufs Spiel setzt. Negative Beispiele für so eine Form von Tourismus gibt es in den Alpen zuhauf, man muss nur mal ins Stubai fahren zum Pistenhalligalli. Wer will da im Sommer nch wandern oder die regionale Kräuterküche und Produkte genießen? 

Info: www.ifen-signal.org  

Spät am Abend davor musste ich noch absagen und reiste stattdessen früh am Morgen per Bahn!! zu meinen Eltern, da meine Mutter im Krankenhaus lag. Am Montagmorgen musste ich wieder hier sein wegen eines Termins. Angesichts meines schwer verdaulichen Duranands hätte ich mir zum ersten Mal seit Beginn des Projekts gewünscht, einfach schnell ins Auto hüpfen zu können. 

Auch zur Outdoormesse in Friedrichshafen radle ich nun nicht wie geplant ab Oberzollhaus, sondern werde mitsamt Rad frühmorgens mitgenommen, da ich es sonst zeitlich nicht schaffe und vor Ort ein Rad brauche. Und nach der Messe werde ich vermutlich am Samstagnachmittag auf dem Bodenseeuferweg nach Lindau radeln und dann per Bahn weiter nach Kempten. Von wo ich sicher liebend gerne nach Oberzollhaus radeln werde. Radeln entspannt und ist optimal direkt nach 3,5 Tagen Messe mit vielen Terminen ... !


2.bis 4. Juli: Unterwegs in den "Tropen"

Das Foto stammt nicht von gestern, Gerd Heidorn hat es bereits früher gemacht.

Die Schwüle der letzten Tage erinnerte mich sehr an meine Reisen in die Tropen. Gestern war der Himmel auch noch so bleiern grau und die Luft so schwer wie auf Guadeloupe nach dem Canyoning, am Tag bevor der Taifun lostobte. "Regenwald" bekommt hier bei uns so eine ganz neue Bedeutung. Dieses bleierne Grau habe ich bei uns zuvor noch nie gesehen. Wie heller Nebel, aber nicht in Schwaden und sich bewegend, sondern dicht und immobil, als ob sich eine alles andere auslöschende Atmosphärenschicht herabgesenkt hätte. Kein schwarzer, gelber oder grüner Streifen war darin, nur homogenes, gleichmäßiges Grau. Szenen wie aus einem Buch von Stephen King. Und wie auf Guadeloupe vor Beginn des Sturms bekam ich am frühen Abend starke Kopfschmerzen - kein stechender, dröhnender oder hämmernder Schmerz, sondern ein starker Druck, so, als drücke etwas Schweres direkt aufs Gehirn bei geöffneter Schädeldecke. Zumindest kam es mir so vor. Ich war überhaupt nicht mehr in der Lage zu arbeiten und hatte zwei Möglichkeiten: Aufs Sofa zu liegen und vor mich hinzudämmern bis es besser würde, oder ne Tour mit dem Bike zu machen. Ich entschied mich fürs Bike und fuhr nicht um den See, sondern nach Durach, wo ich bei dieser Gelegenheit gleich  einkaufte. Das Radeln tat gut, der Fahrtwind wirkte erfrischend, die Kopfschmerzen waren nach den ersten Kilometern weg   - eine wahre Wohltat war das!  Das Bike wirkte besser als Aspirin, das ich gar nicht daheim gehabt hätte. Es war mir völlig klar, dass es wieder  heftig regnen würde, verbunden mit einem schweren Gewitter. Ich hatte recht, war diesmal aber schon wieder daheim, als es losging.

 

 

Ich habe mir vorgenommen, in meinem Blog höchstens auf Produkte hinzuweisen, die relevant sind für meinen Selbstversuch, und die ich wirklich für ganz außergewöhnlich gut halte. Bekleidung, so dachte ich, gehört da sowieso nicht dazu. Ich schreibe seit vielen Jahren auch über Bergwander-/Bergsteigerausrüstung, kenne mich aber bei spezieller Bikeausrüstung nicht aus und kann so auch die einzelnen Produkte der Hersteller nicht vergleichen. Aber wenn ich ein Produkt unter schwierigsten Bedingungen richtig klasse finde, dann werden die Leser, die meine Artikel  kennen, wissen, dass die Markennennung keine PR ist, sondern einfach nur Begeisterung über ein supertolles Produkt. 

 

Es geht um diese dünne, aus 2,5 Lagen bestehende, so dünn wie Paclite wirkende Green-Shape-Bikerinnen-Yaki-Jacke von Vaude (322 g) , die  in den heftigsten Regenschauern so perfekt die Nässe abhält, wie ich es selten erlebt habe bei den unzähligen Jacken, die ich in all den Jahren getestet und getragen habe.  Das ist umso erstaunlicher als diese Bikejacke bei hohem Tempo ja durch den hohen Wasserdruck viel mehr  abhalten muss als jede Jacke zum Bergsteigen oder Wandern. Der Dampf geht beim Radeln auch raus, allerdings klebt die dünne Membran an der Haut, wenn es schüttet und man nur ein kurzämeliges Shirt darunter trägt. Das mag ich zwar nicht, es hat aber mit der hervorragenden  Funktionalität nichts zu tun. Gut mitzunehmen ist sie auch, da sie auch nach dem Reinstopfen in die Lenkertasche rasch wieder knitterfrei ist. Und die Kapuze mit Schild für Brillenträger sitzt perfekt unter dem Helm, wobei noch genügend Bewegungsfreiheit zum Rechts- und Linksschauen bleibt. Wirklich erstaunlich gute Jacke - hoffentlich beibt sie noch lange dicht! 

Heute haben wir endlich wieder mal sehr angenehme Temperaturen!


"Die Welt als Wille und Vorstellung" ?? (Schopenhauer)

Auf dem Weg zur Wespentaille???

1. Juli: Von wegen! Trotz mehr Bewegung im Alltag als zuvor macht sich das bei mir auf der Waage bisher  leider kaum bemerkbar. Ich bin zwar konditionell wieder viel fitter und habe kräftig an Beinmuskulatur zugelegt, aber für die lange Zeit seit dem 15. April doch recht wenig abgenommen. 10 Wochen und nur ein paar Pfündchen ... 

Ich war diesbezüglich schon früher anders als andere: Bei der Expedition zum Spantik (7027 m) im Karakorum,  Pakistan, haben die Männer jeweils 8-13 kg abgenommen, bei mir - ich war die einzige Frau dabei - waren es gerade mal 2,5 kg. Obwohl ich zwei Monate vor dem Aufbruch wegen drei gebrochener Zehen (barfuss, am Schreibtisch!!!) nicht so trainieren konnte wie ich mir das vorgestellt hatte, am Berg aber auch sehr schwere Lasten schleppte. Ich hätte sogar allein deshalb mehr Gewicht verlieren müssen, weil ich noch nicht austrainiert war. Und wie früher und danach nimmt man im normalen Alltag daheim wieder rasch zu ... und gleich noch ein bisschen mehr. Meine  diversen "Ernährungsumstellungen" - alle mit viel Eiweiß, sehr wenig Kohlenhydraten und Fett - führten zwar mehrmals zu Abnahmeerfolgen von bis zu 18 kg Gewicht, doch ich konnte danach so vorsichtig sein wie ich wollte, innerhalb eines Jahres war alles wieder wie zuvor und wenn ich nicht aufpasste, noch etwas mehr. Mehr Bewegung plus weniger essen und weniger kalorienhaltige Getränke helfen jetzt auch nicht, obwohl mir das alle raten. Und bei der Knie-REHA in Enzensberg (sehr empfehlenswert im Falle eines Falles!!) hatte ich mich an die Ernährungsberaterin gewandt und mich - trotz Äktschn bis 21 Uhr abends (Schwimmbad) -  3 Wochen auf Reduktionskost setzen lassen. Abnahmeerfolg minimal.  

Pit Koschitzki, mit dem ich 1981 zum ersten Mal auf meiner ersten, selbst organisierten, damals noch richtig abenteuerlichen Auslandsbergfahrt in Peru unterwegs war, sagte nach der Reise aufgrund unseres sehr unterschiedlichen Gewichtsverlustes (er 12 kg, ich 2 kg), dass ich wie eine amerikanische Pionierin aus dem 19. Jh. sei: "sehr ausdauernd bei wenig Nahrungsbedarf. Eine super Nahrungsverwerterin, optimal um ganze  Kontinente erobern zu können ...!"  Das hatte ich nun aber wirklich nie vor!  

 

Erkenntnis: Ich bin anders. Und ich liebe gute Küche und guten Wein. Es wäre ziemlich frustrierend, wenn das Ziel, durch mein Projekt wieder richtig "aerodynamisch" zu werden, das einzige Ziel meines Selbstversuches wäre. Ganz auffällig ist hingegen, dass ich an den Radeltagen und meist auch zwischendurch bestens gelaunt bin. Schon kurze Strecken sorgen für ein anhaltend sonniges Gemüt. Pedalieren macht einfach mächtig Spaß!


26. - 30. Juni K.O. durch Bahnfahrt

Nach Abreise meines Besuches musste ich wieder einen Zahn zulegen - am Schreibtisch -  und fuhr nur kleine, kurze Runden. Am Freitag hatte ich zwei Termine in Oberbayern und nutzte das Bayernticket von morgens 9 Uhr bis abends 21 Uhr aus. Zuerst hatte ich ein interessantes Interview mitten in München, dann Weiterfahrt per S-Bahn nach Wolfratshausen und Abholung durch den zweiten Interviewpartner. Wären die beiden Gesprächspartner nicht so interessant gewesen, dann wäre wohl mein Kopf vor Müdigkeit schon während des ersten Gesprächs auf die Tischplatte geknallt, weil es so entsetzlich schwül und heiß war.

Ich war erst um 21 Uhr wieder zurück in München, wo ich bei meinen langjährigen Freunden Marion und Norbert übernachtete. Wir hatten uns schon länger nicht mehr gesehen, und so saßen wir bis in die frühen Morgenstunden bei angenehmen Temperaturen zusammen und ratschten. 

Am Samstagnachmittag fuhr ich zurück nach Kempten /Oberzollhaus und war erstaunt, dass ich im Zug nicht dahinschmolz wie die Butter an der Sonne. Ich bin ganz eindeutig für die kälteren Regionen geschaffen und mag Kälte viel lieber als stickige Hitze. Auf meinem Bike wäre es durch den Fahrtwind jedenfalls auch wesentlich angenehmer gewesen als in DB-, S- und U-Bahnen. 

 

 


21. bis 25. Juni Besuch und Kaufbeuren

Nichts Besonderes hinsichtlich Bike: Am Donnerstag Schreibtisch, am Freitag und  Samstagmorgen schnell zum Einkaufen geradelt, da am Samstagnachmittag lieber Besuch anreiste, der bis Dienstag bleibt. Viel geredet, gekocht und gelacht, Spaziergang runter zum Bisseroyer Weiher. Am Sonntag also gar nicht geradelt. 

Am Montagmorgen düster bei starkem Dauer-Regen. Am Abend muss ich nach Kaufbeuren. Per Rad oder per Bahn? Lust zum Radeln im Dauerregen habe ich heute überhaupt noch keine, zumal ich dann sehr spät von Kaufbeuren zurück wäre und mein Besuch ja noch da ist. Schau'n mer mal. 

Gerd holte mich ab, wir fuhren gemeinsam nach Kaufbeuren. Sehr interessanter und netter Termin vor Ort. 


20.6. Übers Oberjoch ins Tannheimer Tal


Beruflicher Termin im Tannheimer Tal und zuvor Treffen mit Gerd Heidorn wegen Fotos am Oberjoch. Morgens spät weggekommen und dementsprechend schnell geradelt, trotz schwülem Wetter,  was ich nicht besonders mag. Doch dann frischte es auf und der Fahrtwind half auch mit, dass die Fahrt wegen Zeitdruck zwar anstrengend, aber im Nebel durchaus angenehm war.  Wir trafen uns am Oberjoch und fuhren kurz hinab zur früheren Grenzstation, wo der 11 km lange "Sebald-Weg" beginnt. 

 

Dieser leichte Wanderweg zu Ehren des in Wertach geborenen, 2001 bei einem Autounfall in Norwich, England, ums Leben gekommenen  international renommierten Autors und Literaturwissenschaftlers W.G. Sebald (er bestand auf diese Schreibweise seines Namens),  führt vor allem im oberen Teil durch wunderschöne, sehr artenreiche bunte Bergwiesen mit hochstehenden Gräsern - eine seltene Augenweide! Ich hatte über den Sebald-Weg bereits öfter geschrieben, weil er so toll ist. Und es war klar, dass der in Sebalds Buch beschriebene Weg von Oberjoch nach Wertach mit den Textstelen und Passagen aus seinem Text "Il ritorno in Patria"  um diese Jahreszeit bezaubernd sein musste.  Und so war es dann auch.  Sebald, der bis zu seinem Tod als Dozent der Literaturwisschenschaft in Großbritannien lehrte, schrieb  kritisch über die mangelnde Auseinandersetzung in der deutschen Nachkriegszeit mit den Ereignissen während der Nazi-Zeit. Seine Bücher waren weltweit Studienobjekte von Literaturwissenschaftlern. Er war sogar vorgeschlagen für den Literatur-Nobelpreis.

 

Danach ging's flott bergab ins Tannheimer Tal, das nicht nur ein beliebtes Wander-, sondern auch ein überraschend vielfältiges Bikerevier ist. Ob Rennradfahrer, Mountainbiker oder gemütlicher Freizeitradler - hier gibt es hervorragende Möglichkeiten für jedes Niveau. Der Geschäftsführer des Tannheimer Tourismusverbands, Michael Keller, war früher österreichischer MTB-Bundestrainer und ist unter anderem Initiator und Organisator des jährlichen Rennrad-Marathons Ende Juli: entweder über 130 Kilometer mit 930 Höhenmetern, oder 230 Kilometer mit 2940 Höhenmetern!! Demnächst wird eine österreichische Rennrad-Delegation von insgesamt 20 Personen  mit dem schnellen Tannheimer Tourismuschef innerhalb einer Woche rund 1300 km nach London zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele fahren. Durch mehrere Mittelgebirge .... Mit im Team sind gleich zwei österreichische Olympiasieger: Leonhard Stock, (Skifahrer, Goldmedaille Abfahrt in Lake Placid 1980) sowie Stefan Eberharter, einer der erfolgreichsten Skirennläufer Österreichs überhaupt mit Gold-, Silber-und Bronzemedaille bei den Winter-Olympiaden in Salt Lake City und Nagano, 29 Weltcup-Siegen etc., Auch einige starke Bikerinnen wie Esther Maria Wilhelm von der Tirol Werbung gehören zum Team. 

Das Radeln unten im Tannheimer Tal ist aber ganz gemütlich: Mitten durchs Tal führen schöne Radwege, fern der Straße, flach am Bach entlang durch die Wiesen und Dörfchen, am idyllischen Fischweiher vorbei und  teils sogar mit Unterführungen, damit man die Straße nicht queren muss. Unterwegs entdeckten wir sogar noch etwas ganz Besonderes: Ein riesiges aufrecht stehendes Exemplar des sonst weltweit ausgestorbenen "Smilodon populator" (größte Säbelzahntiger-Art). Heldenhaft wie in der griechischen und römischen Mythologie bei Löwen streckte ich als wahrheitsliebender Mensch meine Hand in seinen geöffneten Rachen ... Nur dank meines schnellen E-Bikes und als Liebling der Götter - konnte ich - zwar sehr knapp, aber immerhin -  dem riesigen Tannheimer Säbelzahn-Tiger entkommen!

 

 

Ich wäre am späten Nachmittag noch so gerne kurz zum Vilsalpsee hinaufgeradelt - eine sehr lohnende Radtour in ein feines, artenreiches Schutzgebiet. Leider schüttete es wie aus Kübeln mit Blitz und Donner direkt über dem Tal. Das war zwar nicht schlimm, da ich alles dabei hatte, was ich brauchte, aber so radelte ich eben gleich nach Hause. Die starken Güsse drangen während der gesamten und durchaus rasanten Heimfahrt nicht durch meine ausgezeichnete Regenschutzbekleidung. Das hätte ich bergab bei diesen starken Schauern nicht erwartet! Es war dann auch nicht so warm bei der Rückfahrt, sondern perfekt, wobei ich diesmal den attraktiven, sogar asphaltierten Radweg ab dem Kaufhaus Lutz (gegenüber Tankstelle) direkt nach Unterjoch nutzte. Die Fortsetzung des Sebald-Wanderwegs ab Unterjoch am Bach entlang zu den Sorg-Alpen machte ich dann wegen des schmutzig-nassen Trails aber nicht. 

Gesamte Tagesstrecke mit Schlenkern, wie Einkehr zur Buttermilch im Wertacher Molkefässle: 79 km

Eigentlich denkt man, dass es hin und zurück viel mehr Kilometer bis Tannheim sein müssten .... 

Gefahrene Strecke laut Raddisplay: 605,8 km

Als ich am Abend daheim eintraf, war wieder schönes Wetter. Im Gegensatz zum Tannheimer Tal hatte es in Oberzollhaus nur kurz geregnet. Trotz Wasser und Buttermilch hatte ich so großen Durst auf ein eiskaltes Weizen, dass ich kurzentschlossen zu Rita und Hans ins kleine Dorfgasthaus Elster bei uns ging. Es gab auch noch eine Portion Schaschlik - Ritas eng gesteckte Spieße mit dünnen Fleischstreifen sind köstlich!

 

Als ich heimging, war  ich sehr müde - war ja auch ein anstrengender Tag, vor allem die rasante Fahrt morgens hinauf zum Oberjoch ... !


15.-19. Juni: Im Süden nichts Neues

Keine Zeit für größere Exkursionen, nur kleine Runden bei gutem Wetter. 


9.-14. Juni Regen, Regen, Regen

Heute erstmals wieder ein wenig Sonne, wenn auch stark bewölkt. Bis gestern tagelang nur prasselnder Regen,  zwischendurch ganz kurz kein Regen, bis es wieder losprasselte.  Das ging nun schon ne ganze Weile so. "It's a soft day"würde man dazu in Irland sagen. Ist ja auch nicht schlimm. Es nervt aber auf die Dauer, unterwegs anhalten zu müssen,  um die komplette Regenausrüstung anzulegen. Auf der Kurzstrecke  nach oder von Oy ignorierte ich den Regen einfach hin und wieder und wurde dementsprechend nass.  Kindern würde ich natürlich sagen, dass sie das nicht tun sollten!!! Ich fahre dann lieber sehr schnell heim und ziehe mich um.  Gestern bei der Fahrt nach St. Mang kam ich trocken dort an, bevor es regnete und wieder trocken zurück, bevor es wieder schüttete. Bei der Heimfahrt dräuten die schwarzen Wolkenbänke schwarz-giftig über mir ...  Ich war schneller (Gang 3 mit "Speed" bergauf ...und pedalierte mit voller Kraft). Aber wenigstens leide ich bei Regen nicht so sehr an den Folgen meines Heuschnupfens. 

Zurzeit übe ich nebenher die Orientierung mit dem GPS. Wird höchste Zeit, dass ich das lerne, bevor ich größere Strecken fahre. Ist gar nicht so einfach. Eben völlig anders als wie gewohnt mit Kompass oder Navigationsgerät. Bin noch am Anfang damit, auch wenn das Einstellen selbst kinderleicht und selbsterklärend war. Die Routenplanung ist es nicht. Bei der Fahrt nach St. Mang wurde übrigens  per GPS die von mir geradelte Tagesstrecke mit 31,8 km angezeigt, laut Display des Radcomputers waren es nur 22 Kilometer, was nach St. Mang hin und zurück eindeutig zu wenig ist. Ich hatte also doch recht,  dass da ein paar Kilometer fehlen. Eigentlich kann das aber gar nicht sein, der Radumfang wurde anfangs eingestellt und bei jeder Umdrehung wird per Magnet gezählt. Bei schnellen Abfahrten über 45 km/h erscheint aber auch manchmal "Error" auf dem Display und manchmal nicht. Vielleicht habe ich da aus Versehen was verstellt ...?! Demnächst gibt es sowieso mal wieder einen Boxenstopp bei Bernd im Radladen. Wie beim Auto ist nach einer bestimmten Kilometerzahl bei den Riese & Müller-Rädern ein Check in der Werkstatt fällig. Die Kilometerzahl habe ich längst überschritten. 

Laut Rad-Display bin ich nun insgesamt 510,40 km geradelt. (Nachher radle ich aber nochmals los - bin so entsetzlich müde heute, dass ich versuche, mich durchs Radeln aufzuputschen.) 510 km klingt nicht schlecht, es sind aber wohl doch um einige mehr. Werde das weiterhin gegenchecken per GPS. Spaß macht das Radeln trotz Dauerregen der letzen Tage noch immer, könnte mir inzwischen gut vorstellen, dass mir mein Mountain Bike auch im richtig gut trainierten Zustand zukünftig "zu langsam ist" und ich gar nicht mehr umsteigen will im Alltag ... Es macht so unglaublich Spaß, mit dem Pedelec zu radeln. Das versteht wirklich nur der, der beides gut kennt. Mit Faulheit das das nichts zu tun, eher mit Genuss. Und wenn man sich richtig schinden will, dann geht das mit dem Pedelec fast noch besser, weil es satte 24 kg wiegt.


7.bis 9. Juni Primaveras Sommerfest und Kaspars Blitzreparatur

Primavera-Hauptgebäude am Abend mit eisenhaltigem Bergkristall in der Südachse

Am Freitagnachmittag radelte ich im Regen zu Primaveras Sommerfest  im "Naturparadies 1" (Adresse) von Oy, um mir dieses ungewöhnliche, wunderschöne Gebäude, das so harmonisch in die sanft "rollende" Hügellandschaft passt als wäre es dort im Frühjahr frisch gesprossen, einmal von innen anzuschauen. Bisher kannte ich nur den schönen Verkaufsraum im Foyer. Es gab Führungen durch Haus und Garten mit Erklärung der jeweiligen Umsetzungen nach Feng Shui und über das umfassende Energie-, Wasser-, Frischluft- und Lichtlenkmanagement-Konzept, worüber ich gerne noch mehr Details erfahren hätte. Beeindruckend empfand ich, die sich mit Feng Shui noch nie befasst hat, die leichte, fast schon beschwinkt wirkende Atmosphäre im Wendelgang und im Großraumbüro (trotz des menschenleeren großen Raumes). www.primaveralife.com

 

Im lichtdurchfluteten Foyer mit Verkaufsraum befanden sich Stände mit Informationsmaterial über Produkte oder diverse nachhaltige  Projekte, wie die tolle Fairtrade-Kampagne der Stadt Sonthofen mit Schwerpunkt auf Produkte aus fairem Handel zu fairen Erzeuger-Preisen, auf Produkte ohne Kinderarbeit, ferner Anbau von Bioprodukten, sensibles Wirtschaften mit den Ressourcen und Marketing von Produkten aus der Region. 

 

Wandtafeln im Foyer informieren über die weltweit verteilten Partnerbetriebe von Primavera, die die Pflanzen für die Primavera-Öle und Essenzen alle nach ökologischen, wenn nicht sogar nach Demeter-Kriterien!!! anbauen - auf Korsika, in der Provence, in Spanien, Peru, Türkei, Nepal, Tibet, ... Besonders überrascht war ich darüber, dass die ältesten Partnerbetriebe von Primavera bereits Ende der 1980er-Jahre auf ökologischen Anbau, teils sogar bereits nach Demeter-Kriterien, umgestellt haben. Wenn man bedenkt, dass der "Brundtlandt-Bericht" der Expertenkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) , der erstmals das Ziel einer "nachhaltigen Entwicklung" der Weltwirtschaft skizzierte, von 1987 stammt, dann wird einem erst  klar, wie visionär das  Konzept der ausschließlichen Verwendung von Rohstoffen aus ökologischem Anbau von Primavera aus all diesen Partnerländern damals war - in einer Zeit, in der die Demeterbauern noch als verschrobene "Steiner-Jünger"  belächelt wurden. Nur wenige glaubten damals daran, dass man als Bauer ohne Kunstdünger und Chemiekeulen gegen Schädlinge wirtschaftlich rentabel arbeiten könne. Vor allem im Hinblick auf die weltweite Konkurrenz durch die riesigen Monokultur-Anbauregionen. Man muss die Firmengeschichte im zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext betrachten, um zu erkennen, was alles dahinter steckt. Spannend! www.primavera-duftshop.de 

Grundlegende Informationen zum Themenkomplex Nachhaltigkeit findet man auf meiner Website unter der Rubrik Bergsport/Ausrüstung im PDF-Artikel "Alles nachhaltig oder was?" (Doppelclick zum Öffnen).

 

Am Abend war dort noch ein kurzer Vortrag der erst seit 2 Jahren bestehenden Hilfsorganisation "Yes, we help!", die vorwiegend kleine Hilfsprojekte unterstützt.  Gefördert wird aber auch das Projekt "Desert Fruits", eine Anlage in Ägypten, in der dank einer neuen Technologie des Fraunhofer Instituts zukünftig Wasser aus Wüstenluft für den Anbau gewonnen werden soll. Laut "Yes, we help!"-Geschäftsführer Uwe Schreiber, Rechtsanwalt, kommen die Spenden zu 100 Prozent bei den geförderten Projekten an. www.yeswehelp.netwww.desert-fruits.com

 

 

Am Samstag war den ganzen Tag über noch das Primavera-Sommerfest mit tollem Programm, aber ich hatte leider keine Zeit mehr. 

Im Primavera-Gebäude finden öfter Vorträge und Seminare statt. Am 29. Juni gibt es beispielsweise einen Vortrag von Gigi Sage für 15 Euro Eintritt als Auftakt eines Seminars von ihr. Es geht um die bekanntlich oft von Missverständnissen geprägte Kommunikation zwischen Männern und Frauen. "Werden Sie Männerflüsterin", heisst es da ganz frech!  Ich habe mich zwar schon zu Studienzeiten mit diesem seltsamen Kommunikationsphänomen beschäftigt, habe aber dennoch öfter den Eindruck, dass ich wohl dennoch in einer völlig exotischen Fremdsprache spreche, die diese nicht einmal grob deuten können?! Frau lernt nie aus und ist sprachbegabt!. Der Vortrag/das Seminar kann wirklich sehr interessant, lehrreich und lustig werden. Wenn ich beruflich nicht unterwegs bin, gehe ich da auf jeden Fall hin! 

Auch sonst bietet Vielharmonie ein vielfältiges, recht ungewöhnliches Veranstaltungs-Programm.  Info: www.vielharmonie.com


Wasser und Blitz-Reparatur in Oberzollhaus beim Kaspar

Freitag: Ich wollte endlich einen Wohnzimmer-Sessel (nach langer Vorgeschichte) reparieren lassen und fragte deshalb bei uns in Oberzollhaus in der Schreinerei Kaspar mit Joe's Getränkemarkt nach.  "Joe" Kaspar sagte sofort zu und meinte, ich solle den Sessel am frühen Nachmittag vorbeibringen. Es handelte sich um einen breiten, großen Ledersessel. 

Auf die simple Idee, den Sessel für die kurze Strecke in einer gepolsterten Schubkarre zu fixieren und zu transportieren, kam ich in meiner Radanhänger-Euphorie gar nicht. Ich war gerade dabei, die Stellfläche des Sessels abzuschrauben, um das breite Teil - irgendwie - auf dem Radanhänger zu fixieren, als Sepp mich beim Schrauben entdeckte, lachte, den Kopf schüttelte und sagte, er würde mir den Sessel schnell runterfahren. Ich solle doch sagen, wenn ich so was hätte. Gesagt, getan: Ruckzuck war der Sessel in der Schreinerei. Die Reparatur eilte überhaupt nicht, ich stellte mich im besten Fall auf Mitte der nächsten Woche ein. 

 

 

Als ich nach der Informations-Veranstaltung bei Primavera am Abend heimradelte, stand der reparierte Sessel bereits vor meiner Wohnungstür im zweiten Stock! Kaspars Frau Karin hatte ihn gleich vorbeigebracht, weil sie wusste, dass ich nur per Rad unterwegs bin. Ist das nicht supernett?! Und dabei kennen wir uns kaum!! Eine Blitzreparatur mit Lieferservice am späten Freitagnachmittag direkt nach einem Feiertag! Und dann, wie ich am Samstagmorgen beim Bezahlen merkte, auch noch zu einem echten Freundschaftspreis.  Schneller, besser und netter geht's wirklich nicht! Ich war echt sprachlos (kommt selten genug vor!).


4. bis 7. Juni Radeln mit Lasten

Schreibtischarbeit forciert, musste sogar einige Termine absagen und bekämpfte heroisch die weißen Stellen auf dem jeweiligen Worddokument. Dass ich dennoch, trotz des ständigen Regens und "Ärgers" so gut gelaunt war, verdanke ich meinen Bikefluchten. Schon die Fahrten zum Einkaufen, zur Post etc.  sind eine Wohltat. Es macht einfach Spaß, zwischendurch schnell nach Oy zu fahren und da doch nicht schweißtriefend im Laden zu stehen. Auf der Heimfahrt kann ich dann - je nach Lust - in die Pedale treten mit vollem oder ohne Schub und den Puls richtig hochtreiben. 

Wenn ich es sehr eilig habe, dann schalte ich in der Unterstützungsstufe 3 noch auf den Modus "Speed" und fliege dann dahin wie "Daniel Düsentrieb" mit seinem Raketenantrieb. Ziehe ich dann wie vor zwei Tagen - mit meinem, mit 30 kg Blumenerde beladenen Anhänger - am Zollhauser Buckel - by unfair means - problemlos an einem Rennradfahrer vorbei, dann rufe ich stets, dass ich ein Pedelec fahre. Damit das Sportler- Ego nicht so leidet ...

Der Anhänger von der Firma Weber, den mir Riese & Müller während des Selbstversuchs zur Verfügung gestellt hat, ist klasse. Auch mit 30 kg Last gibt's kein Problem. Man merkt fast gar nicht, dass man mit Anhänger und  Gepäck unterwegs ist. Das Rad packt es auch problemlos. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie gut und leicht das geht und fahre inzwischen sehr gerne mit Anhänger. 


29. 5 bis 3.6 Von Kreislehrgarten bis Active Routing

Nicht viel Neues von der Radelfront: Nur 445 km auf dem Display und die Erkenntnis, dass wirklich etwas nicht stimmt mit dem Kilometerzähler. Vielleicht sollte ich die Knopfzelle mal austauschen?! Ich werde zunächst mal Bernd im Radladen fragen. (Von Bernd erfuhr ich, dass man logischerweise bei einem E-Bike gar keine Knopfzelle braucht. Hätte ich mir ehrlich gesagt auch denken können!) War beruflich sehr fleissig und schaffte es nur gestern, am Samstagnachmittag, schnell nach Kempten zu radeln. Direkt davor war ich nämlich aus Neugier im Kreislehrgarten in Sulzberg-Ried  und habe mir das großzügige, wunderschön angelegte Gelände angeschaut. Bis spät in den Herbst ist es immer spannend und anregend, sich dort umzusehen. 

Von außen ahnt man gar nicht, wie groß es ist, wie vielseitig und gepflegt. Ein alter Eisenbahnwaggon, ein durchs Gelände mäanderndes Bächlein, ein Teich, eine Gartenlaube, ein Bienenhäuschen, Obstbäume aller Art im hohen Gras, eine kleine, schmucke Berghütte mit buntem Blumenteppich - wie aus dem Märchenbuch. Dazwischen Obststräucher, Kräuter- und Gemüsebeete und die schönsten Blumenrabatten - alles beschildert. Der Besuch ist vom Frühsommer bis Herbst immer sehr lohnend. Dort sah ich dann auch diese wunderschönen rot-weißen Petunien, die hinsichtlich ihrer Farben an die rot-weiß gestreiften Zuckerstangen erinnern, die es früher neben kandierten Äpfeln und Zuckerwatte auf den Jahrmärkten gab. Die (Petunien!) wollte ich unbedingt haben und radelte sofort nach Kempten, um zu schauen, ob ich genau diese Art beim Gärtner kaufen kann. Es gab eine ähnliche Petunienart, aber kein Vergleich zu den prächtigen rot-weißen Schönheiten im Kreislehrgarten!!!  Ich war enttäuscht und kaufte nur Kresse und andere ganzjährige Saaten ein. 

  • Kreislehrgarten in Sulzberg-Ried

Garmin GPS und Transalpin Active Routing

Für meine baldigen Fahrten in die Berge oder /und die Langstrecken habe ich für die Dauer meines Projekts von Garmin ein GPS-Gerät, das Oregon 450, zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank an Garmin und an KGK, vor allem an Till und Bene!!! Bisher hatte ich noch nie ein GPS-Gerät zum Wandern/Bergsteigen, da ich gut Karten lesen und mit Kompass umgehen kann. Eigentlich fand ich früher GPS nur sehr sinnvoll für Gletschergelände bei Nebel. Ich wollte es  schon immer mal richtig ausprobieren. Im Auto nutze ich dagegen schon seit vielen Jahren ein Navi, da ich meist allein unterwegs bin, auch in den Städten. 

Ich war bass erstaunt, wie einfach das Einstellen dieses Garmin-GPS-Gerätes ist. Schneller und viel !!! einfacher als die diversen Höhenmesseruhren, die ich bereits hatte und genau kenne!

Ganz neu von Garmin sind nun die topographischen Karten Transalpin 2012 Pro, die aussehen wie die gedruckten Topo-Karten, jetzt aber - und das ist völlig neu - Active Routing haben. Das gespeicherte Kartenmaterial 1: 25 000 deckt den alpennahen süddeutschen Raum ab, Tirol, Vorarlberg, West-Kärnten, Steiermark, dann Norditalien, die nördliche Schweiz, fast ganz Graubünden und die östlichen Glarner Alpen. Dazu Liechtenstein und die Julischen Alpen in Slowenien.

Bei Active Routing gibt es ein digitales Höhenmodell, die detaillierten Vektorkarten sind aufzoombar und enthalten auch präzise Hinweise auf "POIS" (Points of Interest), wie Gasthöfe etc. Enthalten sind 36 000 km markierte MTB-Routen, 13 spezielle Transalp-Routen, 10 000 km markierte Wanderwege wie E5, Via Claudia, Dolomitenhöhenwege 1-10 etc. Bezüglich der Route kann man also eingeben, ob die eigene Route  für ein MTB oder ein Tourenrad geeignet sein muss, beispielsweise bei der Anfahrt zum Ausgangspunkt einer Bergtour.  Dann plant man erst fürs Bike und danach für die Bergwanderung. Damit hat Garmin es geschafft, das bisherige GPS-Problem, nämlich die fehlende Info über die jeweilige Routen- und Wegbeschaffenheit beim Routing konkret anzugehen.  Ist jedenfalls eine superspannende Neuheit! 

Bin schon mächtig gespannt, wie das funktioniert und ob ich gut damit zurecht komme! So müsste ich nicht zig verschiedene Karten mitnehmen, wenn ich per Bike und zu Fuß mehrere Tage  in den Bergen unterwegs bin - und kann das GPS-Gerät gleichzeitig zur Dokumentation beim Radeln und Bergwandern nutzen!! Das wäre super!

Schau'n mer mal.  


Badesaison am Bisseroyer Weiher eröffnet
Wunderschön ist es dort am Abend !
Einen herzlichen Empfang, Feines zu Essen und zu Trinken gibt es bei der sehr netten Wirtsfamilie auch!

Pfingsten: Wenig Bike, viel Schreibtisch, interessanter Besuch und dazwischen "Gärtnern". Lob der Satteltaschen

Schöne Pfingsttage, alle fahren weg, ich sitze am Schreibtisch und komme nur für kleine Runden aufs Bike. Dafür habe ich nun meinen großen Balkon nebenher bepflanzt: 6 selbst gezogene Tomatensetzlinge, Blumenkästen mit Geranien, Naschzipfel (Mini-Paprika) aber auch selbst gezogene weiße Eiszapfen (Rettiche), violette Ur-Möhren, Korianderkraut, wenn es denn überlebt, mehrere Blumenkästen mit Buntem Gundermann, Silberregen und Hängepetunien. Jetzt brauche ich noch einen Kasten für Kräuter, einen für Blattsalat .... und eigentlich dachte ich in letzter Zeit auch an ein kleinens Hochbeet, wo ich Salatgurken, Mini-Auberginen, vielleicht sogar Kürbisse und anderes Gemüse anpflanzen könnte. Da weiß ich dann genau, womit das alles gedüngt wurde und werde diesbezüglich zur Teil-Selbstversorgerin ... Das muss ich dann schon nicht alles holen per Bike. Wieviel Spaß "die eigene Plantage" machen kann, habe ich erst im letzten Jahr entdeckt. Schau'n mer mal. 

 

 

 

Habe noch sehr sympathischen und interessanten Besuch bekommen am Pfingstmontag. Gotlind, falls du das liest:  ganz, ganz  herzliche Grüße!!! 

 

Habe nun auch mal als Gast bei Facebook nachgeschaut und dabei die Kommentare der beiden Kritiker gelesen, die anscheinend  selbst alles mit dem MTB machen und mein Pedelec-Projekt für blöd halten. Ich selbst bin seit Jahren nicht mehr in Facebook aktiv, da ich in Yasni und Xing vertreten bin und zudem eine eigene Website habe. Facebook ist mir viel zu zeitaufwändig.

 

Klasse, wenn die Kritiker selbst "alles" mit dem MTB machen!!! Dann haben sie meine volle Bewunderung. Was sie "alles" machen, steht aber nicht dabei. Und wissen sie eigentlich, dass viele Alpinprofis, Bergfilmer, Bergfotografen, Bergführer oder Forstarbeiter entweder mit einer Enduro oder mit Sondergenehmigung per eigenem Bus oder PKW auf den Bergwegen und für den KFZ-Verkehr gesperrten Alpesträßchen unterwegs sind? Profis, die hoch oben in den Bergen arbeiten, haben meist keine Zeit, um die teils ewig langen Zufahrten per Bike zu machen mit ihrer gesamten Ausrüstung ... Sie fahren auch zu den Ausgangspunkten, die nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.  Ich will es einfach mal versuchen, ob es geht, alles mit Pedelec zu machen.  Das funktioniert, wenn überhaupt nur, weil ich nicht mehr wie zwischen  20 und Mitte 40 kreuz und quer durch die Alpen düse - mit Skitouren-, Fels- und Eis- sowie Biwak- oder Zeltausrüstung als Gepäck. Und bei schlechtem Wetter eben rasch das Gebiet wechsle. 

Mitte Juni  fangen erst meine diesjährigen Reportagen-Projekte in den Bergen an. Das wird nicht einfach werden.  "Alles" ist nämlich ein Begriff, der sehr Unterschiedliches bedeuten kann. Wenn es Euch interessiert, dann lest doch erst einmal auf meiner Website über mein Pedelec-Projekt nach, warum und wie ich das mache. Hintergrundinfo hat noch keinem geschadet, bevor er sich äußerte.  Über meine Website bin ich auch persönlich erreichbar. 

Wenn ihr heutzutage kein Auto und nur ein MTB habt, wie ich mitten auf dem Land wohnt und damit allein über die Runden kommt im Alltag, im Job und in der Freizeit, dann finde ich das echt super! Meine volle Bewunderung habt ihr dann, denn ich würde das mit dem MTB garantiert nicht schaffen bei meinem Beruf und Alltag, bei meinen Interessen und bei meiner  Lebens- und Wohnsituation.  Heutzutage  "alles" mit dem MTB oder Pedelec hinzukriegen bei einem anspruchsvollen Job, ist generell eine bewunderswerte Sache. Für mich ist es per Pedelec schon eine  große Herausforderung, die mir aber - zumindest bisher - sehr viel Spaß macht. Ich wünsche daher allen Fulltime-Bikern jeglicher Art weiterhin viel Spaß. Und vielleicht interessiert es auch Euch, ob und wie das bei mir weitergeht, wenn Ihr erst einmal die Hintergründe kennt.


"Lebensweisheiten", die meinen Kühlschrank zieren

... falls man keinem anderen damit schadet!
Sinatra hatte recht!

Lob der modernen Satteltaschen

Was ich schon lange loswerden möchte ist ein Lob der modernen Satteltaschen, ohne die das Einkaufenfahren und -  die zukünftigen mehrtägigen Touren in die Berge viel mühsamer wären! Ob Ortlieb oder Vaude, die wasserdichten Taschen aus robustem Planen-Material haben ein cleveres und sehr praktisches Befestigungssystem, bei dem es keine Rolle spielt, auf welcher Seite die Tasche jeweils angeklickt wird. Was für ein Unterschied zu den früheren Packtaschen!!!

Klasse ist auch, dass man sie durch einfachen Zug nach oben abnimmt - beim Zug nach oben öffnet sich der Klick-Klemmverschluss. Kein langwieriges Gefummel also! Und der sogenannte Haifischzahn, ein versetzbarer Haken,  kann so eingestellt werden, dass er um die Gepäckträgerstange passt und die Tasche damit zusätzlich fixiert.  Damit die Ware auch beim stärksten Platzregen trocken bleibt, hat die Tasche oben eine Plastiklippe zum besseren Aufrollen, seitliche Verschlüsse und den Verschluss auf der Frontseite. Da wird wirklich nichts nass - und die Tasche knallt dank Haifischzahn auch auf ruppigen Trails nicht gegen den Gepäckträger. 

Eine Stahldrahtschlinge sorgt oben dafür, dass die Tasche am Rad gesichert werden kann gegen Diebstahl, wenn man zum Einkaufen nur eine Satteltasche mit in den Laden nimmt. Die Satteltaschen haben zum Einkaufen im Laden übrigens auch nen bequemen Schultertragegurt. Wirklich durchdacht und klasse!  

Ich hatte inzwischen nur schon dreimal das Problem, dass mir das schmale Zugband des Tragebügels direkt in den Klick-Kemmverschluss geraten ist.  Da hatte ich dann jeweils viel Mühe, die Tasche abzunehmen, weil sich durch das eingeklemmte Band der Verschluss nicht öffnen ließ. Dann muss man mittels Schraubenzieher oder Schlüssel ran. Da hilft nur aufpassen ... oder eine andere technische Lösung mit einem steiferen Zugband. 

Der anpassbare Haifischzahn gibt zusätzlichen Halt
Stahlschlinge zur Diebstahlsicherung
Verschiebbarer Klipp-und Klemmverschluss

Mittwoch 23.Mai Fahrt zum Wertstoffhof

Premiere: Rund 18 km insgesamt zum Wertstoffhof und zurück mit Anhänger. Klappte bestens, kein Problem. Kein Ruckeln, kein Hüpfen bei Schlaglöchern, Spurtreue ... Die Ladung war natürlich auch sehr leicht. Demnächst werden Getränkekisten geladen. Na ja, zunächst mal eine ... Tolle Sache, bin begeistert!

 

Habe laut Display trotz gestriger Einkaufsfahrt nach Wertach (22 km) auch nach der Rückkehr vom Wertstoffhof die 400 km Marke noch nicht geknackt.  Das kann nicht sein. Muss das endlich checken ... Es kommt zwar nicht auf die Kilometerzahl an, ich hatte früher nie einen Kilometerzähler an meinen Rädern, aber sie ist doch ein Ansporn ... vor allem aber ein Indikator für meine persönliche CO2-Bilanz. Besonders reizvoll ist für mich am Display, dass man die Geschwindigkeit ständig im Blick hat.  

 

 

Meine Schulfreundin Mary aus Gosbach, mit der ich im Alter von 14 oder 15 Jahren von Eybach auf der Schwäbischen Alb durch den Hoch-Schwarzwald bis nach Straßburg radelte, hat im Internet meinen Blog entdeckt und mir geschrieben. Damals hatte ich nicht einmal eine Gangschaltung am Rad ...!



21. Mai Zeit der Pusteblumen

In kürzester Zeit wurden aus den gelb gepunkteten Löwenzahn-Wiesen Wiesen mit unzähligen Pusteblumen. Eine ideale Spielwiese für große und kleine Kinder, das  geheimnisvolle Reich der zarten, durch die Luft segelnden kleinen Feen - ein Hauch von Nichts, das über das Wiesenreich dahinschwebt. 

Alle Kinder sollten wissen, wie man Trompeten aus den röhrenförmigen Stängeln machen kann oder - mit Hilfe von Wasser - bizarr verschnörkelte Naturkunstwerke. 


17.-20. Mai Sonnig, zu wenig Zeit zum Radeln

Internationales Landsknecht-Lager
mit Teilnehmern aus USA, Russland, GB, Irland, Tschechien ...
Vier Tage lang Kanonenschüsse und histor. Schlachten
Wiesen und Berge im weichen Abendlicht
Landgasthof Adler in Bodelsberg/Durach
Anita - Chef de cuisine und überhaupt
Salatplatte - das Chaos hat System !!!

Sonnige, aber meist erstaunlich kühle Tage mit kurzen Schauern. Hatte lieben Besuch am Samstag zum Kaffee, radelte zum Landsknecht-Lager mit 700 Männern und Frauen, vielen Zelten, Pferden und Kanonen. Vier Tage lang spielten sie historische Schlachten nach in nachempfundenen historischen Kostümen und hatten viel Spaß dabei. Die Kanonen bollerten kräftig, mehrmals dachte ich, ein Gewitter ziehe auf und wollte meinen PC vom Netz nehmen.  Ins Lager durften wir nicht.  Nicht einmal ich von der Presse!

Ich gönnte mir abends mal einen Besuch im Gasthaus Adler in Bodelsberg, wo es bei Wirtin Anita u.a. wunderbare Salatplatten gibt, bei denen jede Salatsorte noch einzeln angemacht wird. Auch die anderen Gerichte auf der Karte sind köstlich,  die Portionen sind sehr groß, das Preis-/Leistungsverhältnis klasse. Eine Empfehlung!

Auf dem Foto: Salatplatte mit Lachs, Sahnemeerettich, Karotten-, Gurken-, Rettichsalat, Mais, grünem Salat, frischen Früchten und frittierten Kartoffelscheiben ... man muss wirklich richtig Hunger haben, um die ganze Portion allein essen zu können!

Kilometerstand laut Anzeige nur 355 km, da zählten aber eindeutig die letzten beiden Touren nicht mit. Es kann nicht stimmen. Seit der Anzeige 355 km sind 1 x 12 km und 1 x 9 km dazu gekommen.??!


16. Mai Schlechtes Wetter kann sooo toll sein!

Ich mag Kälte und richtig schlechtes Wetter zwischendurch sehr. Das hat schon was. Ich wollte eigentlich um den Rottach-See radeln, Gerd wollte am Bisseroyer Weiher einige Schlechtwetter-Fotos machen. Als ich dorthin radelte, musste ich unterwegs anhalten und die Brille abnehmen, weil mir die feuchten Schneeflocken die Brille verklebten, und sie  von innen beschlug.  Ich konnte kaum die Augen offen halten und hätte wirklich meine Skibrille gebraucht. Das wäre ein Anblick gewesen: Radtour im Mai mit Skibrille! 

 

Die Landschaftsstimmungen waren genial und wechselten schnell:  leuchtend weiße Schneeschleier auf den grünen Hügeln. Schwarze, hoch aufquellende Wolkenbänke. Bündel von Sonnenstrahlen, die die dunkle Wasseroberfläche wie wandernde Scheinwerfer-Spots beleuchten. Zerfetzte, zerfranste Nebelschwaden in den Uferregionen am See. Das helle, saftige Mai-Grün der Wiesen, nass glänzende Regenpfützen ... Kein Mensch außer uns unterwegs.

 

Als das Donnergrollen immer lauter  wurde, beschloss ich, dass ich heute doch nicht weiter um dem See radle (Elektro-Bike - die dünnen Gummiräder isolieren bestimmt nicht ausreichend - muss ich klären?!). Gerd war mit seiner Fotoausbeute auch zufrieden. Bei der Rückfahrt fetzten mir  Hagelkörnchen ins Gesicht bis es rot war und glühte.  Die Wirkung war bestimmt zehnmal besser als jede "Re-Vitalisierungsmaske" bei der Kosmetikerin. Eben wie nach einer langen Skitour bei Schneetreiben im  Hochwinter. Und dann daheim ein heißes Schaumbad - herrlich!

Kilometerstand: 322 


9.-16. Mai Funk-Stille?

Die Tage sind mal wieder davongerast. Ich hatte Termindruck, einen gruseligen, zeitaufwändigen PC-Virus und erledigte neben der Arbeit nur das Nötigste, wie Einkaufen etc. Am Interessantesten in Bezug aufs Biken in den letzten Tagen war der enorme Wettersturz, der die Temperaturen bei uns von bis zu hochsommerlichen 28 Grad! auf  Minusgrade mit Hagelschauern und Schneefall drückte. Abgesehen davon, dass ich meine bepflanzten Balkonkübel über die Eisheiligen und die diesmal eiskalte Sophie (jährliche Kältephase nach dem Bauernkalender) ins Büro retten musste, waren beim Radeln wieder vier Schichten Funktionsbekleidung übereinander notwendig. 

 

 

Sepp, mein Vermieter, machte mich darauf aufmerksam, dass es besser wäre, meine Autobatterie während meines Selbstversuchs auszubauen. Und - dann hat er sie mir sie auch gleich ausgebaut! Ist das nicht klasse? Ich weiß genau, was ich an meinen beiden Vermietern, Elfriede und Sepp, habe!! 

Als ich den Beiden lange vor  Projektbeginn von meinem autofreien Jahr berichtete, waren sie zwar sehr skeptisch, ob das im Winter bei uns überhaupt machbar wäre, sagten aber sofort, dass ich mich jederzeit an sie wenden könne, wenn ich eine Fahrt mit dem Auto bräuchte. Dieses Angebot bekam ich auch von meinen direkten Nachbarn Xaver und Petra, sowie von Uschi und Andreas und von Dariyatin und Horst. Eben jenem Horst, der mein kaputtes Rad und mich an jenem Murphy-Samstag nachts mit seinem Auto kurz vor Rettenberg "ge-rettet" hat! Schön, wenn man so hilfsbereite Nachbarn und tolle Freunde vor Ort hat!!

 

 


8. Mai Schwarzenberger Weiher hat 19 Grad Celsius!

Die neuen Pächter: Brigitte und Norbert Charlot

Ich hatte eigentlich alles daheim, musste aber,  gaaaanz dringend, bei diesem schönen Wetter nach Oy zur Bank radeln, wo ich eine sehr sympathische Pfrontener DAV-Panorama-Leserin traf, die sich bei Nennung meines Namens sofort als Leserin outete. Wir unterhielten uns gleich übers Biken, über Bike-Ausrüstung etc. Eigentlich hätten wir für ein halbes Stündchen nebenan gehen sollen zum Kaffeetrinken, doch ich stand ziemlich unter Strom, da mein Online-Banking per SMS-Tan nicht funktionierte. Die SMS-Funktion ist weg. Und meine Nichte Emily, 13, die Superexpertin der Groß-Familie für Handy-Trouble der diffizilen Art, war gerade auch nicht erreichbar! Ich kaufte danach einige Kleinigkeiten ein und fuhr per Abkürzung durch den Tunnel hinab zum Schwarzenberger Weiher. Dann raste ich zum wievielten Mal??? an der Tafel mit den Luftballons "Neuer Pächter" vorbei, als es "Klick" machte. Es war keine Radaranlage. Ich kehrte um und fuhr hinüber zum Kiosk. Dort traf ich - gemütlich am Tisch mit bestem Ausblick aufs Wasser und die Berge sitzend - die neuen Pächter Brigitte und Norbert Charlot sowie  - im gelben Shirt - " auf den Mittelfeldspieler der 7 Hösle-Brüder", wie er erklärte. Die Charlots betreiben den Kiosk am schönen Moorwasser-Weiher bereits seit dem ersten Mai - ich fühlte mich als Gast dort sofort sehr wohl! 

Völlig überrascht war ich, dass trotz der Abkühlung in den letzten Tagen  die Wassertemperatur hier bereits 19 Grad Celsius beträgt. Fast schon Schwimmbad-Temperatur! Quasi am frühen Nachmittag "offiziell" gemessen vom mittleren Bruder der "Hösle-Gang", der bis zur Rente/Pension beim Wasserwirtschaftsamt gearbeitet hat. 

Neue Erkenntnis: Mit dem Rad ist es so, wie wenn man allein unterwegs ist auf einer Trekkingtour. Man kommt mit den Leuten unterwegs sofort ins Gespräch, bleibt hier und dort hängen ... und oft würde man einfach - wie heute am Schwarzenberger Weiher - noch gerne länger sitzenbleiben und in aller Ruhe ein Weißbier genießen mit Ausblick. Mit dem Auto fährt man dagegen ratzfatz zum Ziel und zurück ... 

Gespeichert habe ich auch sofort den Hinweis, dass man bei Brigitte und Norbert am Weíher um 9 Uhr morgens frische Brezeln zum Frühstück bekommt ... Was für eine schöne Idee, dort zu frühstücken!!!


4. bis 8. Mai Oy, oy, oy!

Von Mittelberg kommend, haut einen der pure Blick auf die "Wahlheimat"  fast um. Wer da nicht gern zum Einkaufen oder zur PC-Software-Unterstützung nach Mittelberg radelt, der hat kein Auge für Schönheit und Ästhetik. Kurz: Whow!!!!!!!

Oy, oy, oy - mehr sog i ned!

4. Mai Bernd greift zur Säge

Bin bei bestem Wetter nach Kempten geradelt zum Radladen. Hatte die Anhängerkupplung dabei, mit der ich mich vergebens herumgeplagt hatte. Mein Nachbar Xaver stimmte mir diesbezüglich zu, dass da ein Teil nicht passt:  Der Plastikring am Rad hatte eine Auswölbung, für die es keine entsprechende Nut beim aufzusteckenden Verbindungsteil der Kupplung gab. Bernd sah das auch so und sägte diese störende Auswölbung einfach ab. Jetzt passt's. 

Auf eine Einkaufstour (Druckertinte etc.) hatte ich keine Lust, ich radelte lieber gleich wieder heim. Die neuen Radschuhe sind perfekt, was sich auf längeren Strecken am Stück am deutlichsten zeigt. Das Hinterteil schmerzt aber immer noch ... für die Heimfahrt zu meinen Eltern (150 km einfache Strecke) muss ich noch um einiges "sattelfester" werden. 

Am späten Nachmittag fuhr ich noch nach Oy zum Einkaufen und wäre danach am liebsten noch um den Rottachsee geradelt, weil es so ein schöner Abend war. Diese Flucht vor dem Schreibtisch rächt sich bei mir jedoch danach immer auf bittere Weise - ich blieb daheim.  

Kilometerstand: 265 km


1. bis 3. Mai Tankstellen machen Spaß!

Biking as usual - zum Einkaufen und zur Post nach Oy, runter zum Bisseroyer Weiher ... Bei meinen Fahrten nach Oy, Wertach und Mittelberg kam ich immer an der Tankstelle vorbei, was mir stets große Freude bereitete: Super bleifrei zwischen 1, 79.9 Euro (1. Mai tagsüber ) über 1.76.9 (1. Mai abends) bis zu 1,74.9 Euro werktags. Welche Wonne, daran vorbeiradeln zu dürfen! 

Meine neueste Erkenntnis: Es ist fast wie beim Auto - auch wenn ich meine Räder jahrzehntelang immer selbst repariert habe, so sind die neuen, edlen Bikes heute so gebaut, dass ich schon wegen "Kinkerlitzchen" wie Lichtkabel in die Werkstatt muss. An meinem Mountainbike, das ich seit 10 Jahren fahre, nutzte ich Batterielicht und meine Stirnlampen bei nächtlichen Fahrten.  Die Zeiten vom rollenden  Dynamo am Reifen, wie man das von früher kennt, sind bei Pedelecs natürlich vorbei. Auch bei der Kupplung des Anhängers stieß ich auf ein Problem, das auch mein technisch versierter und sehr hilfsbereiter Nachbar Xaver nicht lösen konnte. Bin gespannt, wie Bernd im Radladen das löst. 


30. 4. Erfreuliche Anzeichen

Ich bin inzwischen schon um einiges fitter geworden, nach Oy nutze ich den elektrischen Schub (Stufe 1) inzwischen nur, wenn es mich im steilen Gelände zu sehr anstrengt - oder wenn ich es sehr eilig habe. Wenn das so weitergeht, dann bin ich in einigen Monaten wieder richtig fit! 

Kilometerstand am Abend vor dem 1. Mai:  202,45 km.


Bild des Monats - April


27. 4. Einkaufen fahren - Shoppingvergnügen der Superlative

Grüntensee, im Hintergrund Zugspitze
"s`Molkefässle" in Wertach
Reine Buttermilch zur Erfrischung
Geschäft der "1000 Allgäuer Köstlichkeiten"
Blick auf Grüntensee
Slogan: "Bei eis isch d'Mili no z'frieda"
Altgereifter Bergkäs verlangt Kraft
Transport der Einkäufe
Heimfahrt mit Abkürzung
Schwarzenberger Weiher

Sonnenschein pur, über 20 Grad Celsius. Vor wenigen Tagen radelte ich noch dick vermummt in vier Schichten Funktionsbekleidung übereinander  im Schneetreiben bei Temperaturen im Nullgrad- und Minusbereich. Dann "explodierte" von einem Tag auf den anderen das Gelb des Löwenzahns auf den Wiesen und machte aus dem alten, matten Grün ein wild gesprenkeltes, impressionistisches Landschaftsgemälde:  "spring is here".  Heute ist es nun auf einen Schlag soooo warm, dass ich im kurzärmeligen Bikeshirt ohne windabweisende Weste radle: "Sommerfrische auf dem Land". Die Bezeichnung "heitere Landschaft" ist ein seit langem nicht mehr genutzter Begriff aus längst vergangenen Zeiten - dabei ist er so unglaublich treffend. Heiter - ganz genau! Trifft übrigens für die Landschaft und das Bikergemüt zu. 

Zum Einkaufen nach Wertach zu fahren ist genial: Kaum befahrene Landstraße, grandiose Ausblicke über die mit Löwenzahn gelb gesprenkelten Wiesen hinab zum Grünten-See mit Blick bis zur schneebedeckten Zugspitze  samt Jubiläumsgrat. Und auf der anderen Seite Blick zum schneebedeckten Grünten, der sich mit seiner Gipfelantenne direkt über der Wertacher Kirchenspitze erhebt. Einkaufen im Molkefässle, danach auf dem Bänkle davor sitzend, einen Becher herrlich erfrischende Bio-Buttermilch genießen. Echte Bio-Buttermilch, - ohne die behördlich erlaubten Zusätze wie Gelatine !!!, Butterstückchen! oder Frischmilch. Buttermilch eben, wie man sie sonst kaum noch bekommt. Und dann zurückradeln durch diese "heitere" Urlaubslandschaft. Einen "off road Trail" abseits der Straße bin ich mit schweren Gepäcktaschen dann aus purer Lust und Entdeckerfreuden auch noch gefahren. Das mache ich mit schwerem Gepäck (zwei Melonen, Käse, Säfte, Gemüse etc.) aber nicht mehr. Auf schmalem Trail mit Wurzeln, Ästchen und Steinen steil am Bach entlang bergab zum Schwarzenberger Weiher. Sehr idyllisch, aber eben ein Trail zum Fahren ohne Gepäck!  Immerhin war es nicht der supersteile, den ich vor 7 Jahren hochgehechelt bin mit meinem MTB, als ich die Umgebung meiner neuen Heimat  per MTB erkundete - und völlig überrascht war, wie sakrisch steil es im "Voralpenland" plötzlich werden kann. Jawohl, sakrisch steil!  Den muss ich demnächst mal fahren - ob er noch immer so sakrisch steil ist. 

Ich kann es oft wirklich kaum fassen, wie bezaubernd es hier rund um Oy-Mittelberg ist - und über 20 km  bin ich heute auch wieder geradelt - nur so, zum Einkaufen. Was für ein wunderbarer Tag!


Donnerstag 26. 4. Bahnfahrt in den Südosten Münchens

Ich  musste  nach München fahren, per Bahn, zu einem Termin um 16 Uhr: Abfahrt 13.07 Uhr mit der Außerfernbahn, zuvor keine Zeit, en détail den Fahrplan bis zu den beiden "Münchner" Treffpunkten anzuschauen. Der erste Termin war im Südosten Münchens, bei perfekten Verbindungen und Anschlüssen ohne Wartezeiten! schaffte ich es, um 10 Minuten nach 16 Uhr einzutreffen. Eigentlich hatte ich gedacht, unterwegs mal Zeit für einen Kaffee zu haben. Ich wollte in der S-Bahn meine Verspätung ankündigen, doch ich hatte keinen Empfang (02), während mein S-Bahn-Nachbar die ganze Zeit über problemlos telefonierte. Ärgerlich! 2,5 Std. später trat ich sofort die Heimreise an, weil ich feststellte, dass die Zeit für meinen Abendtermin nicht reichen würde - der letzte Zug der Außerfernbahn war der Knackpunkt. Wenn ich in München den  (nicht angekündigten) Abendtermin wahrgenommen hätte, hätte ich nur eine halbe Stunde bleiben können, sonst hätte ich es nicht mehr per Außerfernbahn-Bahn nach Hause geschafft. Meckern ist hier aber nicht angebracht, es ist schon wunderbar, dass es eine Bahnverbindung mit Bedarfshaltestelle in Oberzollhaus gibt. Ich hatte dann aber Pech und musste nachts eine volle Stunde auf dem Bahnhof in Kempten verbringen, wo um diese Zeit nur eine Pilsbar und ein "Spielcasino" geöffnet sind - beides nicht mein Ding!

Ich kam um 23.30 Uhr daheim an und war total erledigt . Dabei saß ich doch fast den ganzen Tag über nur im Zug.


25. 4. "Was für ein herrlicher Abend"!

Ein arbeitsintensiver Tag. Bevor es dunkel wurde, musste ich schnell noch eine kleine Runde drehen zum Entspannen und Durchatmen. Bei uns ist es so schön, dass man bei Zeitmangel eigentlich nur 5 bis 10 Minuten braucht und - abrakadabra - schon ist man im Urlaubsrevier: Stille, frische Luft, Blick zu den schneebedeckten Hügeln und Bergen im Hintergrund. Niemand unterwegs, auch nicht mit dem Auto. Kein Wunder: Bayern München gegen Real Madrid, Halbfinale der Champions League.

Statt  kämpferische Bayern und Spanier fünf sportliche Rehe gesehen und einen Hasen sowie  das verglimmende Abendlicht. Unspektakulär,  schön,  zum Genießen - ein flammendes Inferno am Firmament wäre mir heute Abend zu viel gewesen. Ich muss noch etwas tun ...


Montag 23. 4. "Boxenstopp" bei Bernd - ruckzuck repariert!

Eine Woche nach Projektbeginn musste ich Bernd morgens telefonisch mitteilen, dass mein  Pedelec  defekt ist. Er wusste es bereits von meinem Blog. Gerd Heidorn fuhr das Bike und mich zum Radladen. Ich stellte mich auf einige Tage Reparatur ein und auf Einsatz meines eigenen Mountain Bikes.  Bernd schaute sich alles genau an und meinte, ich könne mein Pedelec gleich wieder mitnehmen, wenn er das passende Ersatzteil da hätte. Kaum war das Bike am Reparaturständer fixiert, legte er los: Er war unglaublich schnell beim Schrauben, Austauschen, Richten, Nachziehen. So ein Tempo beim Reparieren hatte ich live noch nie gesehen. Mich erinnerte es an den Reifenwechsel beim Boxenstopp bei der Formel 1 - nur war Bernd völlig allein. 

Bernd ist per Rad schon weit in der Welt herumgekommen, war monatelang  in Südamerika unterwegs etc. Er ist Ski- und Surflehrer, Wellenreiter ... und macht inzwischen tolle Reisen mit seiner Frau und den beiden kleinen Kindern:  Im letzten Winter waren sie zwei Monate in Costa Rica. 

Radladen, Bernd Schiele, Immenstädterstr. 22-24 in 87435 Kempten, Tel.0831/201515

Samstag 21.4. Murphy's Law, Panne bei Nacht

Um die Mittagszeit  begleitete ich Angelika zur Haltestelle und radelte danach zum Einkaufen nach Oy, weil ich am Abend in Immenstadt zu einem Fest von Conny eingeladen bin - zu einem wunderbaren Anlass!! Ich hatte bei bestem Radelwetter alles dabei: Schlösser für mein Bike, Regenüberhose, mein Moonstone-Kult-Beanie (dünne Mütze - wird unter dem Helm getragen) für schnelle, kalte Abfahrten, Handschuhe etc. Davon brauchte ich außer einem Schloss nichts. Allerdings stellte ich nach dem Einkauf fest, dass ich meinen Geldbeutel daheim liegengelassen hatte. "Das war bestimmt wegen dem Föhn", sage ich in solchen Situationen gerne, ob nun "Föhnfische" zu sehen sind oder nicht. Die Berge wie Säuling und Zugspitze waren optisch jedenfalls ganz nah ... In Bayern ist es nämlich immer der Föhn, wenn man "à côté de ses pompes" steht (neben seinen Schuhen), wie es in Frankreich so schön heisst. "Föhnlage" - das versteht in Bayern jeder! 

Ich musste also mit dem Bike eine Einkaufs-Ehrenrunde drehen. Ich trat kräftig in die Pedale, weil ich spät dran war. So hatte ich bereits rund 15 km zu verbuchen auf meinem Aktivkonto, bevor ich nachher nochmals rund 25 km nach Immenstadt radeln werde. 

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Doch dann schlug Murphy zu:  Als ich am Abend aufbrechen wollte, ging ich mit den Dips - Bärlauchfrischkäsecreme mit Chili und Cognac sowie Gorgonzolacreme mit Birne, Walnuss und grünem Pfeffer - wohl etwas zu rasant die Treppe hinab, um sie in den bereits gepackten Satteltaschen zu verstauen. Dabei knickte ich auf dem Schuhabstreifer kurz um, die Schüssel mit der Bärlauchcreme rutschte mir aus der Hand, der Deckel sprang ab und etwa ein Drittel der Creme lag auf der Treppe. Nach dem Putzen telefonierte ich mit Christine und wollte absagen, weil es bereits spät war.  Christine überredete mich, doch noch zu kommen, ich fuhr also los. Es war wunderschön: Ich sah einen Hasen, zwei Rehe, kein Auto weit und breit, das letzte Abendlicht war bezaubernd, es war sehr mild. Kurzum: Es war herrlich. Auf dem kleinen Abkürzungssträßchen nach Rettenberg, beginnend in Emmereis an der Kapelle vor Kranzegg, also etwa 19 oder 20 km von Oberzollhaus entfernt, bemerkte ich plötzlich, dass am Hinterrad etwas nicht stimmt. Zuerst griff die Kette nicht mehr richtig, dann blockierte sie. Ich dachte, sie sei abgegangen, was kein Drama ist, da ich das schnell beheben kann. Ich hielt an und sah mit meiner Stirnlampe - inzwischen war es stockdunkel - dass der Kettenwerfer von Shimano aus Metall, (später erfuhr ich, dass es das Schaltauge war), komplett abgebrochen ist. Glatter Abbruch, der Rest total verbogen, inklusive des leichten Spritzschutzes hinten: ein Bild des Jammers! Ich habe keine Ahnung wie das passieren konnte. Auch an den schweren Gepäcktaschen kann es nicht liegen - an denen ist nichts zu sehen. Da stand ich nun mitten in der stockdunklen grünen Idylle, nur wenige Kilometer von Immenstadt entfernt, rief dann aber lieber Horst, einen lieben Freund, an und bat ihn, mich abzuholen. Horst war sehr schnell da und schaffte es, das Rad im kleinen Kofferraum seines PKWs so geschickt zu verstauen, dass wir es gut - und vor allem kratzerfrei für Auto und Bike - heimtransportieren konnten. Als wir daheim bei mir eintrafen, schüttete es in Strömen. Auch am Sonntagmorgen schlug Murphy nochmals zu:  Ich bekam den PC nicht an - ein Mehrfachstecker war plötzlich defekt. 

Schaltung defekt


19. - 21. April Besuch und mangelnde Mobilität

Meine langjährige Freundin und Studienkollegin Angelika aus Frankfurt hatte nach einem Geschäftstermin im tiefen Süden Zeit für einen Besuch bei mir eingeplant. Ankunft am Donnerstagnachmittag, per Bahn. Wie gerne hätte ich sie mit dem Auto abgeholt und ihr auf ner kleinen Rundfahrt meine Allgäuer Lieblingsplätze gezeigt, meine ganz persönlichen "Kraftorte", wo ich hinradle oder hingehe, wenn ich den Kopf frei bekommen muss. Vieles ist plötzlich komplizierter, weil ich kein Auto mehr habe. Vor allem, wenn sich lieber Besuch ankündigt, der per Bahn kommt. Nur einen meiner Lieblingsorte zeigte ich ihr am Freitag bei unserer kleinen Schlechtwetter-Wanderung am Rottachsee: Blick vom bereits jetzt durchgehend geöffneten, auf einem kleinen Hügel stehenden Kiosk am Bisseroyer Weiher auf den Weiher, den blauen Rottachsee dahinter, inmitten der je nach Jahreszeit mehr oder weniger fetten und bunten Wiesen. Und dann im Hintergrund die Berge, darunter der Grünten, der hoch aufragt über dem Zwiebeltürmchen der Petersthaler Kirche. Manchmal sitze ich spätabends im Sommer dort nach ner kleinen Bikerunde und schaue nur ... Das ist meine Form von autogenem Training, ganz real.  Besser geht's nur auf dem Gipfel nach einer langen kombinierten Tour in Eis und Urgestein. 

Natürlich wollte ich auch Angelika mit regionalen Spezialitäten verköstigen. Sie ist Vegetarierin, isst sehr bewusst und natürlich bevorzugt frische Bioprodukte - und kocht auch sehr gerne. Da ich nicht genau wusste, wann sie am Donnerstag bei mir eintrifft, radelte ich am frühen Nachmittag schnell nach Wertach ins Molkefässle und brachte eine wunderbare Auswahl des Biomilchkäses von dort zurück: 18 Monate alten Bergkäse (köstlich!!) Ziegen-Bergkäse (mhhh!), Frischkäse mit gebräunten Mandeln (mhhh), Kräuter-Bergkäse (der muss immer dabei sein), Bärlauchkäse (ich liebe Bärlauch, habe erstmals selbst Bärlauch angepflanzt!!!), und den Rosenblütenwein der Allgäuer Weinkellerei für après, zum Käse passt er nämlich nicht. 

Bike-Kilometerstand am Freitagabend: 118,90 da ich ab Donnerstag mit dem Bike nicht mehr unterwegs war. 


Bilder Fahrrad-Check

17.4. Lehrstunde bei Bernd Schiele im Radladen

Bernd Schiele, Inhaber des Radladens in Kempten, überprüfte mein Pedelec, und ich bat ihn um konkrete Tipps für die Pflege. Meine teuren Mountainbike-Mittel samt Silikonspray, die ich daheim hatte, gefielen ihm gar nicht.  

Sein wichtigster Pflegetipp für so ein Edelbike: "Bloß nicht zu viel Schmieren und Ölen." 

 

Zur Reinigung nach Fahrten im Regen und Schneetreiben empfahl er mir, das Bike nur mit einem weichen, feuchten Lappen abzuwischen, vor allem auch die Scheibenbremsen. Sprühreiniger zu verwenden empfielt er nicht. 

Die Scheibenbremsen sollte ich nach dem Abputzen nicht pflegen, zumal ich ja fast täglich damit unterwegs sei. Selbst wenn sich nach Nässe und längerem Stehen Flugrost gebildet habe, würde sich dieser beim Radeln abreiben. 

Die Kette: Weniger ist hier wirklich mehr. Bei täglichem Einsatz soll ich sie je nach Wetterlage alle vier bis sechs Wochen mal vorsichtig ölen nach grober Reinigung mit einem feuchten Lappen. Dabei sollte ich aber kein Kettenreinigungsmittel benutzen, da dies zwischen die Kettenglieder dringe und das Fett dort löse. Als Kettenöl empfahl er mir bike oil w 40 von der Schweizer Firma Neoval, ein nicht verharzendes, transparentes Öl mit hoher Kriechfähigkeit, gutem Rostschutz, Rostlöser und Schutz vor Verschleiß. 

 

 

 

Er sagte auch, dass jemand, der sein Bike so oft und viel nutze wie ich, wahrscheinlich sowieso etwa jedes halbe Jahr eine neue Kette aufziehen müsse. 

 

Dringend empfahl er mir einen Neoprenschutz für die Dämpfung, was ich sofort kaufte.

 

Sonst braucht das Rad keine spezielle Pflege - ha, ich wusste ja, dass es geradezu ideal ist für eine wie mich! 

Bosch Akku: 

Bei Kälte ist jeder E-Bike-Akku anfälliger und bringt weniger Leistung. Deshalb soll man  im Winter und kalten Frühjahr über Nacht den Akku mit in die Wohnung nehmen, ihn voll aufladen und morgens nach dem Einschalten gleich losfahren.

 

Man kommt bei Kälte auch nicht ganz so weit wie bei warmen Temperaturen, die Anzeige der Reichweiten je Modus auf dem Display ist mit Vorsicht zu genießen. Beim Ladevorgang bleibe ich immer in der Wohnung und lasse ihn nicht über Nacht am Netz hängen, zumal die normale Ladezeit rekordverdächtige 2,5 Std. beträgt. Nach mehrmaligem Aufladen habe ich inzwischen bemerkt, dass der Akku sehr schnell lädt bis 80 %, für die letzten 20 % mitunter doch etwas länger braucht. Vor allem, wenn man ihn mal vollkommen entleert hat, was man übrigens zwischendurch öfter mal tun soll. Ob das immer so ist bei meinen beiden Akkus muss ich aber noch gegenchecken, da ich die beiden bisher nicht markiert habe und nicht weiß, welcher schneller lädt bis zur vollen Kapazität. 

Beim Kauf eines Bikes von Riese und Müller ist wie beim Kauf eines Neuwagens eine umfangreiche Infomappe dabei. Das ausführliche und leicht verständliche Informationsmaterial der Firma beantwortet sehr viele Fragen, die man als Pedelec-Anfänger hat. Wirklich gut gemacht


17. 4.: The trip of no return? Per Bike zur KFZ-Abmeldestelle

 

Heute morgen radelte ich schnell nach Kempten, um mein Auto endlich abzumelden. Gerd Heidorn, der Fotograf, war schon da und hielt diesen "historischen" Moment fest. Zum ersten Mal hat er dabei mein Pedelec gesehen. Auch er hatte natürlich völlig falsche Vorstellungen davon, wie ein Pedelec funktioniert und hielt es für ein schweres "Elektro-Mofa" in Bike-Form

Das Bike gefiel ihm sehr, das war nicht zu übersehen, so wie er es en détail betrachtete und befingerte: Er sagte, dass er es sich viel schwerer und unförmiger vorgestellte hatte, schwärmte von den Scheibenbremsen, der Federung, fragte mich über die Schaltung aus und wollte viel wissen über Leistung, Stromverbrauch, Ladezeit etc. Er musste das Rad auch ständig berühren - so wie viele Männer ihr Auto "befingern" müssen und oft zärtlich über die Motorhaube oder den Kotflügel (was für ein Wort!) streicheln ... Haptiker eben. 

 

Kurz mal ausprobieren wollte er es aber nicht, er lachte nur und meinte, dass ihn dabei womöglich noch jemand sehen würde, der ihn kennt. 

Ich finde mein neues Bike auch ganz toll und wunderschön ... und hatte bei den ersten Fotos teils einen so stolzen, verklärten Ausdruck im Gesicht, als hätte ich es selbst gebaut. Diese Fotos waren jedenfalls nicht zu verwenden ...  Auch Frauen lieben schöne, technisch perfekte Dinge. Ich bin fest überzeugt davon, dass Gerd mein supertolles Pedelec in einem wilden Winkel der Allgäuer Alpen später mal mit Begeisterung ausgiebig testen wird. Ich bin nicht missionierend unterwegs, aber ich freue mich jetzt schon riesig auf diesen Moment! 

Ha, und vielleicht fotografiere  i c h  dann heimlich den seligen Ausdruck beim Biken in s e i n e m Gesicht und stelle das Foto in den Blog ...! Als Corpus delicti!

Danach waren wir noch bei Bernd Schiele im Radladen in der Immenstädterstraße 22-24 in Kempten, dem Fachhändler für Riese und Müller Bikes, wo ich mir kompetente Tipps für die Pflege meines edlen Gefährtes holte. Da das ein sehr interessanter Besuch war, bei dem ich einiges lernte und gleichzeitig erleichtert erfuhr, wie pflegeleicht das edle Teil ist (ideal für eine wie mich!!), gibt es darüber einen extra Blog. 

Nach einigen Erledigungen mit Fahrten kreuz und quer durch Kempten radelte ich wieder  heim. Erstmals zeigte sich die Sonne, und ich sah endlich auch mal  andere Radler unterwegs. An den schneegestöber- und regenreichen Ostertagen war ich nämlich  immer allein auf weiter Flur gewesen .... Mit Glanz in den Augen kam ich daheim an, allerdings auch mit schmerzendem Hinterteil. 

Ich bin längere Strecken noch nicht gewohnt und stellte fest, dass bei solchen Strecken wie heute  (41 km) mein Hinterteil trotz Bikerin-Dessous und Gelsattel doch noch ziemlich strapaziert wird. Und richtige Biker-Schuhe werde ich mir auch zulegen müssen, da mir durch den Druck auf die Pedale mit den offensichtlich nicht genügend steifen Sohlen meiner Trekkingschuhe die Zehen taub wurden .... Meine Ausrüstung ist - abgesehen von Bike-Funktionsjacke, Rucksack und Satteltaschen - doch noch stark verbesserungsfähig, obwohl ich bezüglich Funktionsbekleidung zum Bergsteigen /Wandern bestens ausgestattet bin. Meine Bergwander-Überhose war z.B. leider bei hohem Tempo (bergab knackte ich bereits die 60 km/h-Marke! - ohne jeglichen elektrischen Schub) dem hohen Wasserdruck nicht gewachsen. Ich brauche da offensichtlich eine Überhose aus einem Funktionsmaterial mit höherer Wassersäule ... da muss ich mich mal schlau machen.

 

Mit spezieller Bike-Ausrüstung habe ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt. Ich hatte vor,  zum Großteil meine Bergausrüstung dafür zu benutzen - ich habe so tolle Funktionsbekleidung im Schrank! Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit. Ich nutzte meine edlen Funktionsteile bisher immer multifunktional, d.h. für viele verschiedene Outdooraktivitäten. Bereits nach 90 Bike-Kilometern im puren Alltag kam ich nun doch zur Erkenntnis, dass spezielle Bike-Ausrüstung  manchmal einfach besser ist. Das Thema ist auch sehr interessant - da gibt's so pfiffige Details, die anders sind als bei der Bergausrüstung - und das aus gutem Grund!


Bilder KFZ-Abmeldungsstelle


16. 4. Ebbas Guats für Stefan

Schon heute merkte ich, was es bedeutet, nicht mehr so mobil zu sein wie früher: Stefan, ein langjähriger Freund, Allgäuer Bergführer und Fotograf, der mit seiner Familie in Frankreich lebt, nahm sich anlässlich eines Besuches bei seinen Eltern kurzfristig Zeit für ein Treffen. Ich freute mich riesig darüber, hatte aber nichts Feines für die Brotzeit daheim, zum Kochen hatte ich keine Zeit mehr. Also radelte ich im Schneetreiben nach Oy zum Einkaufen. Eigentlich hätte ich ihm gerne meine neueste kulinarische Entdeckung kredenzt von der Allgäuer Gebirgskellerei in Wertach (Distanz hin und zurück: 22 km): den neuen, feinen, wunderbar harmonischen Wein aus Rosenblättern. In der Allgäuer Gebirgskellerei in Wertach www.allgaeuer-gebirgskellerei.de (geöffn. Donnerstagnachmittag ab 16.30 Uhr) stellt Carsten Hell nämlich aus heimischen Rohstoffen Blütenweine, Zapfenweine und Beerenweine her. Und seine neueste Création, der Rosenblütenwein, schaffte es tatsächlich beim ersten Schluck in meiner Favoritenliste ganz nach oben. Etwas ganz Besonderes eben! 

Mit dem Auto wäre ich schnell nach Wertach gefahren, hätte mir im "Molkefässle" den feinen Wein besorgt samt einer  Auswahl der edlen regionalen Käsesorten aus Biomilch ... Hätte - denn dazu war die Zeit zum Radeln dann doch zu knapp. So kaufte ich eben feinen regionalen Käse bei Feneberg ein, diverse Brotsorten, die es in Frankreich nicht gibt, ein gutes Fläschle spanischen Rotwein und alles, was ich sonst noch für die Brotzeit brauchte. Der Abend war sehr nett, interessant und lustig. Langweilig wird es mit Stefan nie - weder bei gemeinsamen Aktionen in den Bergen, noch bei unseren Gesprächen.


5. 4. Hurra, es ist da!

Was für eine Überraschung! Morgens um 8 Uhr stand die Spedition vor der Tür mit meinem Testbike Delite Hybrid Touring von Riese und Müller. Es sollte erst zum 15. April kommen, doch Riese und Müller hatten es früher geschafft und mir noch vor Ostern zugeschickt. Klasse!

 

 

Da war es nun, bereits fast fertig montiert im Transportkarton: Ich musste nur die Pedale anschrauben, die Sattelhöhe einstellen, den Lenker im richtigen Winkel ... Separat verpackt waren der Bosch-Akku, die ausgezeichneten Infos in der Infomappe, die man auch als Laie versteht. Selbst die Computerstation am Lenker zum Zu-Abschalten des Schubs in drei Stufen samt Datendisplay mit Angaben zur erreichten Geschwindigkeit, der Akkuladung, der voraussichtlichen Reichweite bei unterschiedlichen Schubstufen etc. war schon eingestellt und vorprogrammiert. Genial! 

 

Ich war selig - und machte mit dem bereits geladenen Akku gleich mal eine kleine Spritztour, um zu sehen, ob alles passt. Am Nachmittag ließ ich dann einfach alles stehen und liegen und fuhr auf der Straße um den Rottachsee - 19 km, bei schlechtem Wetter. Es war wunderbar!

 

 

 

Projektstart dennoch 15. April, da ich noch keine Satteltaschen habe, keinen Anhänger und erst einmal ausprobieren  muss, ob das alles klappt.  Außerdem ist der Termin für die erste gesundheitliche Untersuchung - vor Projektbeginn durch Dr. Gaschler - am 12. April. 

 

Am Samstag , den 14. April montierte ich die Kennzeichen meines Autos ab.

 

 

Bis Sonntag 15. April - dem eigentlichen Projektbeginn- hatte ich nebenher bereits 90 km zurückgelegt: kleine Rundfahrten zum Check des Rades, Tests bezüglich der Reichweite, Fahrten zum Einkaufen etc. Es hat sakrisch Spaß gemacht, auch bei Kälte im Regen und leichtem Schneetreiben.  Und ich kam zurück mit bester Laune!!! 

Ich bin voller Vorfreude, zumal ich als Bergsteigerin richtige Herausforderungen schon immer liebte, und in Gerd Heidorn und Dr. Gaschler tolle Teamgefährten gewonnen habe! 

 

 

 

 

Ein wenig mulmig ist mir aber auch: Kann ich es wirklich schaffen, den Alltag mitten auf dem Land und mit meinem Beruf per Bike zu bewältigen? Was ist, wenn ich wie so oft kurzfristig ganz schnell irgendwo hinfahren muss? Beruflich oder zu den Eltern auf die Schwäbische Alb ...

Wir werden sehen!